Orgelkonzert in der evangelischen Kirche Leichlingen

Orgelkonzert in der evangelischen Kirche Leichlingen

Am kommenden Sonntag findet in der evangelischen Kirche Leichlingen ein besonderes Orgelkonzert statt. Die Kirchengemeinde lädt alle Musikliebhaber ein, an diesem kulturellen Höhepunkt teilzunehmen. Die Orgel, das Königin der Instrumente, wird von einem erfahrenen Organisten gespielt, der die Zuhörer mit einer Auswahl an klassischen und modernen Werken begeistern wird. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Der Erlös kommt der Kirchengemeinde zugute, die damit soziale Projekte unterstützt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Orgelkonzert in Leichlinger evangelischer Kirche: Hoonbyeong Chae präsentiert Bach und mehr

Der südkoreanische Organist Hoonbyeong Chae hat am Freitagabend im Rahmen des Leichlinger Orgelsommers in der Evangelischen Kirche ein beeindruckendes Konzert gegeben. Vor Beginn des vierten Konzerts erzählte er, dass er in einer lebensbedrohlichen Krisenzeit ein einziges Moll-Stück in die Mitte seines Programms gesetzt habe, um die Emotionen auszudrücken und nachempfinden zu lassen, was er gefühlt habe.

Hoonbyeong Chae spielte es aus tiefen Herzen, und das Publikum konnte die Emotionen hautnah miterleben. Das komplizierte Geflecht der Stimmen in der anschließenden Fuge a-moll BWV 904 von Johann Sebastian Bach war geradezu schmerzhaft durchdringend zu Beginn, zurückgenommen, introvertiert und sehr transparent aufgedröselt.

Ein Konzert voller Emotionen

Der in Südkorea geborene Organist, der heute als Kirchenmusiker der katholischen Kirchengemeinde St. Severin in Köln tätig ist, hat offensichtlich diese Krise überwunden. Kräftig und mit einer Vorliebe für volle Registrierung markierte er bereits eingangs mit Bachs D-Dur Präludium und Fuge eine klangliche Größe, die in seiner Heimatgemeinde auch den entsprechenden Raum zur Entfaltung hat, anders als in der kleinen, vergleichsweise trockenen Barockkirche.

Das Präludium und Fuge Es-Dur (BWV 552), das Bachs dritten Teil der Clavierübung einrahmt, war ein weiterer Höhepunkt des Konzerts. Majestätisch und mit durchgespannten Pausen eröffnete er das Vorspiel, das die Heilige Dreieinigkeit symbolisiert. Zu Beginn eben Gott Vater glanzvoll und präsent, gefolgt vom Thema für Gott Sohn, den Hoonbyeong Chae leichtfüßig vom Himmel herabsteigen ließ in Tönen warmer Zuwendung. Und schließlich Gott als Heiligen Geist, dessen Part der Organist nach flatterhaftem Beginn zu einem gewaltigen Brausen steigerte.

Bachs Orgelmesse

In der Anordnung von Bachs Sammlung, der Albert Schweizer den Beinamen „Orgelmesse“ gab, liegen dazwischen 21 Choralbearbeitungen in der liturgischen Folge einer Messe. In Leichlingen waren davon nur vier zu hören, nach den drei Kyrie-Sätzen – wieder die Dreieinigkeit anrufend – spielte Hoonbyeong Chae im Verlauf noch das Choralvorspiel „An Wasserflüssen Babylon“, die bei ihm nicht rauschten, sondern langsam und gewaltig dahin flossen.

Hoonbyeong Chae ist ein Meister seines Fachs, der die Orgel als Instrument nutzen kann, um seine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Durch den Aufbau seiner Programme und der Möglichkeit, in einer Predigt ohne Worte Gedanken auszudrücken, die schwer in Sprache zu fassen sind, kann er beides hervorragend verbinden.