Plünderung kostet den Handel Milliarden

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Plünderung kostet den Handel Milliarden

Die Organisierte Kriminalität hinterlässt tiefe Spuren im Handel. Laut einer aktuellen Studie beliefen sich die Verluste durch Diebstahl und Plünderung im Jahr 2022 auf mehr als 6 Milliarden Euro. Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, dass die Kriminalitätsbekämpfung im Handel eine dringende Aufgabe ist. Die Wirtschaftskriminalität hat sich in den letzten Jahren zu einem Millionengeschäft entwickelt und gefährdet nicht nur die Existenz einzelner Unternehmen, sondern auch die Stabilität des gesamten Wirtschaftssystems.

Plünderung im Einzelhandel: Millionen Diebstähle pro Jahr kosten Deutschland Milliarden Euro

Die Zahl klingt unglaublich: Jeden Tag werden nach Einschätzung des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI in Deutschland etwa 100.000 Ladendiebstähle durch die Kundschaft zunächst nicht entdeckt.

Das bedeutet 100.000 Fälle, in denen die Diebe unbemerkt entkommen, und 100.000 Fälle, in denen das Fehlen von Ware erst festgestellt wird, wenn das Unternehmen Inventur macht und der Fehlbestand sich nicht anders erklären lässt.

Nimmt man alle Handelstage zusammen, kommt man damit auf etwa 24 Millionen Diebstähle pro Jahr. Der geschätzte Schaden beträgt rund 2,8 Milliarden Euro. Das allein sind schon 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Doch damit ist die Kriminalität im Ladenlokal noch nicht beendet

Doch damit ist die Kriminalität im Ladenlokal noch nicht beendet

Der jüngsten EHI-Statistik zufolge kommen noch mal Waren im Wert von 900 Millionen Euro dazu, die Angestellte stehlen, und Artikel für zusammengerechnet 370 Millionen Euro, die Beschäftigte von Lieferdiensten und sonstiges Servicepersonal mitgehen lassen.

Macht zusammengerechnet etwa 4,1 Milliarden Euro Schaden, die auch den Fiskus treffen. Denn den Steuerbehörden entgehen dadurch etwa 560 Millionen Euro an Umsatzsteuereinnahmen.

84 Unternehmen haben sich beteiligt. Datenbasis: An der aktuellen EHI-Untersuchung beteiligten sich 84 Unternehmen/Vertriebsschienen mit insgesamt 17.426 Verkaufsstellen, die zusammen rund 82,8 Milliarden Euro umsetzen.

Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte beträgt 1190 Quadratmeter.

Die Langfinger in Deutschlands Einzelhandel machen den größten Teil der Inventurdifferenzen aus, die die Branche jedes Jahr beklagt. Diese Differenz liegt für das vergangene Jahr bei insgesamt 4,8 Milliarden Euro.

Die 700 Millionen Euro Unterschied zum Diebstahlschaden entstehen beispielsweise dadurch, dass Preise auf der Ware falsch ausgezeichnet worden sind, oder durch sonstige Erfassungs- und Bewertungsfehler.

Zahl der Ladendiebstähle in Düsseldorf deutlich gestiegen

Zahl der Ladendiebstähle in Düsseldorf deutlich gestiegen

„Hohe Frustration bei vielen Händlern“

Zahl der Ladendiebstähle in Düsseldorf deutlich gestiegen. Aber der Warendiebstahl ist das bei Weitem größere Problem.

Dabei werden längst nicht alle Diebstähle entdeckt. Was offiziell wird, ist erschreckend genug: Laut Statistik ist die gemeldete Zahl der Ladendiebstähle im vergangenen Jahr um fast ein Viertel auf rund 426.000 Fälle gestiegen.

Das umfasst sowohl einfaches Klauen, bei dem sich die Diebinnen und Diebe beispielsweise unbemerkt im Kühlregal oder am Obststand bedienen, als auch den schweren Ladendiebstahl (bei knapp 27.500 Fällen auf Rekordstand).

Der liegt unter anderem dann vor, wenn Diebe eine Vitrine zerschlagen (etwa beim Schmuckhändler), wenn es sich um teure Ware handelt oder wenn kriminelle Banden am Werk sind.

Eine von den beliebten Maschen, derer sich diese Tätergruppen bedienen: Die einen lenken das Personal ab, andere stehlen, wieder andere sichern den Fluchtweg.

Was die Zahl der tatsächlichen Ladendiebstähle angeht, ist in der Branche von einer Dunkelziffer von mehr als 90 Prozent die Rede.

Der Einzelhandel kämpft seit Jahren gegen die Probleme. Einige Gründe für den Milliardenschaden: deutlich verlängerte Öffnungszeiten, eine womöglich falsche Einsatzplanung bei Ladendetektiven, zu wenig Verkaufspersonal auf der Fläche.

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, forderte schon im vergangenen Jahr härtere Strafen für die Täter: „Ladendiebstahl ist keine Kleinigkeit, sondern ein ernst zu nehmendes Vermögensdelikt. Jahr für Jahr erleidet der Einzelhandel in Deutschland auf diese Art Verluste in Milliardenhöhe. Da darf es keine Bagatellisierung oder falsch verstandene Toleranz geben. Wir brauchen eine konsequentere Sanktionierung des Ladendiebstahls. Hier geht es um das Eigentum von Unternehmen.“

Allerdings treffen die Inventurdifferenzen nicht jede Handelssparte in Deutschland in gleichem Maße. „Während im Lebensmitteleinzelhandel, bei Drogeriemärkten und im Bekleidungshandel die prozentualen Inventurdifferenzen gestiegen sind, konnten die Baumärkte ihr Niveau halten und alle anderen Branchen die Inventurdifferenzen sogar überwiegend reduzieren“, erklärt das EHI in seiner aktuellen Studie.

Andreas Bauer

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