LKA NRW: Mutmaßlicher Steuerbetrüger in Kenia festgenommen​

Mutmaßlicher Drahtzieher eines millionenschweren Umsatzsteuerbetrugs in Kenia festgenommen

In Kenia ist ein 50-jähriger Däne nach monatelanger Flucht festgenommen worden, der als mutmaßlicher Drahtzieher einer kriminellen Vereinigung verantwortlich für den Betrug von 85 Millionen Euro Steuern gemacht wird.

Der Mann hatte sich mit seiner Frau in Kenia treffen wollen, jedoch landete er stattdessen im Gefängnis. Laut dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) soll der Däne als Anführer einer Bande von Steuerbetrügern verantwortlich sein für den illegalen internationalen Handel mit Unterhaltungselektronik, durch den die Steuern hinterzogen wurden.

EU-Vorschriften unterlaufen

Die Ermittler gehen davon aus, dass die EU-Vorschriften für grenzüberschreitende Transaktionen unterlaufen wurden, um die illegalen Geschäfte abzuwickeln. Ein Teil der Geschäfte wurde in Nordrhein-Westfalen abgewickelt, weshalb das LKA NRW in die Ermittlungen eingebunden war.

Hintergrund

Der mutmaßliche Drahtzieher war Ende November 2023 nach einer Razzia in Dänemark, Düsseldorf und Dortmund geflohen. Dabei war bereits ein weiterer mutmaßlicher Drahtzieher verhaftet worden.

Die Ermittlungen gegen die Bande von Schleusern und Steuerbetrügern in Nordrhein-Westfalen wurden von zahlreichen Behörden unterstützt, darunter die Europäische Staatsanwaltschaft, dänische Sicherheitsbehörden, die Steuerfahndung Nürnberg und das Bundeskriminalamt.

Aktuelles

Nach der Festnahme in Kenia Ende Mai wurde der 50-Jährige Anfang Juni nach Deutschland gebracht und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann als mutmaßlicher Drahtzieher einer kriminellen Vereinigung verantwortlich ist für den Betrug von 85 Millionen Euro Steuern.

Steuerbetrüger haben es heute leichter als vor 15 Jahren

Die Ermittler betonen, dass Steuerbetrüger heute leichter als vor 15 Jahren agieren können, da die Möglichkeiten für illegale Geschäfte vielfältiger sind.

Mehreinnahmen und Steuerprüfungen sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, was es für Steuerbetrüger leichter macht, unentdeckt zu bleiben.