Wegberg: Keine Ehrenämter, keine Fußball-Urgurnd - SV Klinkum kämpft um Überleben

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Wegberg: Keine Ehrenämter, keine Fußball-Urgurnd - SV Klinkum kämpft um Überleben

Die Zukunft des SV Klinkum in Wegberg ist ungewiss. Der Verein, der lange Zeit ein Festpunkt im Fußballgeschehen der Region war, kämpft um sein Überleben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Es gibt keine Ehrenämter mehr, die den Verein unterstützen, und auch die traditionelle Fußball-Urgrund fehlt mittlerweile. Durch diese Entwicklung ist der SV Klinkum in eine existentielle Krise geraten, die nur durch einen gemeinsamen Kraftakt aller Beteiligten überwunden werden kann. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob es gelingt, den Verein zu retten oder ob er in die Insolvenz abgleitet.

Helfer im Einsatz: Wegberg: Ehrenamtliche kämpfen um Überleben des SV Klinkum

Bei herbstlichen Temperaturen – das Thermometer hatte noch nicht einmal die Zehn-Grad-Marke geknackt – lärmten am Klinkumer Sportplatz am Samstagmorgen schon die Kettensägen. In dicke Anoraks eingepackt und mit Handschuhen bewaffnet ging es für die Helfer an die Hecke, die das Gelände umschließt.

Wegberg: Keine Ehrenämter, keine Zukunft  SV Klinkum ringt um Überleben

Wegberg: Keine Ehrenämter, keine Zukunft SV Klinkum ringt um Überleben

Den Aktionstag Hecke des SV Klinkum gibt es bereits seit einiger Zeit, doch auch außerhalb solcher Wochenendaktionen engagieren sich einige Klinkumer ehrenamtlich im Vereinsleben. Die „Rentnerband“, so nennt man beim SV Klinkum mit einem kleinen Augenzwinkern die etwa 20 Vereinsmitglieder, die sich jeden Dienstag treffen, um sich um alle Arbeiten im und um das Vereinsheim herum zu kümmern, zählt dazu.

Ob Rasenmähen, Fassaden streichen oder Unkraut auf dem Platz beseitigen – die Helfer packen ordentlich an, um das Sportgelände des SV in Takt zu halten und das alles ehrenamtlich. Anfang der 2000er-Jahre wurde das zweistöckige Vereinsheim durch Vereinsmitglieder geplant und gebaut. Vorstandsvorsitzender Manfred Knops erinnert sich: „Das hat anderthalb Jahre gedauert, etwa 60 Leute haben jeden Freitag und Samstag hier geholfen, um das Vorhaben zu unterstützen.“

Seit 2003 steht das Vereinsheim und die Arbeit ist seither nicht weniger geworden: Einige Ehrenamtler sind tagtäglich im Einsatz für den Klinkumer Sportverein. Das Problem: Es fehlt an Nachwuchs, der weiterhin mit anpackt und die älteren Vereinsmitglieder entlastet und ablöst. Gesucht werden, so Knops, sowohl Vorstandsmitglieder als auch Jugendbetreuer, die sich mit ihrem Einsatz der Leidenschaft zum Fußball und zum Verein widmen wollen.

Info: Das Vereinsheim kann für besondere Anlässe (Geburtstage, Firmenfeiern, Hochzeiten etc.) gemietet werden. Telefonisch sind die Verantwortlichen unter 02434 9687643 erreichbar.

Wenn Knops auf seine eigene Vergangenheit als Jugendleiter zurückschaut, schwärmt er: „Das war für mich die schönste Zeit beim SV Klinkum“ – 32 Jahre lang bekleidete der heute 69-Jährige das Amt. Das Engagement im Verein bedeutet also nicht nur Arbeit, sondern auch die ständige Beschäftigung mit der Leidenschaft für Sport und Verein. „Man muss ein Teamplayer sein, einer alleine kann nichts bewegen“ – die Arbeit beim Klinkumer SV heißt auch, Verantwortung zu übernehmen und die Begeisterung für den Fußball an andere Menschen heranzutragen.

Allerdings, das versicherte Knop auch, werde man in Klinkum an die Hand genommen, um mit der Zeit in die jeweilige Position hereinwachsen zu können – denn: Die Gemeinschaft und die Geselligkeit stehen bei der ganzen Sache immer an erster Stelle. „Man kann in der Gemeinschaft ordentlich was bewegen. Die meiste Zeit geht man mit einem guten Gefühl nach Hause“, so Manfred Knops.

Eberhard Ziegis, ein Vorzeige-Ehrenamtler beim SV, lobte Knops, sei jeden Tag rund um das Gelände im Einsatz und kümmere sich neben der Truppe, die am Dienstag für die Ordnung des Platzes sorgt, mit jeder Menge Einsatz um die Anlage. Tagtäglich sind die Helferinnen und Helfer des SV im Einsatz, damit die Herren sonntags auf dem Platz ackern und den Verein im besten Falle mit einem Sieg und drei Punkten belohnen können.

Ein Beispiel dafür, was mit ehrenamtlichem Engagement entstehen kann, ist der Oktoberfesttag, den die Klinkumer dieses Jahr auf dem Sportplatz gefeiert haben. Die Veranstaltung sei besonders von jungen Vereinsmitgliedern geplant und von allen – egal ob Jung oder Alt – richtig gut angenommen worden, freute sich Knops. Beim Heckentag am Samstag trotzten die vielen Helfer den kalten Temperaturen mit jeder Menge Tatendrang – trotz der frühen Uhrzeit und der vielen Arbeit verband die Ehrenamtler vor allem eines: der Wille, etwas für den Verein zu tun.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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