- Mathematikunterricht: Warum viele Schüler unter ihrem Potential bleiben
- Das Geheimnis der Mathematik
- Ein anderes Verständnis von Mathematik
- Ein Umdenken im Unterricht
- Ein Gefühl für Zahlen
- Visuelles Denken in der Mathematik
- Ein Meilenstein in der Vermittlung von Fähigkeiten
- Kritik an den Schulbüchern
- Die Freude an der Mathematik
Mathematikunterricht: Warum viele Schüler unter ihrem Potential bleiben
Im Mathematikunterricht herrscht ein alarmierender Trend vor: Viele Schüler bleiben unter ihrem Potential zurück. Trotz guter Voraussetzungen und ausreichender Fähigkeiten scheitern sie daran, ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. Einige Faktoren, die zu diesem Phänomen beitragen, sind fehlende Motivation, unzureichende Unterstützung durch die Lehrer und eine unpassende Lehrmethode. Doch was genau liegt diesem Problem zugrunde? Wie können wir es überwinden und die Fähigkeiten unserer Schüler besser fördern? In diesem Artikel werden wir uns näher mit diesem Thema auseinandersetzen und Lösungsansätze präsentieren.
Mathematik für Alle: Die Forderung nach einem Umdenken im Unterricht
Das Geheimnis der Mathematik
Ein guter Mathematikvortrag, so heißt es gerne in Fachkreisen, zeichnet sich dadurch aus, dass alle das erste Drittel, nur wenige das zweite Drittel und der Vortragende allein das letzte Drittel versteht. Es wird gern ein Geheimnis um die Königin der Wissenschaften gemacht. Mathematik ist schwierig, elitär, setzt eine seltene Begabung voraus und ist nur wenigen Spezialisten und Spezialistinnen vorbehalten, so ihr Ruf.
Ein anderes Verständnis von Mathematik
Eine ganz andere Sicht vertritt die britisch-amerikanische Didaktikprofessorin Jo Boaler. „Jeder kann Mathe lernen“, behauptet die einstige Lehrerin keck, die heute an der amerikanischen Top-Universität Stanford unterrichtet. Voraussetzung dafür seien „harte Arbeit und richtige Lernmethoden“, sagte die Mathematikerin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ein Satz, der vielen Mut macht.
Ein Umdenken im Unterricht
Boaler will vor allem weg vom drillhaften Auswendiglernen und Aufgaben rechnen in der Mathematik. „Es geht darum, dem Computer die Rechenarbeit zu überlassen und dann einen Sinn daraus zu generieren“, sagt sie. Denn mit der Existenz digitaler Rechenmaschinen machen Wettbewerbe im Schnellrechnen, wie sie noch an mancher Grundschule durchgeführt werden, wenig Sinn.
Ein Gefühl für Zahlen
Die Mathematik-Didaktin fordert ein Umdenken im Unterricht. Schülerinnen und Schüler sollten „ein Gefühl für Zahlen“ entwickeln, aber nicht stur Rechentechniken pauken. Dazu gehören Fertigkeiten im logischen Denken, Orientierung an praktischen Problemen und vor allem die Vermittlung einer mathematischen Vorstellung.
Visuelles Denken in der Mathematik
„Heute weiß man, wie wichtig es in der Mathematik ist, visuell zu denken“, referiert sie aktuelle Entwicklungen in der Art, dieses wichtige Fach zu vermitteln. Kinder müssen lernen, aus Problemen heraus Lösungen zu finden und die möglichst exakt umzusetzen. Das erfordert auch bestimmte Techniken wie Grundrechenarten, Dreisatz und auch Erkenntnisse der höheren Mathematik wie Trigonometrie, Infinitesimalrechnung oder den Umgang mit linearen Gleichungssystemen.
Ein Meilenstein in der Vermittlung von Fähigkeiten
Wie auch Normalbegabte ein hohes Niveau in der Mathematik erreichen können, zeigt der alte amerikanische Bestseller der beiden Wissenschaftslegenden Richard Courant und Herbert Robbins. Ihr Buch „Was ist Mathematik?“ war ein Meilenstein in der Vermittlung von Fähigkeiten im Umgang mit exaktem Denken.
Kritik an den Schulbüchern
Die Schulbücher, auch die Lernhilfen für Studierende von Naturwissenschaften und Ingenieurfächern, setzen dagegen noch zu viel an der reinen Vermittlung von Fachwissen an. Da werden etwa bei Exponentialfunktionen wie im bekannten Lehrbuch von „Lambacher/Schweizer“ für die Oberstufe noch alle Möglichkeiten und Ableitungen vermittelt, ohne den Grundsatz dieser Technik hinreichend klar zu machen.
Die Freude an der Mathematik
Die Freude an der Mathematik dürfte in diesem Stadium vielen Schülerinnen und Schülern ausgetrieben werden. Und das ist schade. Denn wer Mathematik und Logik beherrscht, wird auch in anderen komplexen Problemen mit gezieltem und exaktem Nachdenken eine befriedigende Lösung finden. Die Voraussetzungen dafür sind da, die Schulen müssen es nur wollen.
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