Mihambo fordert mehr Zivilcourage gegen Rassismus
Die deutsche Leichtathletik-Star Malaika Mihambo appelliert an die Gesellschaft, im Kampf gegen Rassismus wieder mehr Zivilcourage zu zeigen. Laut Mihambo ist es wichtig, Dinge klar anzusprechen: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Rassismus. Das ist nicht neu, aber mittlerweile bringen mehr Menschen ihre rassistischen Gedanken zum Ausdruck. Das muss für uns alle ein Weckruf sein, dass hier etwas falsch läuft.
Jeder ist beteiligt, sagte die 30-Jährige. Jeder nimmt in einer Rolle am Rassismus teil: Als Opfer, Täter oder als Zuschauer. Als Gesellschaft sind wir aber gefordert, dass es keine Zuschauer gibt und jeder, ob Betroffener oder nicht, Tätern aktiv Grenzen aufzeigt.
Es gehe um Werte, die man mit Leben füllen müsse, so Mihambo. Deshalb sei es notwendig, mehr Zivilcourage zu zeigen. Man muss definitiv wieder mehr Zivilcourage zeigen. Es geht um Werte, die man mit Leben füllen muss.
Rassistische Kommentare gegen Owen Ansah
In der Leichtathletik hatte es zuletzt rassistische Kommentare gegen Sprinter Owen Ansah gegeben, der als erster deutscher Sprinter in 9,99 Sekunden unter der besonderen 10-Sekunden-Marke geblieben war. Der 23-Jährige vom Hamburger SV sah sich im Anschluss rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.
Ansah sagte, dass er sich diese Kommentare gar nicht anschaue, räumte aber ein, dass sie ihn anspornen würden. Mihambo unterstützte Ansahs Haltung und sagte: Owen macht es genau richtig, dass er das nicht an sich herankommen lässt, optimistisch bleibt und sich an den positiven Dingen orientiert. Denn es gibt eben auch sehr viele Menschen, die sich mit ihm und für ihn gefreut haben.
Konsequenzen ziehen
Mihambo forderte, dass es wichtig sei, Konsequenzen aus Fällen wie diesem zu ziehen. Und wenn das strafrechtlich möglich ist, auch rechtliche Schritte einleitet. Leider bewegen sich viele Äußerungen immer in einer Grauzone der Meinungsfreiheit und da ist es mitunter schwierig, eine juristische Grenze zu ziehen.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband kooperiert deshalb mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, um gegen Rassismus vorzugehen. Der Verband hatte zudem angekündigt, juristische Schritte zu prüfen.
Es ist wichtig, dass wir über Rassismus sprechen. Jahrelang wurde das nicht getan, aber nun hat das Thema die Präsenz bekommen, die so ein wichtiges Thema braucht. Und wir spüren die Folgen des langen Schweigens, sagte Mihambo.
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