Von Lüttringhausen in die Welt hinaus: Erfolgsgeschichte aus Remscheid

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Von Lüttringhausen in die Welt hinaus: ELORA feiert 100 Jahre Erfolg

Keine zwei Prozent. Mehr Firmen schaffen es in Deutschland laut Creditreform nicht, 100 Jahre oder älter zu werden. „In unserer Branche ist das 100-jährige Bestehen etwas Besonderes“, sagt Andreas Rauch, der geschäftsführende Gesellschafter von ELORA.

So besonders, dass es sich auch viele Kunden aus Amerika, Asien und dem Mittleren Osten nicht nehmen ließen, am Samstag mitzufeiern und sich auch die Produktion zeigen zu lassen. Was nicht alleine mit Höflichkeit und einem seltenen Geburtstag zu tun hat, sondern mit langjähriger Zufriedenheit.

Die Anfänge

Die Anfänge

„Schon 1950 exportierte ELORA in die meisten Länder der Erde, mit denen Handel überhaupt möglich war“, blickt Bettina Rauch, die Cousine des Geschäftsführers, zurück. Die Cousine des Geschäftsführers kümmert sich um das Auslandsgeschäft. Es sorgt für 60 Prozent des Umsatzes.

Die Marke „Elora“ wurde vier Jahre nach der Firmengründung von Erich Rauch eingetragen – eine Reminiszenz an den eigenen Namen („E“ wie Erich, „ra“ wie Rauch), aber auch an seine Heimatstadt Lüttringhausen, die bis 1929 noch selbstständig war. Weil ein Umlaut international aber nicht gut angekommen wäre, tauschte er das „ü“ gegen ein „o“.

Der Grundstein für den guten Ruf

Der Grundstein für den guten Ruf

Der Grundstein für den guten Ruf im In- und Ausland wurde nach der Währungsreform im damals noch selbstständigen Lüttringhausen gelegt. Mit gerade einmal 20 Jahren „und viel Mut“ begann Erich Rauch am Birker Weg, Stillson-Schraubenschlüssel, Kettenrohrzangen und Schwedenzangen zu fertigen. Seine Fabrik: Kellerräume im Elternhaus.

„Hilfe fand der gelernte Werkzeugmacher bei Familienmitgliedern“, vermutet Dipl. Ing. Andreas Rauch. Drei Jahre nach der Firmengründung stellte Erich Rauch seinen ersten Mitarbeiter ein; 1931 kam der erste Lehrling. Beide blieben 50 Jahre – und waren damit keine Ausnahmen.

Der Weg zum Erfolg

Der Vertrieb des um Rohrwerkzeuge und Rohrabschneider erweiterten Programms lief fast komplett über Exporteure aus dem Bergischen Land, aus Hamburg und Bremen. Mitte der 1930er-Jahre begannen Geschäftsbeziehungen mit Kunden in England und Frankreich – was der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu einem jähen Ende brachte.

Bei Kriegsende hatte ELORA elf Mitarbeiter – und ähnlich gute Startchancen wie anfangs in den „goldenen“ 1920er-Jahren. „Der allgemeine Aufschwung ließ die Nachfrage nach ELORA-Erzeugnissen rapide steigen“, kommentiert Geschäftsführer Andreas Rauch.

Heute

65 Beschäftigte sorgen im Jubiläumsjahr für ein Portfolio von 7500 Artikeln. Rund 60 Prozent stammen aus eigener Produktion. Seit dem vergangenen Jahr werden auch Zangen aller Art selbst hergestellt: ELORA übernahm das Remscheider Traditionsunternehmen Tracht-Odenthal.

Was hat ELORA groß gemacht? Unter anderem Qualität, Flexibilität und Händlertreue, so die Geschäftsführung. Und was behindert? Beispielsweise hohe Stahl- und Energiepreise, überbordende Bürokratie und der Fachkräftemangel.

Andreas Rauch: „Im Ausland sitzende Produzenten haben einen Riesenvorteil gegenüber Europa.“ Die dritte Generation in der ELORA-Geschäftsführung darf also durchaus stolz sein, dass Gäste aus eben diesem Ausland ihre Geschäfte gerne mit ihr machen – und als schöne Erinnerung noch den Jubiläums-Ausklang in der Burger Schlossfabrik mitnahmen.

Die Verbindung zur Region

Wie lokal ist ein derart internationales Unternehmen noch? Davon, dass sich ELORA der Region verpflichtet fühlt, profitiert unter anderem die SG Hackenberg 1973. Seit letztem Jahr unterstützt der Werkzeughersteller die Bambini-Fußballmannschaft. ELORA sponsert auch den Adler MTB Cup (Radsport).

Enge Kontakte gibt es zudem zur Lebenshilfe; einige ihrer Mitarbeitenden sind Am Blaffertsberg im Einsatz. Seit Anfang der 1980er-Jahre engagiert ELORA sich außerdem im Rennsport, zunächst als Sponsor von Edgar Dören, seit 2019 bei Volland Racing.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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