Leichlingen: Digitalisierung verdrängt Aktenberge aus dem Rathaus
In der Stadt Leichlingen hat sich ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung getan. Im Rathaus werden nach und nach die Aktenberge durch digitale Dokumente ersetzt. Dieser Prozess wird langfristig zu einer Effizienzsteigerung und einer Kostenreduzierung führen. Die Stadtverwaltung setzt auf die elektronische Aktenführung, um die Verwaltung zu modernisieren und die Abläufe zu beschleunigen. Durch die Digitalisierung werden auch die Bürger profitieren, indem sie einfacher und schneller auf Informationen zugreifen können.
Digitalisierung setzt Aktenberge in Leichlingen frei - Rathaus wird effizienter
Deutschland rangierte 2022 bei der Digitalisierung noch auf einem mittelmäßigen 13. Platz unter 27 EU-Ländern plus der Europäischen Union selbst. Spitzenreiter war vor knapp zwei Jahren Finnland, gefolgt von Dänemark und den Niederlanden, informiert das Statistische Bundesamt. Wer nur auf die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung schaut, sieht Deutschland noch weiter unter im Ranking: Nur neun Länder standen damals noch schlechter da.
Daher treibt auch die Leichlinger Stadtverwaltung die Digitalisierung voran und hat in verschiedenen Ausschüssen ihre E-Government-Strategie vorgestellt. Schwerpunkte der Verwaltungsdigitalisierung werden in den kommenden Jahren die Einführung der E-Akte sowie die fortschreitende Digitalisierung von Dienstleistungen im Bereich Bürgerservice sein, verspricht die Kommune.
Die digitale Abwicklung möglichst vieler Dienstleistungen soll vorangetrieben werden. Was möglichst viele in welchem genauen Zeitraum bedeutet, bleibt dabei offen. Dafür betont die Stadtverwaltung, sie wolle für Bürger und Unternehmen orts- und zeitunabhängig bestmöglich erreichbar werden, indem Verwaltungsleistungen über Online-Plattformen digital nutzbar werden.
Möglichst viele Anträge, Formulare und andere Verwaltungsdienstleistungen sollen elektronisch über das Internet abzuwickeln sein, sodass der Gang ins Rathaus entfallen kann, heißt es aus der Verwaltung. Im Fokus der nächsten Jahre lägen dabei unter anderem die Einrichtung eines digitalen Fundbüros, die digitale Anmeldung von Hunden und zur Hundesteuer, die digitale Abwicklung von Bauanträgen, die elektronische Wohnsitzanmeldung, die Online-Beantragung von Unterhaltsvorschüssen sowie die Etablierung der Sozialplattform als zentrale Anlaufstelle für verschiedene Sozialleistungen.
Was ist bereits digital verfügbar?
Eine Liste aller bereits vorhandenen digitalen Leistungen der Stadtverwaltung ist in der E-Government-Strategie unter https://shorturl.at/PY3F9 nachzulesen.
Das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung und das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen plus das E-Government-Gesetz des Landes NRW regeln die Digitalisierung der Kommunen und enthalten die Rahmenvorgaben und Implementierungsziele.
Die Einführung der E-Akte soll laut Stadtverwaltung ihre Arbeit effizienter machen, auch im Austausch mit anderen Behörden. Papierakten werden abgelöst durch elektronische Dokumente, die in digitaler Form gespeichert, verwaltet und archiviert werden. Die elektronische Aktenführung ist einer der wichtigsten Faktoren für eine komplett medienbruchfreie Antragsbearbeitung, betont die Verwaltung.
Dafür führt sie ein Dokumentenmanagementsystem ein, allerdings kann das wohl noch dauern, weil dabei viele rechtliche, technische, aber auch interpersonelle Vorgaben und Herausforderungen zu bedenken sind. Die Rede ist von einigen Jahren. Nach dem aktuellen Projektplan soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 das Rollout für ein Pilotamt beginnen, bevor es ab 2026 nach und nach in anderen Ämtern weitergeht.
Eine Stadtverwaltung zu digitalisieren, fordert wohl auch die Mitarbeiter. Im Zuge des internen Veränderungsmanagements gilt es, die Einführung neuer Technologien, digitaler Prozesse und Arbeitsweisen so zu gestalten, dass sie von den Mitarbeitern akzeptiert und effizient genutzt werden. Widerstände sollen abgebaut, die Akzeptanz erhöht und die Mitarbeiter auf ihrem Weg in die digitale Zukunft begleitet werden, betonen die Verantwortlichen.
In einigen Bereichen der Stadtverwaltung hat die Digitalisierung schon begonnen – zum Beispiel im Ratsbüro oder beim digitalen Rechnungsworkflow der Kämmerei. Die Bürger können bereits verschiedene digitale Leistungen auf www.leichlingen.de nutzen.
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