Parktag in Düsseldorf: Feiern, wo sonst Autos parken
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf wird am kommenden Sonntag, dem 18. Juli, wieder ein besonderer Tag gefeiert: der Parktag. An diesem Tag werden zahlreiche Straßen und Parkplätze in der Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt und in eine riesige Festmeile umgewandelt. Die Düsseldorfer Bevölkerung und ihre Gäste können dann statt Autos auf den Straßen feiern, essen, trinken und sich austauschen. Der Parktag ist eine Initiative der Stadt, um den öffentlichen Raum neu zu gestalten und die Menschen zusammenzubringen. Erwartet werden zehntausende Besucher, die den Tag mit Musik, Kunst und kulinarischen Genüssen auskosten werden.
Parktag in Düsseldorf: Spielstraße statt Parkplätze
Das ist heute eine Spielstraße“, steht – demonstrativ – mit weißer Kreide auf den Asphalt der Capitostraße geschrieben, und genau dort, wo sonst Autos fahren oder am Straßenrand parken, sind Menschen in fröhlicher Laune mit Tanzen, Lachen, Spielen und Klönen beschäftigt.
„Spielstraße statt Parkplätze“ lautet nämlich das Motto eines Straßenfestes am internationalen „Parking Day“, zu dem die Benrather Initiative für Nachhaltigkeit (BIN) in die Paulsmühle eingeladen hatte. Sie wollte damit zeigen, wie öffentlicher Straßenraum alternativ und nachhaltig für Mensch und Natur genutzt werden kann.
Feiern, wo sonst Autos parken: Spielstraße erobert die Capitostraße
Der einjährige Lianonghia findet es fantastisch, per Bobbycar ein Hütchen-Parcours vom Knirps-Spielmobil mitten auf der Capitostraße zu umkurven, und auch Jamilja (7) ist auf ihrem Dreirad munter auf der Straße unterwegs, ohne dass sich Mama Jennifer Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen muss.
„Sonst gehen wir zum Spielen immer auf den Waldspielplatz“, berichtet die Anwohnerin. „Das müsste es öfter geben“, schwärmt sogar Wiam (12), ihre Älteste.
Projekten wie das Einrichten einer Spielstraße oder ein Begrünen von Straßen steht Gabriele Wegner, die für die SPD in der Bezirksvertretung 9 sitzt, offen gegenüber. Sie hatte in Vertretung des Bezirksbürgermeisters in ihrem Grußwort betont, dass eine Realisierung solcher „Veränderungen“ von der Bürgerschaft mitgetragen werden müsse.
„Das Straßenfest soll zeigen, wie schön es ist, neuen Lebensraum zu schaffen, wo sich Menschen treffen und miteinander leben können“, erklärt Ideengeberin Khadija Rautenkranz von der BIN.
Mit Paprika, Tomaten, Sonnenblumen und allerlei Gewürzpflanzen zauberte das „Bunte Beet Benrath“, das im benachbarten Bürgerhaus untergebracht ist, grüne Straßenatmosphäre herbei. Blütenblätter der Kapuzinerkresse gab es von Hobbygärtnerin Eva aus Benrath zum Probieren.
Lorin (7) übte sich im Nähen am Stand der Evangelischen Jugend Dankeskirche und ließ sich, ebenso wie Ben (8) von der Textildesignerin Sabine Kirsch fachkundig beim Zuschneiden von Stoff für Schlüsselanhänger, Taschen oder Kissenbezüge anleiten.
„Das ist mal etwas anderes“, beschreibt Besucherin Britta aus der Schimmelpfennigstraße das autofreie Erlebnis in der Capitostraße, wo Gernot Recke mit einer Lesung seiner Gedichte und launigen Geschichten aus dem Alltag unterhielt. Mit Songs von Leonard Cohen und Mick Jagger sorgte Peter Gutowski für musikalische Unterhaltung. Ernest Schönberger hatte ein Oldie-Special in seinem Gitarrenprogramm – wie „Here comes my baby“ von den Tremeleos.
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