Zypern: Nach 50 Jahren Teilung keine Lösung in Sicht

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Zypern: Nach 50 Jahren Teilung keine Lösung in Sicht

Die Insel Zypern bleibt auch nach 50 Jahren geteilt. Die seit 1974 andauernde Teilung zwischen dem türkisch-zyprischen Norden und dem griechisch-zyprischen Süden scheint keine Lösung in Sicht zu haben. Trotz zahlreicher Friedensgespräche und Vermittlungsversuche der internationalen Gemeinschaft bleiben die Verhandlungen zwischen den beiden Konfliktparteien ergebnislos. Die Zypern-Frage bleibt somit ein offenes Problem in der europäischen Politik. Die Bewohner der Insel müssen weiterhin mit den Folgen der Teilung leben, während die Weltgemeinschaft auf eine Lösung wartet, die weiter auf sich warten lässt.

Zypern: 50 Jahre Teilung - keine Lösung in Sicht

Am 50. Jahrestag der Teilung Zyperns könnten die Signale der beiden Inselteile nicht unterschiedlicher sein: Während der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und die - nur von der Türkei anerkannte - Türkische Republik Nordzypern (KKTC) mit dem Aufmarsch türkischer Kriegsschiffe und Hubschrauber den Tag der türkischen Intervention vor 50 Jahren feiern, begeht der Süden der Insel das Datum als Tag der Trauer über die Teilung.

Eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Die Türkei lehnt eine föderale Staatslösung in Zypern ab, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan im türkisch kontrollierten Norden der geteilten Insel: „Wir glauben, dass eine föderale Lösung nicht möglich ist.“

Diese aber verfechten sowohl die Vereinten Nationen als auch die EU, die zyprische Regierung im Süden der Insel und Griechenland. Der griechisch-zyprische Präsident der Republik Zypern, Nikos Christodoulidis, hingegen wies die wiederholt erhobenen türkischen Forderungen nach einer Zwei-Staaten-Lösung zurück.

EU unterstützt Zypern bei Wiedervereinigungsbemühungen

EU unterstützt Zypern bei Wiedervereinigungsbemühungen

Anlässlich des Jahrestages sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Zypern Unterstützung zu bei den Bemühungen um die Wiedervereinigung der Insel. „Heute, an diesem tragischen 50. Jahrestag, aber auch an jedem Tag, stehen wir an der Seite Zyperns“, schrieb sie auf der Online-Plattform X.

Man unterstütze die territoriale Integrität und Souveränität Zyperns. „Die Zypernfrage ist eine europäische. Wir werden Zypern weiterhin entschlossen bei den Bemühungen unterstützen, den letzten geteilten EU-Mitgliedstaat im Einklang mit den einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates wieder zu vereinen.“

Türkische Militärparade auf Zypern

Die Veranstaltungen zum 50. Jahrestag der türkischen Intervention nach einem Militärputsch griechischer und griechisch-zyprischer Offiziere wurde seitens der Türkei im Norden Zyperns von einer Militärparade begleitet. Eine Flotte von 50 Schiffen, Kampffliegern und bewaffneten Drohnen vom türkischen Festland nahmen teil, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

Griechenland plädiert für ein vereintes Zypern

Erdogans Äußerungen zu seinem Wunsch nach zwei souveränen Staaten kamen kurz nach einem Aufruf des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, der vielmehr für ein vereintes Zypern plädierte. „Es ist ein halbes Jahrhundert seit der nationalen Tragödie Zyperns vergangen. Wir fordern einen europäischen Staat, vereint, auf der Grundlage von UN-Resolutionen. Keine ausländische Besatzungsarmee“, schrieb Mitsotakis auf der Plattform X.

Sein Besuch in Nikosia am Samstag soll nach Angaben aus griechischen Regierungskreisen äußerst zurückhaltend und erst am Abend erfolgen. Erdogan erklärte unterdessen, Ankara sei „bereit, zu verhandeln und einen dauerhaften Frieden und eine Lösung in Zypern zu schaffen“.

Hintergrund: Geschichte der Teilung Zyperns

Der Beginn der Teilung Zyperns 1974 wollten nationalistische griechische Zyprer und die damals herrschende Diktatur in Athen die Insel Zypern mit Griechenland vereinen, was zu einem Militärputsch auf Zypern führte. Um die Vereinigung mit Griechenland zu verhindern, griff die Türkei militärisch ein. Die damalige Intervention war rechtlich gerechtfertigt, weil die Türkei neben Griechenland und Großbritannien als eine der Garantiemächte der Insel fungierte, die den Schutz der demokratischen Verfassung sicherstellen sollten.

Allerdings zog Ankara sein Militär auch nach der Wiederherstellung der Demokratie auf Zypern nicht mehr ab. Seither ist die Insel geteilt. Im Jahr 1983 wurde die Türkische Republik Nordzypern (KKTC) proklamiert, die seither weltweit nur von der Türkei anerkannt wird. 2004 nahm dann die EU die Insel Zypern auf Drängen Griechenlands als Ganzes in die EU auf. De jure ist die gesamte Insel seither EU-Mitglied, das EU-Recht wird jedoch nur im Südteil angewendet.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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