Krefeld: Graffiti als Geschenk für die Nachbarschaft

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Krefeld: Graffiti als Geschenk für die Nachbarschaft

In der Stadt Krefeld ist ein einzigartiges Projekt erfolgreich umgesetzt worden. Eine Gruppe von Künstlern hat sich zusammengetan, um der Nachbarschaft ein besonderes Geschenk zu machen. Anstatt wie üblich gegen die Vandalismus-Vorschriften zu verstoßen, haben sie sich mit der Stadtverwaltung abgestimmt, um legale Graffiti an Hauswänden anzubringen. Das Ergebnis ist atemberaubend: farbenfrohe und kreative Werke, die die Stadtlandschaft aufwerten und die Anwohner erfreuen.

Krefeld: Graffiti-Projekt bringt Jugendliche zusammen

Als alles geschafft war, hockten sie erschöpft, aber beschwingt auf der Wiese. Sie hatten sich Wraps bestellt, die Lieder aus der Musikbox waren ebenso stimmungsvoll wie das Wetter. Grund für die ausgelassene Atmosphäre war die Kulisse, vor der die jungen Erwachsenen nun saßen. Noch vor ein paar Stunden zog sich hier direkt neben dem Ringbüdchen am Preußenring/Ecke St. Töniser-Straße eine 30 Meter lange Mauer im eintönigen Weiß.

Genau diese Wand hatten Krefelder Jugendliche in wenigen Stunden zu einer lebhaften, farbigen Fassade umgestaltet. Eine Fassade, die durch das Graffiti-Projekt des städtischen Jugendstreetworks mit dem überdimensionierten Schriftzug „Westparkquartier“ zu einer Art künstlerischem Quartierseingangsschild avanciert ist.

Das Projekt entstand durch die Initiative des Krefelder Vereins Emmaus

Das Projekt entstand durch die Initiative des Krefelder Vereins Emmaus

Anfang des Jahres kam der Krefelder Verein Emmaus bei einem Quartierstreffen mit den beiden Jugendstreetworkern Verena Eickmann und Lars Görke ins Gespräch. Emmaus gehört die Mauer rund um das Ringbüdchen, Treffpunkt eines Kooperationszusammenschlusses aus mehreren Akteuren mit dem Ziel, das von ihnen so benannte Westparkquartier zu beleben. Mittwochs und donnerstags öffnet das Ringbüdchen zwischen 15 und 17 Uhr für einen offenen Ideenaustausch.

Die Mauer, so der Verein damals, könne eine künstlerische Auffrischung gut gebrauchen. Also machten sich Eickmann und Görke auf die Suche. Durch ihre Arbeit haben sie ein enges Netzwerk zu vielen Jugendlichen in der Stadt aufgebaut. Und so gruppierten sich schnell interessierte Jugendliche im Alter zwischen 17 und 23 Jahren.

Das Projekt brachte Jugendliche zusammen

Das Projekt brachte Jugendliche zusammen

Darüber hinaus sind Teilnehmende über die Schulsozialarbeit des Hannah-Arendt-Gymnasiums und den Bildungsträger GSM zum Projekt gestoßen. Die Jugendlichen fertigten nach einer Quartiersbegehung im Mai erste Skizzen an, die sie sukzessive zu einem finalen Entwurf formten. Die einzige Vorgabe: Elemente des Westparkquartiers sollten sich im Wandbild wiederfinden.

„Das Projekt sollte Menschen zusammenführen, die sonst nichts oder wenig miteinander zu tun haben. Die Jugendlichen kannten sich gegenseitig vorher überhaupt nicht und hatten auch keinen künstlerischen Hintergrund. Umso cooler war es, wie sie während des Projektes zusammengewirkt haben und ihr Selbstbewusstsein währenddessen merklich gestiegen ist“, erzählt Verena Eickmann.

Die Umsetzung des Entwurfs

Die Umsetzung des Entwurfs

Neben dem Jugendstreetwork hat die von der Landeszentrale für politische Bildung finanzierte Aktion auch Ilayda Yikar von der städtischen Mobilen Kinder- und Jugendarbeit begleitet. Zunächst grundierten die Jugendlichen die über 60 Quadratmeter große Wandfläche und teilten sie anschließend in Raster auf. Dann trugen sie die grüne Hintergrundfarbe auf und malten die überdimensionalen Buchstaben mit Farbrollen und Pinseln.

Die Basis stand, jetzt ging es über zur Feinarbeit mit den Spraydosen. Die Jugendlichen hatten sich für mehrere typische Motive aus dem Westparkquartier entschieden – der Pavillon im Stadtgarten zum Beispiel oder der Schluff, der direkt an der Mauer vorbeifährt. Und auch die Sonnenblumen-Motive vom Blumenplatz sind in dem neuen Wandbild eingearbeitet. Die Umsetzung des Entwurfs dauerte rund zehn Stunden.

Das Ergebnis: ein künstlerisches Quartierseingangsschild

„Wir wollten jungen Menschen die Möglichkeit geben, aktiv an der Gestaltung des Stadtbilds mitzuwirken. Das hat allen Beteiligten nicht nur großen Spaß bereitet. Das Motiv wertet die Umgebung auch noch sichtbar auf“, sagt Verena Eickmann.

Als die Jugendlichen fast mit ihrem Kunstwerk fertig waren, markierten sie noch ihre Namen auf der Wand: Ida, Alex, Liam, Ali und Till. Es ist ihr Kunstwerk. Ihr Geschenk ans Quartier.

Info: Offene Sprechstunden der Jugendstreetworker

Die Jugendstreetworker Verena Eickmann und Lars Görke bieten offene Sprechstunden an: jeden Mittwoch von 13.30 bis 15.30 Uhr in den Räumen des Jugendbeirats, Ostwall 107, und jeden Montag von 15.30 bis 17.30 Uhr im Quartiersbüro Lehmheide, Gladbacher Straße 205. Hierfür sind keine Anmeldungen notwendig. Interessierte können sich auch via E-Mail an [email protected] oder unter Telefon 0 21 51 / 86 38 06 melden.

Sie sind zudem per WhatsApp unter Telefon 0 16 09 14 09 83 9 sowie 0 16 09 72 78 91 8 und bei Instagram („jugend.streetwork.47“) erreichbar.

Hans Schäfer

Als Experte und leidenschaftlicher Autor für die Webseite Haren Suche bin ich Hans stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einer tiefen Leidenschaft für das Zeitgeschehen und einer scharfen Analysefähigkeit sorge ich dafür, dass die Leser stets gut informiert sind. Meine Artikel sind präzise, gut recherchiert und bieten einen Einblick in die aktuellen nationalen Ereignisse. Durch meine langjährige Erfahrung und mein Engagement für die Wahrheit bin ich stolz darauf, Teil eines so angesehenen Nachrichtenportals zu sein.

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