Radevormwald: Musik und Kunst im Dialog in der Martini-Kirche
In der historischen Martini-Kirche in Radevormwald findet am kommenden Wochenende ein einzigartiges Kulturereignis statt. Unter dem Titel Musik und Kunst im Dialog werden sich Künstler und Musiker zusammenfinden, um ein abwechslungsreiches Programm zu präsentieren. Die Besucher können sich auf eine Vielzahl von Kunstwerken und Musikstücken freuen, die speziell für diese Veranstaltung konzipiert wurden. Der Dialog zwischen Musik und Kunst soll neue Einblicke und Perspektiven eröffnen und die Besucher zu einer neuen Wahrnehmung dieser beiden Kunstformen anregen.
MartiniKirche wird zum KunstKonzertSaal
Für etwa vier Stunden erstrahlte die Martini-Kirche am Freitagabend in einem völlig neuen Licht: Faszinierende, abstrakte Werke des Radevormwalder Künstlers Gerlach Bente waren für diesen einen Abend ins Kirchenschiff eingezogen und hatten erstaunlich passend den Raum zwischen den Bänken, am Taufbecken und im Altarraum für sich eingenommen.
Musik und Kunst im Dialog: Eine wunderbare Symbiose und eine tolle Atmosphäre, um mit verschiedenen Sinnen Ästhetik und Wohlklang zu genießen.
Gegen 19.30 Uhr gesellte sich noch die Musik mit Pastor Roland Johannes an Orgel und Klavier, Kirchenmusikerin Angelika Kozinowski-Werler an Cello und Campanula sowie Claudia Braune an der Querflöte dazu.
Das Veranstaltungsformat Musik und Kunst im Dialog verriet der Künstler, sei in Radevormwald nicht gänzlich neu. Vor ein, zwei Jahren haben wir hier schon einmal zur ,Nacht der Kirchen‘ ein Konzert mit Ausstellung organisiert, berichtete Bente.
Für ihn ein gelungenes Konzept mit viel Mehrwert. Ich fühle mich in Kirche sehr wohl, bin Christ und Gemeindemitglied. Für ihn seien Kirchenräume zudem weitaus für mehr gedacht als nur fürs Seelenheil.
So wirke Kunst in den alten Gemäuern und in dieser spirituellen Atmosphäre anders. In Kombination mit Musik, ist Bente überzeugt, können Betrachter seiner Kunstwerke noch besser abschweifen, hineintauchen in die faszinierenden Formen und Farben, die der freischaffende Künstler mit bloßer Hand und etwas Ölfarbe auf Karton erschafft.
Es sind teilweise spiegelnde Oberflächen, wie aus Marmor gemeißelt und wie gedruckt. So raffiniert und präzise, dass man als Betrachter noch näher heranrückt, um einen Pinselstrich zu erkennen.
Vor gut einem halben Jahr fassten Pastor Johannes Roland und Gerlach Bente den Entschluss, erneut einen solchen gemeinsamen Abend zu organisieren. Der Radevormwalder Künstler suchte daraufhin in seinem reichhaltigen Fundus nach den passenden Werken, die überraschenderweise nicht wie ausgewählt erscheinen, sondern als ob sie explizit für diesen Raum erschaffen worden wären.
Doch das, erklärt Bente, sei gar nicht der Fall. Alle Werke, die hier ausgestellt sind, hatte ich bereits. Wie gut sich seine Kunst in der Kirche macht, habe ihn selbst überrascht.
Eine neu angebrachte Zierleiste am Altar mit natürlichen Strukturen und Farben in Weiß, Schwarz und Ocker wirkte, als ob sie immer schon da gewesen wäre. Bente: Es bildet eine Einheit.
Musikalisch bot das Trio unter anderem wunderbare Sonaten aus der Feder von Georg Philipp Telemann (1681 - 1767), Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) und Antonio Vivaldi (1678 - 1741) sowie Solostücke von Claude Debussy für Flöte, Arvo Pärt für Orgel oder Giulio Caccini für Cello und Orgel.
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