Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal nur leicht bemerkt

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Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal nur leicht bemerkt

Die Baupreise in Deutschland haben sich im zweiten Quartal dieses Jahres nur leicht erhöht. Laut einer aktuellen Statistik des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ist der Baupreisindex im Vergleich zum Vorquartal lediglich um 0,4 Prozent gestiegen. Dieser moderate Anstieg fällt damit deutlich geringer aus als in den vorangegangenen Quartalen. Experten sehen in diesem Trend ein Zeichen für eine Stabilisierung des Baumarktes, der in den letzten Jahren von starken Preisschwankungen geprägt war. In den kommenden Wochen werden weitere Entwicklungen im Baugewerbe genau beobachtet, um festzustellen, ob dieser Trend sich fortsetzen wird.

Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal nur leicht bemerkt

Vor gut zwei Jahren hatten wir den Eindruck, dass die Baupreise ins Uferlose schossen. Die Pandemie hatte ohnehin schon vieles teurer gemacht, weil Baustoffhersteller ihre Produktion unterbrechen mussten, Unwetter und der ungeliebte Borkenkäfer viel Holz zerstörten, der Suez-Kanal als Transportweg verstopft war. Gleichzeitig wollten die Menschen, wenn sie denn schon zu Hause bleiben mussten, ihr Heim entsprechend verschönern. Das trieb die Nachfrage.

Zu Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 stiegen die Baupreise um 17,4 Prozent, weil beispielsweise die Materialien wie Stahl, Holz und Kunststoff noch knapper und noch teurer wurden. Bauen wurde zum Luxus, selbst bei extrem niedrigen Bauzinsen.

Leichte Erhöhung der Baupreise im zweiten Quartal - ein positiver Trend?

Leichte Erhöhung der Baupreise im zweiten Quartal - ein positiver Trend?

Zwei Jahre später hat sich die Lage deutlich entspannt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Preise im Wohnungsbau im Mai 2024 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum nur noch um 2,7 Prozent gestiegen. Im Februar hatte die Steigerungsrate noch bei 2,8 Prozent gelegen. Die Statistiker vergleichen die Entwicklung alle drei Monate.

Wie sieht es in Einzelsparten aus? Es gibt einen deutlichen Preisunterschied zwischen Aus- und Rohbauarbeiten. Während der Ausbau (beispielsweise Türen, Fenster, Elektroinstallation, Sanitärarbeiten, Böden und Decken) im Jahresvergleich um etwas mehr als vier Prozent teurer geworden ist, stiegen die Preise für Rohbauarbeiten (Betonarbeiten, Mauern, Erdarbeiten, Dachdecken) im gleichen Zeitraum nur um 0,6 Prozent.

Einer der großen Preistreiber beim Innenausbau sind die Heizung und Warmwasser; die Preise für solche Anlagen (zum Beispiel Wärmepumpen) seien um sechs Prozent gestiegen, sagen die Statistiker.

Baupreise im Mai: Nur leicht gestiegen - was bedeutet das für die Bauindustrie?

Baupreise im Mai: Nur leicht gestiegen - was bedeutet das für die Bauindustrie?

Warum steigen die Preise langsamer? Der moderate Anstieg der Baupreise ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht. Aber: Genauso, wie die große Nachfrage in der Corona-Zeit die Preise getrieben hat, sorgt jetzt geringere Nachfrage dafür, dass die Preise langsamer steigen. Das hat auch damit zu tun, dass die Bauzinsen deutlich geklettert sind und damit die Finanzierung von Bauvorhaben kostspieliger geworden ist.

Zwar liegt der durchschnittliche Zinssatz für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung nach Angaben der Vermittlungsplattform Interhyp bei 3,74 Prozent wieder deutlich unter der Vier-Prozent-Marke, aber im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 hat sich der Satz nahezu verdreifacht. Das macht Bauen und Kaufen trotz der jüngsten positiven Entwicklung für manche immer noch unerschwinglich.

Wie entwickeln sich die Baupreise? Man sollte sich davor hüten, zu glauben, dass die Baupreise in nächster Zeit weiter deutlich zurückgehen. Zwar rechnet so manches Bauunternehmen für das laufende Jahr noch mit leicht sinkenden Kosten, aber das bedeutet nach teils extremen Preissteigerungen in den Jahren 2022 und 2023 keine durchgreifende Entspannung mehr.

Was sollten Verbraucher tun? Genau hinschauen – umso mehr, wenn im Vertrag Preisgleitklauseln für Baustoffpreise stehen. Wichtig zudem: Sollte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen weiter senken, könnte dies mittelfristig auch die Bauzinsen sinken und die Kreditnachfrage steigen lassen. Dann könnten aber auch Baustoffe wieder teurer werden.

Wo liegt NRW im Vergleich der Bundesländer? Mit einem Baupreisanstieg von 2,9 Prozent liegt unser Bundesland im Mai leicht über dem Bundesdurchschnitt. Deutlich geringer fällt das Plus beispielsweise in Bayern (1,5 Prozent) und Niedersachsen (2,2 Prozent) aus. In Sachsen-Anhalt beträgt der Anstieg 3,2 Prozent.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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