Nettetal: Mehr Integrationshelfer in den Schulen
In der Stadt Nettetal wird der Integrationsprozess in den Schulen verstärkt. Im Rahmen des Projekts Inklusion sollen mehr Integrationshelfer eingesetzt werden, um den Bedarf an individueller Unterstützung für Schüler mit Beeinträchtigungen zu decken. Ziel des Projekts ist es, eine bessere Teilhabe und Inklusion von Kindern mit Besonderheiten in den Schulen zu fördern. Durch die Erhöhung der Anzahl an Integrationshelfern sollen die Schulen besser auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen können und somit eine bessere Bildung für alle Schüler garantieren.
Nettetal: Mehr Integrationshelfer in den Schulen - Poollösung sorgt für mehr Unterstützung
Die katholische Grundschule in Hinsbeck hat die sogenannte Poollösung eingeführt. Dies teilte Dennis Klinkenberg vom Bereich Soziale Dienste der Stadt Nettetal im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch mit.
Bei der Poollösung kümmern sich mehrere Fachkräfte um mehrere Schülerinnen und Schüler mit Begleitungsbedarf (nach § 35 SGB VIII), und nicht wie bei einer Einzelfalllösung, eine Kraft um einen Schüler. Grundsätzlich sind Integrationshelfer in den Schulen elementar wichtig, erklärte Klinkenberg. Sie geben Hilfe, wenn sich Schüler nicht auf den Unterricht fokussieren können, beim Zeitmanagement, und Hilfe, um Lösungen bei Konflikten zu finden.
Die Zahl dieser Schulbegleiter steigt, auch an Nettetals Schulen, gleichzeitig steigen auch die Kosten. Nach dem Schulgesetz in NRW sind dies keine Schulkosten, die Übernahme erfolgt durch die Sozial- und Jugendhilfeträger.
Erste Erfahrungen mit der Poollösung
Eine solche Poollösung gibt es bereits seit Januar 2020 an der Realschule in Kaldenkirchen. Dort koordiniert der Träger Familien-Werkstatt die Schulbegleitung der aktuell 15 Kinder. Fünf professionelle Kräfte kümmern sich selbstständig um den Bedarf an der Schule.
Eine Beantragung einer Einzelfalllösung war seit 2019 nicht mehr notwendig, sagte Klinkenberg. Nun kam auch die katholische Grundschule in Hinsbeck dazu – seit April 2024. Schon vorher wurden an dieser Schule Schüler durch den Träger Team Inklusiv betreut, ein gemeinnütziger Dienstleister der Behinderten- und Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt Inklusion mit Sitz in Viersen.
Simon Domke von Team Inklusiv berichtete, dass er zunächst skeptisch gewesen sei, aber schnell gemerkt habe, dass sich mit der Poollösung eine Qualitätsverbesserung realisieren lasse. Aktuell sechs, in naher Zukunft zehn Kinder werden betreut. Ein Vorteil von Poollösungen ist, dass sich die Mitarbeitenden gegenseitig unterstützen können, erläutert Domke.
Kommissarische Schulleiterin begrüßt die Poollösung
Nicole Gebel, kommissarische Schulleiterin der KGS Hinsbeck, ist seit fünf Wochen im Dienst. Sie begrüßt die Poollösung an ihrer Schule: Durch den regelmäßigen Austausch und durch das systemische Arbeiten mit den Integrationshelfern müssen wir nicht mehr warten, bis alles tief Brunnen liegt. Die Dauer für einen Antrag für eine Integrationshilfe sei doch sehr zeitintensiv.
Aus Sicht des Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie verringert sich durch die Poollösung der Verwaltungsaufwand erheblich. Der Blick in die Zukunft: Auch die katholische Grundschule am Königsbach in Nettetal-Kaldenkirchen/Leuth wird von einer Poollösung profitieren können. Man sei bereits im konkreten Gespräch, so Klinkenberg.
Schreibe einen Kommentar