Wegberg: Lebensnah-Verein bietet Trauerhilfekurs bei Trauerhaus Joerißen

Index

Wegberg: Lebensnah-Verein bietet Trauerhilfekurs bei Trauerhaus Joerißen

In der Stadt Wegberg setzt sich der Lebensnah-Verein für eine wichtige Aufgabe ein: die Trauerhilfe. Zusammen mit dem Trauerhaus Joerißen bietet der Verein nun einen Trauerhilfekurs an, um Menschen in einer schwierigen Lebenssituation zu unterstützen. Der Kurs richtet sich an alle, die einen Nahestehenden verloren haben und nun mit ihrer Trauer umgehen müssen. Durch den Kurs soll den Teilnehmern geholfen werden, ihre Gefühle zu verarbeiten und wieder eine sinnvolle Lebensperspektive zu finden.

Wegberg: Lebensnah-Verein bietet Trauerhilfekurs bei Trauerhaus Joerißen

Der Abschied vom Leben ist der schwerste, den die Lebensreise für einen Menschen bereithält. Deshalb braucht es, wie auf allen schweren Wegen, jemanden, der dem Sterbenden die Hand reicht.

Diese Hand zu reichen, erfordert nur ein bisschen Mut und Wissen. Und um das zu erwerben, folgten jetzt gut 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einladung des Bestattungshauses Joerißen, das dem Wegberger Verein Lebensnah den Raum für einen Letzte-Hilfe-Kurs zur Verfügung stellte.

Umgang mit Tod und Sterben als Teil des Lebens

Umgang mit Tod und Sterben als Teil des Lebens

Der Kurs gliedert sich in vier Module, von denen jedes 45 Minuten in Anspruch nimmt, aber auch Gelegenheiten bietet, eigene Fragen zu stellen. Im ersten Modul geht es darum, das Sterben als Teil des Lebens zu betrachten und zu akzeptieren. Wer sterbende Menschen betreut, sollte keine Berührungsängste haben.

„Aus einer Sterbebegleitung ergeben sich zwangsläufig Konfrontationen mit Krankheit, Leid und Tod“, weiß Ulrike Claßen, die den Verein gemeinsam mit ihren Söhnen Matthias und Björn sowie mit Nina Clahsen führt.

Entscheidungsfreiheit für Sterbende durch Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

In diesem Zusammenhang erläuterten Ulrike Claßen, die unter anderem examinierte Krankenschwester, Fachkraft und Kursleiterin für Palliative Care ist, und ihr Sohn Björn Claßen, der unter anderem in einer Einrichtung für kognitiv und körperlich eingeschränkte Menschen arbeitet und Trauerbegleiter für Menschen jeden Alters ist.

„Der Sterbende wird hierbei in den Fokus genommen. Er entscheidet selbst, solange es geht“, erklärte Björn Claßen. Dabei gehe es auch darum, Symptome zu lindern und die Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten oder zu verbessern.

„Dabei bedeutet Lebensqualität für jeden etwas anderes“, so Björn Claßen. „Für den einen ist es ein Spaziergang, für den anderen ein Bier – aber all das ohne Schmerzen.“

Info: Der Verein Lebensnah und sein Angebot

Der Verein Lebensnah ist seit über 20 Jahren in der Palliativ- und Hospizarbeit im Kreis Heinsberg in verschiedensten Funktionen tätig. Zu Beginn standen Innovation und Kreativität bei der Entwicklung von Angeboten für schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörigen im Vordergrund.

Ziel ist es, die Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer für alle Menschen zu enttabuisieren. Gesprächsräume über verschiedene Generationen, aber auch Professionen hinweg zu ermöglichen.

Palliativversorgung im Kreis Heinsberg

Viele wüssten gar nicht, dass es im Kreis Heinsberg ein umfassendes Netzwerk gebe, das genau diesen Wunsch erfüllen kann. Deshalb stellte das Vortragsduo den Interessentinnen und Interessenten die verschiedenen Hilfsangebote vor, angefangen bei der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV), die durch den Hausarzt und einen geeigneten Pflegedienst geleistet wird.

Wird bei einer großen Symptomlast die Versorgung zu Hause zu einer zu großen Herausforderung, kommt die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung zum Tragen. Dabei arbeiten speziell ausgebildete Pflegekräfte mit Palliativärzten Hand in Hand und bieten eine 24/7-Rufbereitschaft.

Dann gibt es die Palliativstationen im Erkelenzer und im Heinsberer Krankenhaus. „Die muten anders an als man es von Krankenhäusern kennt. Die Einzelzimmer sind wohnlich eingerichtet, es gibt ein zweites Bett für Angehörige. Palliativstationen sind aber keine Sterbestationen. Dort wird ermittelt, was es momentan so schwer macht und eine angemessene Behandlung eingeleitet“, erklärte Björn Claßen.

Damit gemeint seien etwa entlastende Operationen, Medikamente.

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Nicht zuletzt betonten Ulrike und Björn Claßen die Notwendigkeit einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung. „Wenn nichts entschieden wurde, wird ein Gericht entscheiden, das meistens nicht das tut, was man möchte“, gab Ulrike Claßen zu bedenken.

Das sei in der Situation nicht leicht, deshalb sollte es im Vorfeld geregelt und besprochen werden. Sterbende Menschen müssen akzeptieren, dass ihr Leben zu Ende geht. Zu Trauer und Angst im Angesicht des nahenden Todes kommen oft körperliche Einschränkungen, Schmerzen und ein Gefühl der Hilflosigkeit – eine sehr schwierige Situation für die Patienten und ihre Angehörigen.

Im Letzte-Hilfe-Kurs wurden die Teilnehmer auf diese Situation vorbereitet.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up