Sollinger Tatverdächtiger gibt sich den Behörden

Sollinger Tatverdächtiger gibt sich den Behörden

In einer überraschenden Wendung hat sich der Tatverdächtige im Zusammenhang mit den Vorfällen in Sollingen gestern Abend den Behörden gestellt. Nach intensiven Ermittlungen und einer groß angelegten Fahndung entschied sich der 35-Jährige, sich den Ermittlungsbehörden zu stellen und seine Rolle bei den Vorfällen zu erklären. Die Polizei bestätigte den Vorfall und gab bekannt, dass der Mann inzwischen in Haft genommen wurde. Die genauen Gründe für seine Entscheidung, sich den Behörden zu stellen, sind noch nicht bekannt. Die Ermittlungen dauern an, um alle Fakten zu klären und die Hintergründe der Vorfälle aufzudecken.

Sollinger Tatverdächtiger in Gewahrsam: Polizei hat den Mann festgenommen

Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen einen Tatverdächtigen festgenommen. Das gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in den ARD-„Tagesthemen“ bekannt und sprach von einem wirklich Verdächtigen, den man den ganzen Tag gesucht habe.

Ein Sprecher des Landesinnenministeriums bestätigte, dass sich der Mann gestellt habe. Zuvor war fälschlicherweise berichtet worden, eine Streife habe den Verdächtigen gestellt. Der Mann soll nach Polizeiangaben gesagt haben: „Ich bin der, den ihr sucht“. Er kam teils noch blutverschmiert zu der Streifenwagenbesatzung.

Laut Sicherheitskreisen ist man ziemlich sicher, dass es sich um den richtigen Verdächtigen handelt. Er stellte sich erst vor wenigen Minuten.

Demnach wurde der Mann in der Solinger Innenstadt festgenommen. Es handelt es sich bei dem Verdächtigen nicht um die Person, die am Samstagabend in der Flüchtlingsunterkunft festgenommen wurde. Am Morgen war zudem ein 15-Jähriger festgenommen worden, der mit dem möglichen Täter in Verbindung gestanden haben könnte.

Innenminister Reul sagte mit Blick auf die beiden früheren Festnahmen: „Das waren aber sehr wahrscheinlich, immer noch vorsichtig gesagt, nicht diejenigen, die wir wirklich verdächtigen“.

Bei der Durchsuchung in einer Flüchtlingsunterkunft in Solingen sagte Reul, dies sei ein Teil von weitergehenden Informationen gewesen, die verwertet worden seien. „Aber das war nicht das, was wir gewollt haben. Wir haben den ganzen Tag eine heiße Spur verfolgt, und ich kann Ihnen sagen, dass wir vor wenigen Minuten diese heiße Spur erfolgreich beendet haben, der, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit bei uns in Gewahrsam“.

Es sei zu früh, um zu bewerten, ob die dritte Festnahme letztlich ein Erfolg sei. „Ich selber bin im Moment ein Stück zunächst mal erleichtert“, sagte Reul. „Ich kann Ihnen nur sagen, es ist jetzt mehr als eine Vermutung. Wir haben nicht nur einen Hinweis auf diese Person gehabt, sondern wir haben auch Beweisstücke gefunden“.

Der Verdächtige: 26-jähriger Syrer

Nach Spiegel-Angaben handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 26-jährigen Syrer. Er kam nach diesen Angaben Ende Dezember 2022 nach Deutschland und stellte einen Antrag auf Asyl. Den Sicherheitsbehörden war er nach Spiegel-Informationen bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt.

Die Tat ereignete sich auf dem Fronhof, einem Marktplatz in Solingen, wo bei einem Festival anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums Live-Bands spielten. Bei dem Angriff am Freitagabend wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Der Täter soll den Ermittlungen zufolge gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen haben.