Mönchengladbach: Die Industrie in der Region benötigt so viel Wasserstoff, wie eine IHK-Analyse enthüllt
In der Region Mönchengladbach herrscht ein großer Bedarf an Wasserstoff, wie eine aktuelle Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) ergeben hat. Laut der Studie benötigt die Industrie in der Region einen großen Anteil an diesem umweltfreundlichen Energieträger, um ihre produktionellen Prozesse zu optimieren. Die Nachfrage nach Wasserstoff ist dabei so groß, dass sie die verfügbaren Ressourcen übersteigt. Die IHK-Analyse enthüllt, dass die Region um Mönchengladbach bislang nicht über die notwendigen Kapazitäten verfügt, um den Bedarf an Wasserstoff zu decken. Dieser Befund wirft Fragen zur Zukunft der industriellen Produktion in der Region auf.
Wasserstoffbedarf in Mönchengladbach: Regionale Industrie benötigt Milliarden Liter Wasserstoff im Jahr
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat eine umfangreiche Analyse zum Wasserstoffbedarf der regionalen Industrie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der energieintensiven Unternehmen am Mittleren Niederrhein künftig mit dem Einsatz von Wasserstoff plant, allerdings sorgen die offenen Fragen zu Preisen und zur Verfügbarkeit in den Betrieben für Verunsicherung.
IHK-Analyse: Mönchengladbachs Industrie strebt nach Wasserstoff-Produktion in großem Stil
Die Studie, die in Zusammenarbeit mit den Gasnetzbetreibern NEW Netz GmbH, NGN Netzgesellschaft Niederrhein mbH und der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH sowie der Managementberatung Horváth durchgeführt wurde, hat ergeben, dass die Unternehmen einen bedeutenden Wasserstoffbedarf haben. Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Wasserstoff kann bei der Dekarbonisierung der Industrie eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Planungen für ein deutschlandweites Kernnetz, das Wasserstoff zu den Verbrauchsschwerpunkten transportieren soll, sind zum Großteil abgeschlossen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.
Wasserstoffbedarf von 800 Gigawattstunden - das entspricht etwa 30 Prozent des aktuellen Gaseinsatzes der Verteilnetz-Unternehmen. Hochgerechnet auf den Gesamtverbrauch der Industriekunden in den Netzgebieten entspräche das einer Menge von 5,5 Terrawattstunden.
Die Unternehmen wurden über einen Zeitraum von zwei Monaten in ausführlichen Interviews zu folgenden Themenblöcken befragt: Ausgangssituation und Reifegrad, Transformationsbedarf, Wasserstoffbedarfsmengen und Standortplanung. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema Wasserstoff bei mehr als 60 Prozent der Unternehmen einen mittleren bis hohen Stellenwert aufweist. 50 Prozent der Betriebe planen für die Zukunft mit dem Einsatz von Wasserstoff.
Die Unternehmen sehen jedoch noch einige Hürden auf dem Weg zur Wasserstoff-Nutzung. Der Preis sowie die bisher fehlende Wettbewerbsfähigkeit des Energieträgers werden als zentrale Hemmnisse für den Einsatz von Wasserstoff angesehen. Ebenso werden unklare rechtliche Rahmenbedingungen für den Verteilnetzausbau beklagt. In diesem Punkt muss der Gesetzgeber mehr Klarheit und Planungssicherheit für die Unternehmen schaffen, gibt Steinmetz zu bedenken.
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