Wahl-Erfolge in Sachsen und Thüringen: Für die Union wird es jetzt schwierig

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Wahl-Erfolge in Sachsen und Thüringen: Für die Union wird es jetzt schwierig

Die jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben ein deutliches Signal gesendet: Die Bürger in beiden Bundesländern haben ihre Stimme abgegeben und ein Wechselbad an politischen Verhältnissen ausgelöst. Während die AfD in beiden Ländern einen bedeutenden Zuwachs verzeichnete, musste die Union schwere Verluste hinnehmen. Die Sozialdemokraten und die Grünen konnten sich nur in Sachsen behaupten, während in Thüringen die Linke den größten Zuwachs erzielen konnte.

Unionisten feiern Jubiläum in Bonn: Jetzt beginnen unruhige Zeiten für Merz & Co.

In den Stunden vor Schließung der Wahllokale versuchten die Unionisten, noch mal etwas Kraft zu tanken, sich auch in früheren Erfolgen zu sonnen und sich selbst zu rühmen - die CDU/CSU-Bundestagsfraktion feierte am Sonntagmorgen ihr 75-Jähriges Bestehen.

Und das im beschaulichen Bonn am Rhein, wo Politik oft etwas gemächlich dahin geschwappt ist. Dort jedenfalls beschwor der Fraktionschef und CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die Geschlossenheit der Union. Die wird auch notwendig sein. Denn nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen beginnen nun wieder unruhige Zeiten für Merz & Co. In vielerlei Hinsicht.

WahlErfolge in Sachsen und Thüringen: Für die Union wird es jetzt schwierig

WahlErfolge in Sachsen und Thüringen: Für die Union wird es jetzt schwierig

In Sachsen stärkste Partei geblieben, die AfD hat aber stark aufgeholt; in Thüringen dazu gewonnen, aber klar hinter den Rechten geblieben und mit einer überaus komplizierten Aussicht auf die Macht. Das ist die Bilanz der CDU bei den Landtagswahlen in den beiden Ost-Länder.

Sie kann sich als Sieger sehen, aber halt mit leichte Kratzern an der Krone. Parteichef Merz wird sich erst an diesem Montag im Berliner Konrad-Adenauer-Haus äußern, nach den Beratungen der Gremien, dann zusammen mit den beiden Spitzenkandidaten Michael Kretschmer und Mario Voigt auf dem Podium.

UnionChef Merz muss sich auf unruhige Zeiten einstellen: Rechte Parteien stärken sich

Die Union steht nun vor wichtigen Weichenstellungen. Zum einen stellt sich die Frage, mit wem man angesichts der komplizierten Gemengelage in den beiden Ländern eine Regierung bilden will. Merz hatte offiziell verkündet, er wolle sich raushalten, das sei Sache der Landesverbände. Eine Kooperation mit der AfD soll es keinesfalls geben, eine mit dem überraschend starken Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wohl eher.

Käme es so, würde das ebenso auf die Bundesebene ausstrahlen. Intern gibt es schon viel Kritik, dass mit der Wagenknecht-Truppe im Allgemeinen und mit Wagenknecht im Besonderen eventuell gemeinsame Sache gemacht werden könnte. Dafür aber nicht mit einer inzwischen eher weichgespülten Linken wie in Thüringen.

Merz wird sich vielleicht nicht am Montag, aber in den nächsten Wochen dazu verhalten müssen. Er steht unter Zugzwang. Schließlich werden mögliche Koalitionen im Bundestagswahlkampf im nächsten Jahr eine große Rolle spielen. Auch, wie es die Union weiter mit der AfD hält, wird nach dem Erfolg der Rechten in den beiden Ländern wieder debattiert werden.

Linnemann erklärte am Wahlabend, eine Zusammenarbeit mit der AfD werde es in Sachsen und Thüringen nicht geben. „Und dabei bleibt es. Da sind wir sehr, sehr klar“, so der CDU-Politiker.

Man mache auch seit Monaten Druck bei der Migration, die Ampel reagiere darauf jetzt. Und überhaupt: „Wir warten jetzt mal ab“, wehrte der Generalsekretär alle Fragen nach Koalitionsoptionen ab.

CDU-Präsidiumsmitglied Julia Klöckner betonte: „Dass die Regierungsbildungen nicht einfach werden würden, war klar. Vor allem in Thüringen.“ Dennoch könne es Mario Voigt gelingen, Ministerpräsident zu werden. Klöckner sagte unserer Redaktion überdies: „Die beiden Wahlen waren auch ein klares Votum gegen die Ampelpolitik in Berlin.“

Ist Friedrich Merz nun aber gestärkt durch die beiden Urnengänge – oder nicht? Das wird sich vermutlich erst dann beantworten lassen, wenn klarer ist, wie die Union in Sachsen und Thüringen Regierungen bilden will. Der Weg zur Kanzlerkandidatur bleibt daher spannend.

Noch steht der genaue Fahrplan aber nicht, und wenn doch, wird in der Union eisern dazu geschwiegen. Ende der Woche kommt der Fraktionsvorstand von CDU/CSU im brandenburgischen Neuhardenberg zur Klausur zusammen, dort wird es um die Migrationspolitik gehen. Aber sicherlich auch über die Folgen der Landtagswahlen.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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