- Wald-Experte wirft Bundeswaldinventur in Zweifel: Klimaziele in Gefahr?
- Waldexperten warnen: Bundeswaldinventur in Zweifel gezogen - Klimaziele in Gefahr?
- Deutschland verliert den Wald oder seine Klimaziele?
- Waldbrände und Dürre: Deutsche Wälder in Klimakrise
- Umweltverbände vs. Waldbesitzer
- Kritik an neuem geplanten Bundeswaldgesetz
Wald-Experte wirft Bundeswaldinventur in Zweifel: Klimaziele in Gefahr?
Ein renomierter Wald-Experte hat die Bundeswaldinventur, die größte forstwirtschaftliche Erhebung Deutschlands, in Zweifel gezogen. Laut dem Experten liefert die Inventur unzuverlässige Daten, die das Klimaschutzziel, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren, in Gefahr bringen. Der Experte kritisiert, dass die Inventur nicht ausreichend berücksichtigt, dass deutsche Wälder nicht nur Kohlenstoff speichern, sondern auch große Mengen an CO2 emittieren, wenn sie absterben oder durch Waldbrände zerstört werden. Die Kritik wirft ein Schatten auf die Klimapolitik der Bundesregierung und lässt Zweifel an der Erreichung der Klimaziele aufkommen.
Waldexperten warnen: Bundeswaldinventur in Zweifel gezogen - Klimaziele in Gefahr?
Die Bundeswaldinventur hat ergeben, dass der deutsche Wald mehr Kohlenstoff abgibt, als er aufnimmt. Andreas Bolte, Leiter des Thünen-Instituts, weist jedoch darauf hin, dass die CO2-Freisetzung außerhalb des Waldes stattfindet, etwa bei der Verbrennung des Holzes in der Industrie oder der Verarbeitung für Werkstoffe.
Deutschland verliert den Wald oder seine Klimaziele?
Bolte wirft die Frage auf, ob die Bundesregierung ihre kurzfristigen Klimaziele aufgeben sollte, um die langfristigen Ziele zu erreichen. Er betont, dass die CO2-Freisetzung im Wald nicht der Hauptgrund für den Klimawandel ist, sondern die Verbrennung des Holzes.
Klimaziele: Laut Klimaschutzgesetz soll es im Sektor Landnutzung und Forstwirtschaft bis 2030 mindestens 25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente weniger pro Jahr geben. Bis 2040 sollen es 35 Millionen Tonnen und bis 2045 40 Millionen Tonnen sein.
Waldbrände und Dürre: Deutsche Wälder in Klimakrise
Die Klimakrise hat in den letzten Jahren zu mehr Trockenheit und Dürre geführt, was zu Schäden und weniger Zuwachs in Wäldern führt. Dies hat dazu geführt, dass der Kohlenstoffvorrat im Wald zurückgegangen ist.
Kohlenstoffspeicher und Klimakrise: Der Kohlenstoffvorrat wird in lebenden Bäumen oder Totholz gespeichert. Wenn Bäume für Holzprodukte oder Papier gefällt werden, speichern sie keinen Kohlenstoff mehr.
Umweltverbände vs. Waldbesitzer
Carsten Böhm, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, hält die Nutzung des Waldes für das zentrale Problem: Der Wald ist immer noch eine CO2-Senke. Die Forst- und Holzwirtschaft ist eine CO2-Quelle.
Andreas Bitter, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), widerspricht: Die inhaltliche Verengung der Diskussion auf die Vorratshöhe ist unangemessen.
Kritik an neuem geplanten Bundeswaldgesetz
Der neueste Entwurf des Bundeswaldgesetzes erntete viel Kritik. Umweltverbände warfen Landwirtschaftsminister Özdemir vor, vor den Forderungen der Forstwirtschaft eingeknickt zu sein.
Sven Selbert, Referent für Waldnaturschutz und nachhaltige Waldnutzung beim NABU, fordert durch den Bund geregelte, grundlegende Mindestanforderungen.
Verschiedene Landesverbände der Forstwirtschaft sehen das anders und kritisieren selbst an dem entschärften Gesetzentwurf von Özdemir, dass dieser zu sehr in die Kompetenzen der Länder eingreife.
Schreibe einen Kommentar