Lüttringhausen: Das neue Klinikgebäude der Stiftung Tannenhof eröffnet seine Türen
Am vorgestern fand in Lüttringhausen ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Stiftung Tannenhof statt: Die Eröffnung des neuen Klinikgebäudes. Nach monatelanger Bauzeit können die Patienten und Mitarbeiter der Stiftung Tannenhof nun von modernsten Einrichtungen und Räumlichkeiten profitieren. Das neue Gebäude bietet moderne Behandlungsräume, erweiterte Diagnosemöglichkeiten und eine verbesserte Patientenversorgung. Die Stiftung Tannenhof setzt damit einen wichtigen Schritt in die Zukunft und unterstreicht ihr Engagement für die Gesundheitsversorgung in der Region.
Neues Klinikgebäude in Lüttringhausen: Moderne Psychiatrie für Menschen in Not
Die Modernisierung der psychiatrischen Klinik der Stiftung Tannenhof schreitet weiter voran. Nach der Rundumerneuerung des Verwaltungsgebäudes in den vergangenen Jahren, dem Neubau der dahinter befindlichen Wohnanlage und der neuen Turnhalle für Patienten auf der anderen Seite des Stiftungsgeländes sowie der Eröffnung des neuen Kindergartens, feierte die Stiftung diese Woche mit der Eröffnung des neuen Paul-Gerhardt-Hauses einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur modernen Psychiatrie.
Noch fehlen einige Klinken an den Türen, nicht alle Zimmer sind bereits eingerichtet. Details fehlen, die in den kommenden Wochen fertiggestellt werden, ehe der Umzug erfolgen und der langersehnte Betrieb aufgenommen werden kann. Mit dem alten, abgerissenen Haus hat der Neubau des Paul-Gerhardt-Hauses überhaupt nichts mehr zu tun. Auf vier Etagen erstrecken sich großzügig geschnittene Räume, breite Flure und große Fenster, die nicht nur einen wunderschönen Ausblick in die herrlich grüne Umgebung ermöglichen, sie durchfluten das ansehnliche Gebäude auch mit viel Licht.
Die einzelnen Etagen sind farblich unterschiedlich markiert. Die Gänge und Räume erinnern an ein modernes Krankenhaus. Und das will das neue Klinikgebäude auch sein. Denn moderne Psychiatrie, betonte der Vorsitzende des Kuratoriums der Evangelischen Stiftung Tannenhof, Dr. Guido Colsman, am Donnerstagnachmittag bei seiner Ansprache, brauche Platz und viel Licht.
Ein Haus für moderne Psychiatrie
Das neue Haus bietet Platz für 100 Betten in modern ausgestatteten Patientenzimmern sowie große Gruppen- und Therapieräume. Hier werden künftig hauptsächlich Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, bipolare und schizophrene sowie Persönlichkeitsstörungen behandelt, ebenso wie Erwachsene mit psychosomatischen Erkrankungen. Auch Menschen mit Abhängigkeiten werden hier künftig in einem offenen Konzept Hilfe finden.
Mit dem Neubau, erklärte Diplom-Ingenieur Frank Herbertz vom Remscheider Architektenbüro Brochheuser & Herbertz, wurde nicht nur ein Gebäude für moderne Psychiatrie gebaut, sondern auch nach neuesten Standards und unter ökologischen Aspekten. Vier Jahre hat es von der Planung bis zur Fertigstellung gedauert. Acht Fachplanungsbüros waren involviert, ebenso wie 20 große Handwerksbetriebe und einige kleine.
Insgesamt 300 Personen, vom Architekten bis zum Maler, hätten in den vergangenen Jahren an der Umsetzung des Gebäudes gearbeitet, das mit einer modernen Lüftungsanlage sowie einer Fotovoltaikanlage ausgestattet ist. Auch die Fassade wurde ökologisch nicht mit Styropor, sondern mit Mineralwolle gedämmt. Der Beton des abgerissenen Gebäudes wurde recycelt und in den Neubau integriert.
Zahlen und Fakten
In Deutschland leiden laut Aussagen von Dr. Eugen Davids 27,8 Prozent der Erwachsenen an einer psychischen Erkrankung. Das sind 17,8 Millionen Menschen im Jahr. Und nur 18,9 Prozent, also nur ein Fünftel dieser Menschen, nimmt psychische Hilfe in Anspruch.
Deutschlandweit gab es im Jahr 2022 57.000 Angebote, ambulante und stationäre Plätze in psychiatrischen Einrichtungen, verteilt auf knapp 400 Fachkrankenhäuser. In jenem Jahr wurden 750.000 Patienten behandelt. Also nur ein Bruchteil der rund 18 Millionen Menschen, die in geringerem oder größerem Umfang psychiatrische Hilfe benötigten.
Zukunft der Psychiatrie
Der Neubau ermöglicht es der Einrichtung nun, nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich deutlich modernere Therapieansätze zu verfolgen. Statt einer geschlossenen Anstalt, wie es noch vor Jahrzehnten üblich war, öffnet sich die Stiftung Tannenhof immer weiter. Unsere Türen gehen weiter auf, sodass auch Suchtpatienten, Patienten mit Depressionen oder Demenz in einem offenen Konzept versorgt werden, sagt Dr. Eugen Davids, ärztlicher Leiter der Stiftung Tannenhof.
Die Stiftung Tannenhof investiert seit 15 Jahren in Infrastruktur, Neubauten ebenso wie in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, um das Konzept einer modernen Psychiatrie umzusetzen. Die letzte Investition in den Neubau des Paul-Gerhardt-Hauses hat rund zwölf Millionen Euro betragen. Stillstand ist Rückschritt. Und die Stiftung Tannenhof ruht sich nicht auf erreichte Erfolge aus.
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