US-Demokraten-Parteitag: Joe Biden übergeben Nationalversammlung an Kamala Harris
Der US-Demokraten-Parteitag hat eine historische Entscheidung getroffen: Der amtierende Präsident Joe Biden hat die Nationalversammlung an die Vizepräsidentin Kamala Harris übergeben. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Wechsel in der politischen Landschaft der Vereinigten Staaten. Die Delegierten des Parteitags haben damit ihre Vertrauensstimme für die führende Rolle von Harris ausgesprochen. Die Frage nach der Zukunft der Demokratischen Partei und ihrer politischen Ausrichtung wird nun neu diskutiert. Was bedeutet dies für die Zukunft der USA und die Welt?
Biden übergibt Parteitag an Harris und verabschiedet sich von der Politik
Für Biden muss das ein bittersüßer Moment gewesen sein, zu seinem Abschied mehr bejubelt worden zu sein als während seiner Amtszeit. Vier Minuten stehender Beifall bevor er überhaupt nur zu Wort kam. Die Demokraten feierten ihn, weil er selbstlos die Fackel an seine Vizepräsidentin weitergegeben hat.
Ein tränenreicher Abschied für Joe Biden
Die Präsidentschaftskandidatin demonstrierte ihrerseits großes Einfühlungsvermögen, Biden mit ihrer Präsenz Anerkennung zu zollen. Dass die Frau, die seine Politik loyal unterstützte, jetzt national in den Umfragen vorn liegt und Donald Trump in den Swing States eingeholt hat, unterstreicht, wie sehr Biden selbst das Problem war.
Ein neuer Abschnitt für die Demokraten
Die Amerikaner hielten ihn körperlich und mental für zu schwach, eine weitere Amtszeit durchzustehen. 17 BilderDas ist Kamala Harris17 BilderFoto: AP/John Raoux Vielleicht mit Ausnahme seiner Positionierung im Gaza-Konflikt genießt seine Politik dagegen mehr Unterstützung, als seine schwachen Zustimmungswerte vermuten lassen.
Deswegen nutzte er seinen letzten großen Auftritt vor einem Millionenpublikum dafür, an seine Errungenschaften zu erinnern. Biden hat nie große Reden gehalten, aber mit knappen Mehrheiten im Kongress mehr durchgesetzt als viele seiner Vorgänger.
Kamala Harris: Die neue Hoffnungsträgerin der Partei
Kamala Devi Harris wird am 20. Oktober 1964 in Oakland, Kalifornien geboren. Sie ist die Tochter von Donald Harris und Shyamala Gopalan. Der Vater ist Wirtschaftswissenschaftler an der Stanford University, kommt aus Jamaika. Die Mutter immigriert mit 19 Jahren aus Indien und wird später Brustkrebsforscherin.
Harris hat eine jüngere Schwester names Maya. Bereits als Kind macht Harris erste rassistische Erfahrungen: Im kalifornischen Palo Alto dürfen die andere Kinder nicht mit ihr spielen. Kamala Harris besucht eine Highschool in Montreal. Zunächst studiert sie Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft in Washington D.C. Anschließend schließt sie in Kalifornien ein rechtswissenschaftliches Studium ab. 1990 erhält sie ihre Zulassung als Anwältin.
Von 2011 bis 2017 hat sie als erste Frau und erste Person mit indischen Wurzeln den Posten der Justizministerin und Generalstaatsanwältin in Kalifornien inne. 2016 Harris wird als zweite Afroamerikanerin und als erste Person mit indischen Wurzeln in den US-Senat gewählt.
Im August 2020 macht der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden Kamala Harris offiziell zur Vizekandidatin. Seit 2022 kämpft die US-Vizepräsidentin für das Recht auf Abtreibung und gegen Waffengewalt.