So war der queere Kulturabend in Viersen
Am vergangenen Wochenende fand in Viersen ein queerer Kulturabend statt, der für viel Aufmerksamkeit und Begeisterung sorgte. Die Veranstaltung, die von der LGBTQ+-Gemeinde initiiert wurde, zielte darauf ab, die Vielgestaltigkeit der queeren Identitäten zu feiern und die Akzeptanz und Vielfalt in der Stadt zu fördern. Der Abend bot eine Vielzahl an kulturellen Highlights, darunter Musik-, Tanz- und Theaterperformances, die die Zuschauer in ihren Bann zogen.
Über den ersten Kulturabend im Kreis Viersen
Queere Menschen stellten ihre Lebensgeschichten vor
Ein Abend der Offenheit und des Austauschs
„Wir möchten queeren Menschen einen Schutzraum bieten können“, sagte David Nethen, Vorsitzender des Vereins „Kreis Queersen“, am Donnerstagabend im Ernst-Klusen-Saal in der Viersener Festhalle.
Der Verein hatte eingeladen, um queere Stimmen zu hören. Sebastian Bente, Sänger des Chanson-Duos „La petite mort“, moderierte den Abend. Mit dabei: Swantje Day, Gleichstellungsbeauftragte in Viersen. Die Stadt war Kooperationspartner. „Das können wir zeigen, indem wir den Saal zur Verfügung stellen“, sagte Day.
Lebensgeschichten aus der queeren Community
Vier Menschen stellten dem Publikum ihre Lebens-Geschichten vor, ihren Blick auf die Kindheit, auf die kaum erträglichen Auseinandersetzung mit Eltern, Freunden und Lebenspartnern. Queere Menschen, deren sexuelle Orientierung über den Raum von Mann und Frau hinausgeht, die schwul, lesbisch, bisexuell, asexuell, trans- oder intergeschlechtlich leben wollen, zeigten, dass Identität gelebt werden kann.
Da wurde berichtet vom Ausschluss aus dem Elternhaus, als der Vater erfuhr, dass sein Sohn schwul ist, tiefe Einblicke wurden gewährt, als eine noch jugendliche Transperson von schockierenden Erlebnissen des Miteinanders berichtete. Tausende Menschen feiern den CSD in Düsseldorf
Eine Nacht der Begegnung und des Respekts
Das Publikum stockte da der Atem. Im gleichen Moment zollte es Anerkennung für den Mut, das Persönliche in das Licht zu stellen. Vier Menschen erzählten von Ängsten, vom Weitermachen, von traurigen und guten Zeiten, von Übergriffen, vom hässlichen Gesicht der sozialen Medien, von Herausforderungen und von Veränderungen.
David Nethen und seine Co-Vorsitzende Gwenny Wanjek stellten fest, dass „der Dialog zum Thema queere Menschen gestärkt werden muss“. Sicherlich könne man in Deutschland Fortschritte erkennen, auch auf der Ebene der Gesetzgebung. Und dennoch stellten beide fest, dass „Bedrohungen tatsächlich wieder konkreter werden“.
Der erste CSD im Kreis Viersen
Für Sonntag, den 16. Juni, organisiert der Verein den ersten CSD im Kreis Viersen. Der Zug durch die Stadt beginnt um 11 Uhr am Gereonsplatz in Viersen. Um 12 Uhr folgt das Programm am Sparkassenvorplatz.
Die musikalischen Zwischentöne kamen von dem Duo „La petite mort“, das in das gesamte Repertoire seiner lebendigen Bearbeitungen griff. „Wenn wir Lieder aus früheren Tagen singen, müssen ihre Aussagen auch in die heutige Zeit passen“, meinten beide.
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