- Viersen: Mehr Kirchenaustritte beklagt - Pfarrer und drei Aktivistinnen reagieren
- Kirchenkrise in Viersen: Mitgliederschwund und Kritik an der Kirche
- Pfarrer Klugmann: Die Kirche hat generell an Relevanz in der Gesellschaft verloren
- Fraueninitiative Maria 2.0 kritisiert Kirche
- Kritik an der Kirche: Überlebensfähigkeit in Frage gestellt
- Pfarrer Klugmann fordert mehr Engagement
Viersen: Mehr Kirchenaustritte beklagt - Pfarrer und drei Aktivistinnen reagieren
In der Stadt Viersen hat sich ein alarmierender Trend entwickelt: immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Dieser Rückgang der Kirchenmitglieder wirft Fragen auf über die Zukunft der christlichen Gemeinden in der Region. Pfarrer und Aktivistinnen haben sich nun zu Wort gemeldet, um auf die Gründe für diese Entwicklung aufmerksam zu machen und Lösungsansätze zu präsentieren. In diesem Artikel werden wir die Reaktionen der betroffenen Akteure näher beleuchten und analysieren, was dies für die Zukunft der Kirche in Viersen bedeutet.
Kirchenkrise in Viersen: Mitgliederschwund und Kritik an der Kirche
Im Bistum Aachen sind im Jahr 2023 20 Prozent weniger Katholiken aus der Kirche ausgetreten als im Vorjahr. Der generelle Trend geht bei der Mitgliederentwicklung allerdings weiter abwärts: Die Zahl der Kirchenmitglieder ist im vergangenen Jahr um rund drei Prozent gesunken – das gilt auch für die Stadt Viersen. Etwa 45 Prozent der Bevölkerung sind hier noch Katholiken.
Pfarrer Klugmann: Die Kirche hat generell an Relevanz in der Gesellschaft verloren
Roland Klugmann, Pfarrer an der St.-Remigius-Kirche in Viersen, ist nicht verwundert über die Entwicklung. Die 20 Prozent weniger Austritte erklärt er sich damit, dass es zuletzt etwas ruhiger um die katholische Kirche geworden sei, was Skandale angeht. Die Kirche hat generell an Relevanz in der Gesellschaft verloren, sagt er. Viele Menschen seien inzwischen der Meinung, sie bräuchten die Kirche nicht mehr für ein erfülltes Leben oder um an Gott zu glauben.
Fraueninitiative Maria 2.0 kritisiert Kirche
Liesel Jesse, Maria Czurda und Martina Beinhoff engagieren sich in der Initiative Maria 2.0, die kurz nach ihrer Gründung vor fünf Jahren in einer Online-Petition den Zugang von Frauen zu allen Kirchenämtern und eine umfassende Aufklärung aller Missbrauchsfälle forderte. Die drei Frauen sagen: Heute fragen wir uns, ob diese Form der Kirche überhaupt noch überlebensfähig ist. Es sei unendlich mühsam, weil wichtige, kleine Schritte immer noch nicht vollzogen sind.
Kritik an der Kirche: Überlebensfähigkeit in Frage gestellt
Die drei Frauen kritisieren neben dem Umgang mit Missbrauchsfällen auch, dass die Kirche Menschen in ihren Lebensrealitäten nicht ernst nehme. Sie räumen aber mit Blick auf die Gemeinde ein: Gott sei Dank erleben wir auch hier sehr vereinzelt Ausnahmen, die sich im Haupt- und Ehrenamt, sehr persönlich und authentisch in den Dienst der Menschen stellen.
Sie loben Fortschritte des Synodalen Wegs, dessen gute Ideen würden aber zu wenig umgesetzt. Das ist für uns und viele andere fast nicht auszuhalten. Das Vertrauen der Menschen könne die Institution Kirche nur zurückgewinnen, indem Missbrauchsskandale restlos aufgeklärt, Opfer angemessen entschädigt und Täter den staatlichen Rechtssystemen übergeben würden.
Pfarrer Klugmann fordert mehr Engagement
Pfarrer Klugmann findet im Hinblick auf weiter sinkende Mitgliederzahlen, die Gemeinde müsse sich auf diese Situation einstellen, sie aber nicht hinnehmen. Die Kirche solle mehr auf Menschen zugehen, besconders in sozial schwächeren Schichten, sagt er. Unser Himmelsstübchen war zum Beispiel eine Reaktion darauf, dass immer mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen sind.
Schreibe einen Kommentar