Kölner Karneval und Neusser Schützenfest – die Freiheit im Festlaune

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Kölner Karneval und Neusser Schützenfest – die Freiheit im Festlaune

Das rheinische Festjahr beginnt! Der Kölner Karneval und das Neusser Schützenfest stehen vor der Tür. Zwei der wichtigsten Feste im Rheinland, die jedes Jahr Millionen von Menschen anzuziehen. Die rheinische Freiheit und die Freude am Leben werden in diesen Tagen besonders gefeiert. Die Straßen von Köln und Neuss werden sich in ein Festmeer verwandeln, wenn die Jecken und Schützen ihre farbenfrohen Kostüme anziehen und sich auf die Straßen begeben, um die Freiheit im Festlaune zu feiern. Wir blicken auf zwei Wochenenden voller Lust und Laune, voller Musik, Tanz und kulinarischen Genüssen.

Rheinische Traditionen öffnen sich für die queere Community

Jubel in Köln, Freude in Neuss. Das Brauchtum am Rhein hat sich für die queere Community geöffnet. Erstmals stellt in Alaaf-City der schwul-lesbische Karneval das Dreigestirn. Und in Neuss darf der neue Schützenkönig, ebenfalls ein Novum, mit seinem Ehemann aufziehen.

Diese Entwicklung wäre allein noch keine gute Nachricht, wenn es den Verantwortlichen nur um die plakative Demonstration ihrer Liberalität ginge. Dat hamm wer immer so jemacht wäre wiederum nicht rheinisch. Und tatsächlich sind die Etablierten des Brauchtums über ihren eigenen Schatten gesprungen, gilt schließlich nicht mehr absolut, was über Generationen Maßstab jeglicher Tradition war.

Kölner Karneval und Neusser Schützenfest: Freiheit und Akzeptanz im Festlaune

Kölner Karneval und Neusser Schützenfest: Freiheit und Akzeptanz im Festlaune

Solange Menschen nach Hautfarbe, Glaube oder sexueller Identität sortiert werden, kann nämlich von Akzeptanz und Gleichberechtigung keine Rede sein. Entwicklung setzt die Bereitschaft voraus, Abschied zu nehmen und sich zu öffnen vom: Dat hamm wer noch nie so jemacht.

Die Neusser Schützen verbindet mit den Kölner Karnevalisten die Historie seit 1823 und das Bewusstsein, dass im Rheinischen Grundgesetz hinterlegt ist: Jeder Jeck ist anders. Das Anderssein aber sollte weder im Negativen noch im Positiven die Entscheidung beeinflussen.

Da haben es die Schützen leicht: Der Vogelschuss ist – allen Unkenrufen zum Trotz – Glückssache, nur die Zulassung zum Schießen ist an Bedingungen geknüpft, die allerdings eher pekuniärer Natur sind. Der Karneval setzt dagegen bei der Prinzenrolle auf den kölschen Klüngel, was mit Beziehungen und Bezügen zu tun hat.

Bert Römgens ist neuer Schützenkönig in Neuss, der erste Schützenkönig jüdischen Glaubens in Neuss. Für ihn gilt: De Hauptsach es et Hätz ess jood. Der Jubel nach dem erfolgreichen Schuss galt deshalb allein ihm und seinem Schützenzug, der zwölf Nationen vereint. Wen er liebt und woran er glaubt (Römgens ist Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf), ist nach rheinischer Überzeugung Nebensache und damit janze ejal.

Und wenn hier und da bei rheinischer Offenheit doch ein bisschen Kalkül einfließt, dann sei vermerkt, was meine Oma immer gesagt hat: Et ess ja juut jemeint.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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