Oasis-Wiedervereinigung: So ging es Liam Gallagher in Knebworth (Zum Original: Oasis-Reunion: So war es bei Liam Gallagher in Knebworth)

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Oasis-Wiedervereinigung: So ging es Liam Gallagher in Knebworth

Die Oasis-Fans konnten es kaum glauben, als Liam Gallagher Ende August in Knebworth auf der Bühne stand. Die Rückkehr des Rock-Idols nach über 25 Jahren war ein Ereignis, das viele Musikliebhaber auf den Zweiten Blick warten ließ. Die Frage auf aller Lippen: Wie ging es Liam Gallagher in Knebworth? Wir haben die Antwort. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Oasis-Frontmann sein Comeback feierte und was die Zuschauer in Knebworth erlebten.

Liam Gallagher erweckt Oasis in Knebworth zu neuem Leben

Liam Gallagher erweckt Oasis in Knebworth zu neuem Leben

Der beste Moment in einem Konzert ist der, in dem das Publikum anfängt, sich selbst zu feiern. Insofern war der Auftritt von Liam Gallagher in Knebworth bereits neun Stunden vor Beginn Weltklasse: Da traf ich mich mit Henning im Pub. Als Oasis vor 250.000 Fans auftraten in Knebworth 1996, Henning ist der Bruder meiner Freundin, er hatte mir die Eintrittskarte zu Weihnachten geschenkt.

Wir waren einst Fans von Oasis gewesen, doch wir hatten den Karrierehöhepunkt der Band verpasst, die beiden legendären Open-Air-Abende mit je 125.000 Zuschauern vor dem Herrenhaus in der englischen Grafschaft Hertfordshire. Sie gelten als das Konzert einer Generation, es gibt eine Kino-Dokumentation darüber, darin werden sie als Woodstock der 1990er-Jahre inszeniert.

Liam Gallagher, inzwischen 50 Jahre alter Sänger der längst aufgelösten Band, hatte nun angekündigt, dieses Ereignis für eine neue Zeit zu wiederholen. 170.000 Leute kamen, wir auch.

Ein ikonischer Auftritt

Liam Gallagher begrüßte sein Publikum an diesem Abend mit einem Zitat aus dem Lennon/McCartney-Song „I Am The Walrus“: „I am he as you are he as you are me / And we are all together.“ Dann schickte er ultrabeschleunigte Versionen von „Hello“, „Rock ’N’ Roll Star“ und „(What’s The Story) Morning Glory?“ hinterher.

Henning und ich begannen den gemeinsamen Tag also im Pub in London, bisschen Vorfreude zelebrieren, und von dort fuhren wir mit der Bahn eine gute Stunde nach Knebworth. Mythischer Ort, an dem seit 1974 die Großen des britischen Pop auftraten: Pink Floyd waren da, Genesis und Robbie Williams.

Die Anreise dauerte ewig, wir hatten das unterschätzt. Züge fielen aus, und von der Endstation mussten wir noch einmal fast eine Stunde zum Konzertgelände gehen. Zum Glück trafen wir am Bahnhof drei Engländer, von denen sich einer irgendwann als Deutscher entpuppte.

Sie boten uns Bierdosen aus Plastiktüten an, in die sie zu Hause Eiswürfel gegeben hatten – allerdings war aus ihnen inzwischen warmes Wasser geworden. Wir erreichten die Wiese vor der Bühne zu fünft und Arm in Arm.

Ein Konzert für die Ewigkeit

170.000 Fans kamen Anfang Juni 2022 an zwei Abenden zu den Auftritten. Ich weiß nicht mehr, wie unsere neuen Freunde hießen, obwohl es sich in jenem Moment anfühlte, als wären wir seit dem Kindergarten eine Gang.

Einer von ihnen trug ein rotes England-Trikot, er tippte seine Nummer in mein Handy, für den Fall, dass wir uns in der Menge verlieren würden, doch statt eines Namens steht da bloß „The Lawyer“ – warum auch immer.

Ich dachte, der Lawyer, der andere Engländer und der Deutsche würden einander schon länger kennen, dabei hatte der Zufall sie in der Bahn zusammen gebracht. Wir sahen Liam Gallagher im weißen Parka in typischer Haltung auf der Bühne stehen: Wie jemand, der mit auf dem Rücken verschränkten Armen Kirschen von einem Baum essen soll.

Er sang „Stand By Me“ und „Cigarettes & Alcohol“, die alten Oasis-Kracher, es war das reine Glück.

Ein Abschluss wie ein Gral

Zwischendurch spielte Gallagher ein paar Solonummern, die egal waren und Gelegenheit boten, beim Getränkeholen das herrschaftliche Gelände zu besichtigen, auf dem man „Downton Abbey“ hätte drehen können.

Der Schluss war der Gral: „Supersonic“, „Wonderwall“ und das erhabene und mit ordentlich Pyrotechnik angedickte „Champagne Supernova“, für das John Squire von Gallaghers Idolen, den Stone Roses, auf die Bühne kam und Gitarre spielte.

Wer sich je für das Phänomen interessierte, das man einst mit dem blöden Marketing-Stempel „Britpop“ versehen hatte, musste sich im Himmel wähnen. Zwischendurch schaute ich zu den anderen und nickte zufrieden.

Leider nickte bis auf Henning niemand zurück, denn die anderen waren weg. Wir verließen das Festivalgelände nach der letzten Zugabe zu zweit und mit dem Pulk, das Handy hatte keinen Empfang.

Wir mussten wieder eine Stunde gehen, der Bahnhof war überfüllt, wir schafften es gerade so in einen Zug und strandeten in Victoria Station, wo es nach einigen Minuten aussah, als hätte England die Fußball-WM gewonnen.

Von da fuhren wir mit dem Taxi zu unserer Unterkunft. Die Victoria Station in London nach dem Konzert.

Am nächsten Morgen schickten wir eine Nachricht an „The Lawyer“: Bald mal wiedersehen, ihr müsst nach Deutschland kommen, unbedingt. Was man so schreibt, wenn man sich wünscht, der Augenblick möge nie vergehen.

Die Antwort kam arg verzögert: „Yeah, mate.“ Und: „Viel gluck mit die fussball.“ Liam Gallagher verkündete seine Meinung über das Konzert via Twitter. Er brauchte nur ein Wort: „Biblical“.

Hans Schäfer

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