Monheim: Tschechische Firma übernimmt Apontis Pharma

Monheim: Tschechische Firma übernimmt Apontis Pharma

In einer bedeutenden Entwicklung für die Pharmabranche in Deutschland hat die tschechische Firma PPF Investments den deutschen Pharmakonzern Apontis Pharma übernommen. Der Hauptsitz von Apontis Pharma in Monheim bleibt erhalten und soll weiterhin als wichtiger Standort für die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln dienen. Die Übernahme soll die Position von PPF Investments auf dem deutschen Markt stärken und die Forschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten fördern. Wir werden in den kommenden Wochen nähere Informationen über die Details der Übernahme und die Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Region bereitstellen.

Zentiva sichert sich Mehrheit an Apontis Pharma

Die börsennotierte Arzneimittelfirma Apontis Pharma mit Sitz in Monheim wird an den tschechischen Generika-Hersteller Zentiva verkauft. Zentiva, hinter der der Finanzinvestor Advent steht, zahlt bis zu 85 Millionen Euro an das Unternehmen aus der Stadt am Rhein, wie beide Firmen in dieser Woche mitteilten.

Zentiva bietet zehn Euro je Apontis-Aktie und hat sich bereits 37 Prozent der Anteile gesichert, indem sie dem Großaktionär Paragon Partners dessen Aktienpaket abgekauft hat – allerdings für neun Euro je Aktie. Paragon hatte Apontis vor gut drei Jahren an die Börse gebracht, damals zum Ausgabepreis von 19 Euro.

Die Übernahme kommt nur zustande, wenn sich Zentiva mindestens 65 Prozent an Apontis sichern kann. Apontis Pharma ist auf sogenannte „Single Pills“ für Herz- und Kreislauf-Patienten spezialisiert, bei denen mehrere Wirkstoffe in einer Tablette zusammen verabreicht werden.

Bruno Wohlschlegel, CEO von Apontis Pharma, sagte in einer Mitteilung, dass das Unternehmen in den vergangenen Monaten grundlegend neu aufgestellt worden sei. „Wir begrüßen das Interesse von Zentiva und unterstützen das Angebot. Durch den Zusammenschluss sehen wir die Chance, dass mehr Patienten in schnellerer Zeit von einer besseren Therapie profitieren“, sagte er.

Zentiva ist die ehemalige europäische Generika-Sparte des französischen Pharmariesen Sanofi, die 2018 für 1,9 Milliarden Euro an Advent verkauft wurde.

Das Unternehmen hat ein Sanierungsprogramm hinter sich, im Zuge dessen die Mitarbeiterzahl von 185 auf 110 reduziert wurde.

Die Übernahme durch Zentiva bietet Apontis Pharma die Chance, sich weiter zu entwickeln und mehr Patienten zu erreichen. Durch den Zusammenschluss können beide Unternehmen ihre Stärken bündeln und ihre Position auf dem Markt der Generika für Herz- und Kreislauf-Patienten weiter ausbauen.