- Streit innerhalb einer Großfamilie vor Amtsgericht gerät in den Gerichtssaal
- Streit zwischen Brüdern und Verkehrsteilnehmern vor Gericht: Richter setzt Geldstrafe
- Opfer lag eine Woche im Koma – Schützenfest-Schläger muss für 15 Monate in Haft
- Zweiter Versuch vor Gericht: Brüder und Opfer einigen sich auf Geldstrafe
Streit innerhalb einer Großfamilie vor Amtsgericht gerät in den Gerichtssaal
In einer außergewöhnlichen Gerichtsverhandlung hat sich der langjährige Streit innerhalb einer Großfamilie vor dem Amtsgericht zugespitzt. Die Angehörigen der Familie, die sich über Jahre hinweg nicht einigen konnten, haben ihre Differenzen schließlich vor Gericht ausgetragen. Der Streit, der sich um Vermögenswerte und Familienbesitz dreht, hat sich in den letzten Wochen immer mehr verschärft. Nun muss das Gericht klären, wie die umstrittenen Güter aufgeteilt werden sollen. Die Verhandlung verspricht, aufschlussreich zu werden, wie es zu solch tiefgreifenden Zerwürfnissen innerhalb einer Familie kommen konnte.
Gerichtliche Auseinandersetzung zwischen zwei Familien eskaliert vor Amtsgericht
Streit zwischen Brüdern und Verkehrsteilnehmern vor Gericht: Richter setzt Geldstrafe
Im Weseler Amtsgericht kam es am Dienstagvormittag zu einer ungewöhnlichen Szene. Ein Richter bat mehrere Justizmitarbeiter telefonisch um Unterstützung, um für Ruhe und Ordnung im Gerichtssaal zu sorgen. Die Ursache dafür war ein Streit zwischen zwei Familien, die sich offensichtlich nicht grün sind.
Bevor der Prozess gegen zwei Brüder aus Goch wegen gefährlicher Körperverletzung eröffnet wurde, machte der Richter unmissverständlich klar, dass er keine Zwischenrufe oder Drohgebärden von den Zuhörern akzeptieren werde. Und tatsächlich hielten sich am Ende alle an die Anweisung des Gerichtes.
Opfer lag eine Woche im Koma – Schützenfest-Schläger muss für 15 Monate in Haft
Das Opfer, ein junger Autofahrer aus Kamp-Lintfort, lag nach dem Vorfall eine Woche im Koma. Die beiden Brüder aus Goch sollen am Nachmittag des 27. Mai 2022 nach einem Streit an einer Ampel hinter der Weseler Niederrheinbrücke den jungen Mann angegriffen haben.
Die Anklageschrift lautete, dass die beiden Männer den jungen Autofahrer mit einem Schlagstock insgesamt zehn Schläge auf den Kopf und mehrere Fausthiebe ins Gesicht verabreicht hätten.
Zweiter Versuch vor Gericht: Brüder und Opfer einigen sich auf Geldstrafe
Der Prozess gegen die beiden Brüder sollte ursprünglich mit einer Verhandlung beginnen, bei der das Opfer als Zeuge gehört werden sollte. Doch der Anwalt des 36-Jährigen bat um ein Gespräch mit dem Richter und der Rechtsreferendarin – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Nach etwa einer halben Stunde verkündete der Vorsitzende Richter, dass man das Verfahren gegen Zahlung einer Geldstrafe einstellen werde. Der 28-Jährige solle 500 Euro und der 36-Jährige 1000 Euro an ihr Opfer zahlen.
Doch der junge Kamp-Lintforter war – zur Überraschung aller – damit nicht einverstanden. „Ich möchte, dass das Geld Menschen zugutekommt, denen es nicht gut geht.“ Er wolle durch die Spende dafür sorgen, „der Umwelt mehr Liebe hinzuzufügen“.
Das Opfer wünschte, dass die 1500 Euro auf das Konto der Dinslakener Krebshilfe für Kinder überwiesen werden sollen. Sobald das Geld bei dem Verein eingegangen ist, wird das Verfahren gegen das Brüderpaar eingestellt.
Zum Ende der Verhandlung sagte der Richter: „Ich habe eine Bitte an beide Familien, dass sie sich ab jetzt möglichst aus dem Wege gehen. Das ist das Ende der Streitigkeiten, die es nun nicht mehr geben soll“.
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