Streit um Umbenennung des Jürgensplatzes in Düsseldorf

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Streit um Umbenennung des Jürgensplatzes in Düsseldorf

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf ist ein heißer Streit entbrannt. Der Jürgensplatz, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Stadt, soll umbenannt werden. Der Antrag auf Umbenennung kam von der Stadtratsfraktion der Grünen, die den Platz zu Ehren des Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus, Joseph Frings, umbenennen möchten. Die Umbenennung soll an die vergangene Geschichte der Stadt erinnern und den Platz zu einem Ort des Gedenkens machen. Doch nicht alle Bürger teilen diese Meinung und fürchten, dass die Umbenennung zu Kostensteigerungen und Verwirrung führen könnte.

Umbenennung des Jürgensplatzes: Die Entscheidung steht noch aus

Der Rat der Stadt hat im März die Umbenennung des Jürgensplatzes und die Findung eines neuen Namens unter Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen. Der ehemalige Oberstleutnant der Schutzpolizei Düsseldorf, Franz Jürgens, wurde in der historischen Darstellung der vergangenen Jahrzehnte als Unterstützer der Aktion Rheinland und der kampflosen Übergabe der Stadt an die Alliierten zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf vielfältige Weise geehrt.

Im Rahmen einer tiefgreifenden Aufarbeitung der Aktion Rheinland durch die Mahn- und Gedenkstätte wurde jedoch festgestellt, dass Franz Jürgens der nationalsozialistischen Ideologie nahe stand und sich erst in den letzten Tagen des Krieges gegen das nationalsozialistische Regime stellte.

Die Suche nach einem neuen Namen

Die Suche nach einem neuen Namen

Gemeinsam mit Interessierten und Anwohnern wollte die Stadt am Donnerstagabend im Rahmen einer Präsenzveranstaltung im Bürgerhaus Bilk persönliche Fragen im Zusammenhang mit der Straßenumbenennung klären. Darüber hinaus war es das Ziel, ein Stimmungsbild zum bereits vorliegenden Namensvorschlag Edith-Fürst-Platz und zu weiteren Vorschlägen für eine Umbenennung des Jürgensplatzes zu erhalten – wohl bemerkt ein Stimmungsbild, keine Entscheidung, wie Thomas Weindel, Leiter des Katasteramtes, vorab betonte.

Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, weihte die knapp 50 Anwesenden zunächst in die aktuellen Forschungen zur Person Franz Jürgens ein. Er war nicht lange bei der Widerstandsgruppe, war vielmehr zwölf Jahre Nationalsozialist, erfüllte seinen Dienst im Polizeidienst konfliktfrei, wurde protegiert, Mut hat er erst ganz am Ende bewiesen, so Fleermann.

Vorschläge für einen neuen Namen

Weindel räumte ein, dass eine Umbenennung einen großen bürokratischen Aufwand bedeutet, vor allem für Unternehmen, die an der Straße ihre Adresse haben. Die Stadt werde das kostenfrei gestalten, was möglich sei. Wie er erläuterte, seien insgesamt 350 Vorschläge für einen neuen Namen eingegangen. Einer davon: Edith Fürst, die unter der Verfolgung der Nationalsozialisten gelitten hat und 1942 in einem KZ ermordet wurde.

Polizeipräsidentin Miriam Brauns hält Edith Fürst für ein starkes Signal, brachte auch den verstorbenen Polizei-Historiker Klaus Dönecke ins Spiel, plädierte aber letztlich ganz klar für den Vorschlag Platz der Polizei – weil er einfach ist, weil es ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung wäre, weil es so etwas nicht einmal in Berlin oder München gebe, weil dieser Name für sich spricht. Von den Bilker Heimatfreunden kommt zudem noch ein anderer Vorschlag: Kavallerieplatz.

Es bleibt also spannend. Die Entscheidung über den neuen Namen des Jürgensplatzes steht noch aus.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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