Krefeld: Gewerkschaft fordert Mieten-Einstellung

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Krefeld: Gewerkschaft fordert Mieten-Einstellung

In der Stadt Krefeld hat die Gewerkschaft einen dringenden Appell an die Stadtverwaltung gerichtet. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Einstellung der Mieten für die kommenden Monate, um den Bürgern zu helfen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden. Laut den Vertretern der Gewerkschaft seien viele Menschen in Krefeld von Wohnungsnot und Existenzängsten betroffen. Durch die Mieten-Einstellung solle ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Bürger getan werden. Die Stadtverwaltung hat bisher noch keine Stellungnahme zu diesem Vorstoß abgegeben.

Krefeld: Gewerkschaft fordert MietenEinstellung vor drohender Wohnungsnot

Der Wohnungsmarkt in Krefeld ist angespannt. Der DGB hat die Mietpreissteigerungen der vergangenen acht Jahre ausgewertet. Kostete ein Quadratmeter 2016 noch 6,36 Euro, mussten Anfang 2024 bereits neun Euro gezahlt werden. Das ist ein Anstieg um 41,5 Prozent.

Die Einkommensentwicklung kann mit den steigenden Mieten nicht mithalten. Die Energiepreissteigerungen und Inflation der vergangenen Jahre haben die Situation für viele Mieter zusätzlich verschärft. Die Gewerkschaft gibt an, die Zahlen auf Basis der Empirica Preisdatenbank der Value Marktdaten ermittelt zu haben.

Mietenstopp und mehr Sozialwohnungen gefordert

Mietenstopp und mehr Sozialwohnungen gefordert

Der DGB fordert mit Bündnispartnern der Bundesregierung den Mietern mit einem sechsjährigen Mietstopp eine Atempause zu verschaffen. In der Zwischenzeit müssen neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. „Dazu wird mehr öffentlicher und sozialer Wohnungsbau benötigt. Die Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit und die Verlängerung der Mietpreisbremse sind ebenso notwendig“, so der Krefelder DGB-Vorsitzende Philipp Einfalt.

Außerdem müssen die Kommunen Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssen zudem wieder stärker ihre Verantwortung als Anbieter von preiswertem, öffentlichem Wohnraum annehmen.

Zahlen des Zensus 2022

Laut der Daten des im Juni dieses Jahres veröffentlichten Zensus 2022 gibt es in Krefeld 122.546 Wohnungen. 5138 davon sind unbewohnt, stehen also leer. Die Nettokaltmiete pro Quadratmeter in den meisten dieser Wohnungen (33.750) lag zwischen sechs und unter acht Euro. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt den Angaben nach bei 6,66 Euro und die durchschnittliche Wohnfläche bei 85,23 Quadratmetern.

Kritik an der Mietpreisbremse

Kritik an der Mietpreisbremse

Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft sehen das anders. Danach habe die Mietpreisbremse bisher nicht zur Dämpfung der Mieten beigetragen, eine Verschärfung könnte sich längerfristig eher gegen die Mieter wenden, da umfangreiche Mietpreisregulierungen – wie internationale Beispiele belegen – zur Verdrängung des privaten Mietwohnungsmarktes beitragen.

Auch die soziale Wohnraumförderung weist eklatante Mängel auf, vor allem hinsichtlich der Treffsicherheit. Die Stadt teilt außerdem mit, dass es seit 2019 Förderzusagen für 326 Wohnungen dieser Art gab. Das Problem am sozialen Wohnungsbau: Für eine geförderte Wohnung gibt es „nur“ für eine gewisse Zeit eine Preisbindung. Fallen Wohnungen aus dieser Bindung heraus, können sie erheblich teurer neu vermietet werden.

Baugenehmigungen für Wohnneubauten hat die Stadt nach eigenen Angaben zwischen 2019 und 2023 für rund 210 Einfamilienhäuser, 105 Doppelhaushälften, 40 Reihenhäuser und 130 Mehrfamilienhäuser erteilt. „Es wird nicht erfasst, ob das Projekt umgesetzt wurde“, schränkt sie jedoch ein.

Hans Schäfer

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