TelegramChef Durow: Selbst für TechMilliardäre gilt das Gesetz
Pawel Durow, der Kopf hinter der Messenger-App Telegram, ist überraschend in Paris festgenommen worden. Der selbsterklärte Robin Hood des Internets, der einst den russischen Geheimdienst herausforderte und dem Kreml die Stirn bot, darf Frankreich bis auf Weiteres nicht mehr verlassen.
Die Verhaftung des 39-Jährigen markiert eine Zeitenwende im Internetkampf. Telegram, das schon lange als Spielwiese für Radikale und Kriminelle gilt, hat sich in den jüngsten Jahren zu einem zentralen Kommunikationsmittel entwickelt – und das nicht nur für unschuldige Nutzer. Terrorgruppen, Pädophile, Drogenhändler – sie alle finden auf Durows Plattform ein Zuhause.
Der Grund? Durow plädiert für maximale Freiheit im Netz und denkt gar nicht daran, in die Unterhaltungen auf Telegram einzugreifen. Schon gar nicht auf staatlichen Befehl.
Führungskraft betont Einhaltung von Regeln
Die Verhaftung von Pawel Durow in Paris ist ein überfälliges Signal an alle Tech-Milliardäre, die lange Zeit glauben mussten, als Chefs dieser Netzwerke unantastbar zu sein. Wird Durow für die auf seiner Plattform begangenen Verbrechen verantwortlich gemacht, könnten bald auch andere Tech-Bosse, wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg ins Visier staatlicher Strafbehörden geraten.
Die Frage, die uns alle betrifft, lautet nicht allein, ob unsere Gesetze auch im Internet gelten. Wir müssen uns überlegen, ob wir es zulassen wollen, dass einflussreiche Einzelpersonen schleichend mächtiger werden als gesamtgesellschaftlich durch Wahlen legitimierte Institutionen.
Verhaftung in Paris: TelegramChef Durow muss sich staatlichen Regeln unterwerfen
Der Polizeieinsatz in Paris zeigt, die digitale Wildwestzeit mag vorbei sein, aber der Machtkampf über die Welt von Morgen hat gerade erst begonnen. Die Zeiten, in denen Tech-Unternehmer sich über das Gesetz hinwegsetzen konnten, sind vorbei.
Die Verhaftung von Pawel Durow markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer stärkeren Regulierung des Internets. Es ist Angelegenheit aller Bürger, sich für eine gerechte und sichere digitale Gesellschaft einzusetzen.
Unser Autor ist Blogger und Digitalexperte. Er wechselt sich hier mit der Start-up-Gründerin Felicia Optehostert ab.
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