Unerlaubte Rennfahrten in Hannover: Zwei Jungen sterben – ‚Ich wollte das nicht‘

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Unerlaubte Rennfahrten in Hannover: Zwei Jungen sterben – ‚Ich wollte das nicht‘

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover ereignete sich am vergangenen Wochenende ein tragischer Unfall, bei dem zwei junge Menschen ihr Leben verloren. Die beiden 17- und 18-Jährigen waren in einem unregistrierten Rennwagen unterwegs, als sie in einen Verkehrsunfall verwickelt wurden. Die Ermittlungen haben ergeben, dass die beiden Jugendlichen ohne gültige Fahrerlaubnisse am Steuer des Fahrzeugs saßen. Ein Augenzeuge des Unfalls berichtete, dass die beiden jungen Männer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, als sie die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Der eine der beiden Beteiligten soll nach dem Unfall gestanden haben: „Ich wollte das nicht“. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären.

Unerlaubte Rennfahrten in Hannover: Zwei Jungen sterben – ‚Ich wollte das nicht‘

Tränen fließen im Gerichtssaal. „Es tut mir leid, ich wollte das nicht“, sagt die 41 Jahre alte Angeklagte mit tränenerstickter Stimme im Landgericht Hannover.

Die Mutter der beiden getöteten Jungen, sechs und zwei Jahre alt, weint und blickt zu Boden. Auch der 39 Jahre alte Vater ist aufgelöst, eine Entschuldigung wolle er nicht, nur Gerechtigkeit: „Das bringt gar nichts“, sagt er erregt. Seine Kinder würden dadurch nicht wieder lebendig, sein Leben nicht wieder besser.

„Ich trage eine Mitschuld am Tod der beiden Kinder“, sagt der Anwalt der 41-Jährigen in einer Erklärung. Die Polin, die selber Mutter ist und einen Enkel hat, meine zwar, für ihr Verhalten verurteilt werden zu müssen – sie könne das Geschehen aber nicht ungeschehen machen.

Tränen fließen im Gerichtssaal: Angeklagte und Opferfamilie zeigen Trauer und Schuldgefühle

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Die 41-Jährige sagt, sie habe „suizidale Gedanken“ gehabt, aber als Mutter könne ihr der Tod der beiden Jungen nicht gleichgültig sein. Auch ihr gleichaltriger Mitangeklagter entschuldigt sich: „Ich trage eine Mitschuld am Tod der beiden Kinder.“

Das Landgericht sah es im April vergangenen Jahres als erwiesen an, dass sich die beiden heute 41-Jährigen nahe Barsinghausen in der Nähe von Hannover ein verbotenes Autorennen liefern. Demnach sollen sie im Februar 2022 mit ihren PS-starken Autos mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde nebeneinanderher gerast sein – erlaubt ist dort Tempo 70.

In einer Kurve verliert die Frau die Kontrolle, es kommt zum Zusammenstoß mit entgegenkommenden Autos. Der Wagen der Familie wird auf eine Pferdekoppel geschleudert, die angeschnallten kleinen Jungen auf der Rückbank sterben.

Mordprozess um tödliches Autorennen: Neuerliches Urteil nach Rechtsfehlern

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Das Urteil des Landgerichts: Die Frau wird zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, Ihr Kontrahent beim Autorennen zu vier Jahren – allerdings wegen eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge. Angeklagt waren sie wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe zum Mord.

Im Februar hebt der Bundesgerichtshof das Urteil nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine Verurteilung der Frau auch wegen Mordes anstrebt, sowie der Revision der beiden Angeklagten weitgehend auf. Rechtsfehler sehen die Richter des Bundesgerichtshofes, daher muss der Fall neu verhandelt werden.

Die 41-Jährige lässt ihren Anwalt erklären, sie habe eine falsche Entscheidung getroffen – nämlich Gas zu geben statt zu bremsen. Sie sei „erschrocken“ gewesen wegen des Gegenverkehrs, habe aber gemeint, den Wagen unter Kontrolle halten zu können.

Der gleichaltrige Mitangeklagte gibt laut Erklärung seines Verteidigers dagegen zu, er habe sich zu einem Rennen provozieren lassen. Das habe er sich erst nicht eingestehen wollen.

Zwei Jungen sterben bei Autorennen: Angeklagte sprechen von Schuld und Traurigkeit

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Der Vater der beiden Jungen, ein Taxifahrer, will nur Gerechtigkeit: „Ich will nur Gerechtigkeit.“ Der 41-Jährige bietet 30.000 Euro an – wohl wissend, dass Geld die Kinder nicht zurückbringen könne und in der Hoffnung, dass sein Angebot nicht als Unverschämtheit empfunden werde.

Und dann wird es ganz still im Gerichtssaal, Beklommenheit ist fast mit Händen zu greifen: Es gibt einen Mitschnitt des Unfalls von einer Dashcam in einem Auto, das hinter dem Wagen der Familie fuhr – dieses Video wird gezeigt.

Wie aus dem Nichts und rasend schnell taucht da der Wagen der 41-Jährigen in einer Kurve auf, gefühlt in Sekundenbruchteilen kommt es zu dem Unfall und der Wagen der Familie wird von der Straße geschleudert. Wohl jeder im Saal macht sich in diesem Moment klar, wie sehr auch das eigene Schicksal im Verkehr am seidenen Faden hängt.

Hans Schäfer

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