Prozessbeginn nach Schuss aus Waffe: Alec Baldwin handelt fahrlässig - Ermittlungen gegen Schauspieler wegen tödlichen Unfalls auf Filmset
In einem spektakulären Prozessbeginn in den USA muss sich der Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Unfalls auf dem Filmset verantworten. Im Oktober 2021 feuerte Baldwin während der Dreharbeiten zu seinem Film Rust einen Schuss aus einer Waffe ab, der die Kamerafrau Halyna Hutchins tötete. Die Staatsanwaltschaft wirft Baldwin vor, dass er fahrlässig gehandelt habe, indem er die Waffe ohne vorherige Überprüfung abfeuerte. Der Prozess wird in den kommenden Wochen und Monaten wichtige Fragen aufwerfen, wie es zu diesem Unglück kommen konnte und ob Baldwin tatsächlich für den Tod der Kamerafrau verantwortlich ist.
Prozessbeginn nach Schussfatale: Alec Baldwin muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten
Im Beisein eines sichtlich angespannten Alec Baldwin sind die Eröffnungsplädoyers im Prozess gegen den Hollywoodstar wegen eines Todesschusses bei Dreharbeiten zum Western „Rust“ gestartet. Staatsanwältin Erlinda Johnson sagte in dem Gericht in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico: „Die Beweise werden zeigen, dass derjenige, der mit einer echten Waffe gespielt und die Grundregeln der Waffensicherheit verletzt hat, der Angeklagte Alexander Baldwin ist.“
Baldwin sei deshalb der fahrlässigen Tötung schuldig. Der 66-Jährige trug einen dunklen Anzug und Krawatte, so wie ein lilafarbenes Hemd und setzte zeitweise seine Brille auf, um in Dokumenten zu lesen. Auch seine Ehefrau, Hilaria Baldwin (40), und einer seiner Brüder, der Schauspieler Stephen Baldwin (58), waren anwesenden Journalisten zufolge im Saal.
Schwere Vorwürfe gegen Baldwin
Johnson beleuchtete in ihrem Eröffnungsplädoyer auch die Rolle der bereits verurteilten Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed. Vielen Arbeitenden am Set sei bewusst gewesen, dass Gutierrez-Reed wenig Erfahrung als Waffenmeisterin gehabt habe. Trotzdem habe Baldwin „kein Mal, wenn er diese Waffe in der Hand hatte, eine Sicherheitsüberprüfung“ durchgeführt.
Der Schauspieler habe die Waffe zudem in vielen weiteren Fällen nicht sachgemäß behandelt. Baldwin habe mit dem Revolver auf Menschen beim Dreh gezeigt. „Sie werden sehen, wie er seinen Finger auf den Abzug legte, obwohl sein Finger nicht am Abzug sein sollte“, so Johnson weiter zur Jury.
Jury soll entscheiden
Baldwin hatte auf nicht schuldig plädiert. Bei einem Schuldspruch drohen ihm bis zu 18 Monate Haft. Zwölf Geschworene sollen entscheiden, ob Baldwin der fahrlässigen Tötung schuldig ist. Die Anklage geht auf einen Schuss-Vorfall am Set des Westerns „Rust“ zurück.
Am 21. Oktober 2021 zückte Hauptdarsteller Baldwin bei Proben einen Revolver, wie im Drehbuch vorgesehen. Doch statt harmloser Patronen löste sich scharfe Munition. Die Kugel traf Kamerafrau Halyna Hutchins (42) sowie dann den hinter ihr stehenden Regisseur Joel Souza an der Schulter. Die Mutter eines damals neunjährigen Sohnes starb kurz danach, Souza kam mit leichteren Verletzungen davon.
Schreibe einen Kommentar