Neuer Platz in Krefeld nach Anna Tervoort benannt: Eine Ehrenrettung für die Traarerin

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Neuer Platz in Krefeld nach Anna Tervoort benannt: Eine Ehrenrettung für die Traarerin

Die Stadt Krefeld hat Anna Tervoort, die im Jahr 1943 in Traar bei einem Bombenangriff ihr Leben verlor, eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Der Rat der Stadt hat beschlossen, einen neuen Platz in der Innenstadt nach der jungen Frau zu benennen. Diese Entscheidung wird als Ehrenrettung für die Traarerin angesehen, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben opferte, um andere zu retten. Die Benennung des Platzes nach Anna Tervoort ist ein wichtiger Schritt, um das Andenken an die Opfer des Krieges wachzuhalten und die Geschichte der Stadt zu ehren.

Krefeld ehrt Anna Tervoort: Eine stille Heldin erhält einen Platz in der Innenstadt

Krefeld ehrt Anna Tervoort: Eine stille Heldin erhält einen Platz in der Innenstadt

„Frau Werner kann hierbleiben“ – mit diesem Satz rettet Anna Tervoort wohl einer ihr völlig unbekannten Krefelderin das Leben. Denn Johanna Werner ist Jüdin und soll deportiert werden. Anna Tervoort versteckt die Frau während des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Bauernhof in Traar vor den Nationalsozialisten. Und es gelingt tatsächlich, dass Johanna Werner bis zur Kapitulation unerkannt in der Stadt überlebt.

Für ihren mutigen Entschluss und ihr Handeln ehrte die Gedenkstätte Yad Vashem 1997 Anna Tervoort (1909-2003) als „Gerechte unter den Völkern“ – als einzige Krefelderin. Nun erinnert ein Platz in der Innenstadt an die stille Heldin.

Anna Tervoorts Leben zeigt, dass es sich lohnt, auf das eigene Gewissen zu hören, Menschlichkeit und Menschenwürde gerade in unmenschlichen Zeiten zu ihrem Recht zu verhelfen. Jede und jeder von uns kann das tun – niemand ist zum Zuschauen verdammt“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer.

An dem bislang namenlosen Ort an der Stephanstraße Ecke Wiedenhofstraße versammelten sich zur Einweihung und Namensgebung rund 70 Menschen, um der Benennung beizuwohnen. Zeitgleich wurde dort auch der erste „Frauen-Ort“ in Krefeld und der einzige am linken Niederrhein eingerichtet. Das Projekt des Frauenrats NRW möchte damit das Interesse auf besondere historische Frauenpersönlichkeiten im öffentlichen Raum in Nordrhein-Westfalen richten – hier auf Anna Tervoort. Auf Tafeln stehen biografische Angaben zu den jeweiligen Frauen.

Ich danke dem Zonta-Club Krefeld am Rhein, der sich für die Eröffnung des ersten Frauen-Ortes in unserer Stadt eingesetzt hat“, betont der Oberbürgermeister. Bis Ende 2025 sollen 50 Frauen-Orte in NRW auf besondere Frauen-Biografie aufmerksam machen. Der Vorschlag des Zonta-Clubs Krefeld am Rhein wurde unter den ersten zehn Bewerbungen angenommen.

Erst im Rahmen eines Forschungsprojektes in den 1990er-Jahren über sogenannte Mischehen berichtete die Tochter von Johanna Werner von der Rettung ihrer Mutter durch Anna Tervoort. Diese scheint ihr Handeln als selbstverständlich empfunden zu haben.

Anna Tervoort hat zeitlebens keine große Sache daraus gemacht, dass sie geholfen hat“, sagt Sandra Franz, Historikerin und Leiterin der NS-Dokumentationsstelle. „Ich hab’ halt einfach gemacht“, hat sie später bescheiden erzählt. Wegen ihres selbstlosen Handelns wurde sie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt – eine von 651 Deutschen, deren Bekanntester sicherlich der Unternehmer Oskar Schindler (1908-1974) ist.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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