Neues Archiv Neuss präsentiert neu restaurierte Schram-Sammlung

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Neues Archiv Neuss präsentiert neu restaurierte Schram-Sammlung

Das Neue Archiv Neuss freut sich, die erfolgreich restaurierte Schram-Sammlung der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Diese einzigartige Sammlung, die einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte von Neuss darstellt, wurde sorgfältig restauriert und konserviert, um ihre ursprüngliche Pracht wiederherzustellen. Die Schram-Sammlung, die aus einer Vielzahl von Dokumenten, Fotografien und Exponaten besteht, bietet einen umfassenden Einblick in das Leben und Werk des Neusser Künstlers und Heimatforschers Heinrich Schram. Die Restaurierung dieser Sammlung ist ein wichtiger Schritt, um das kulturelle Erbe der Stadt Neuss zu erhalten und für zukünftige Generationen zu bewahren.

Neues Archiv Neuss präsentiert restaurierte Schram-Sammlung nach Jahren

Nichts fürchtet ein Archivar so sehr wie Feuer und Wasser. Zu Recht, wie die vor 200 Jahren zusammengetragene „Sammlung Schram“ zeigt, die das Stadtarchiv kaufen konnte und derzeit in seinen Bestand übernimmt.

Denn die Spuren eines Brandes im Jahr 1946, als die Sammlung in der Nudelfabrik Schram an der Hansastraße untergebracht war, sind bis heute unübersehbar. Von Löschwasser- und Schwelbrandschäden an der Außenseite aller Archivalien spricht Marcus Janssens, der die Restaurierungswerkstatt des Stadtarchivs leitet. Doch zwischen den angekokelten oder angesengten Einbänden blieben die handschriftlichen oder gedruckten Texte erhalten.

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Aber das Archiv geht daran, den Schatz zu heben, nachdem das Konvolut von Urkunden, Handschriften, Akten und Drucken aus fast 700 Jahrhunderten gesichert werden konnte. In einem ersten Schritt wurden sie in Janssens Werkstatt zunächst gereinigt und konservatorisch bearbeitet, eine Restaurierung wird aber in vielen Fällen folgen müssen, berichtete Stadtarchivar Jens Metzdorf am Dienstag, als die „Sammlung Schram“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Ein Sammler und sein wertvoller Nachlass

Ein Sammler und sein wertvoller Nachlass

Der Sammler Johann Heinrich Küper, wurde 1767 in Neuss geboren, wuchs an der Oberstraße auf, studierte in Köln und leitete in kirchlichen Diensten Lateinschule und Pfarrchor in Neuss. Von 1806 bis 1819 wirkte er in Aachen, wurde danach Pfarrer in Hoisten und später für Grimlinghausen, wo er im März 1830 starb.

Die Sammlung Was er zusammentrug, übernahm nach seinem Tod seine Schwester Sibylla Kamper über deren Tochter Josepha, die den Nudelfabrikanten Schram heiratete, in den Besitz dieser Familie. Dort wurde die Sammlung jahrzehntelang zusammengehalten und jetzt ans Archiv verkauft.

Einen lädierten Band hat das Haus an der Oberstraße dazu gleich wieder auf die Reise geschickt. In einer süddeutschen Spezialfirma soll das brandgeschädigte Schriftgut mit einer Methode überarbeitet werden, die vor 20 Jahren nach dem Brand der „Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ in Weimar entwickelt wurde.

Janssens spricht von einem „Anfaserungsverfahren“ und davon, „neues Papier anzugießen“ – was so aufwendig wie teuer klingt. Im Herbst erwartet das Stadtarchiv den Band als Anschauungsobjekt zurück. „Um zu zeigen, was möglich ist“, sagt Metzdorf.

In der Sammlung Schram wurde auch diese Papierhandschrift aus dem 15. Jahrhundert erhalten, die aus dem Obertorkloster in Neuss stammt.

Ein wertvoller Schatz für die Stadt

Ein wertvoller Schatz für die Stadt

Der Aufwand gilt einer Sammlung, die Anfang des 19. Jahrhunderts von dem Neusser Geistlichen Johann Heinrich Küpper zusammengetragen wurde. Der wollte nicht tatenlos mitansehen, wie sich mit der Säkularisation, also der von den Franzosen verfügten Auflösung der kirchlichen Einrichtungen und Klöster, auch deren Archive auflösen.

Küpper wollte aber nicht nur retten, sondern hatte selbst ein Ziel vor Augen. „Er wollte die Geschichte des Erzbistums Köln schreiben“, sagt Metzdorf. Dazu schrieb er auch ab, was er im Original nicht haben konnte, und betrieb eine umfangreiche Korrespondenz. Auch solches wurde Teil der Sammlung.

Für Konstantin Winters, der gerade in mittelalterlicher Geschichte promoviert hat, sind solche Notizen, aber auch die Akten, die seiner Schätzung nach 70 Prozent des heutigen Bestandes ausmachen, die größte Wundertüte – weil alles Unikate sind.

Beispielhaft nennt er Kaufverträge der Familie Kamper, in die Küppers Schwester Sibylla einheiratete, und die in Neuss jede Menge Grundstücke kaufen konnte. Auch aus kirchlichem Nachlass.

In solchen Quellen, ergänzt Metzdorf, „schlummert noch viel Wissen“.

Digitalisierung und Sicherung der Sammlung

Digitalisierung und Sicherung der Sammlung

Für Konstantin Winters, der gerade in mittelalterlicher Geschichte promoviert hat, sind solche Notizen, aber auch die Akten, die seiner Schätzung nach 70 Prozent des heutigen Bestandes ausmachen, die größte Wundertüte – weil alles Unikate sind.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter (mit Zeitvertrag) ist Winters derzeit dabei, den Bestand der Sammlung Schram neu zu erschließen. Als Anhalt dient ihm dabei eine 1937 von Karl Wilkens im Auftrag der Archivberatungsstelle der Rheinprovinz erstellte und 1946 noch einmal aktualisierte Bestandsaufnahme.

Mit dem Ordnen und Verzeichnen entsteht zudem im gleichen Arbeitsschritt ein digitales Findbuch, das nach Darstellung des Stadtarchivars im kommenden Jahr in die Archivdatenbanken hochgeladen und danach weltweit verfügbar sein wird. „Denn“, so Metzdorf, „was im Archiv ist, ist nicht weg, sondern da und verfügbar.“

Gesichert wurde die Sammlung auch mit finanzieller Hilfe des Forums Archiv und Geschichte, der Jubiläumsstiftung der Sparkasse, des Kreises und vor allem des Landschaftsverbandes Rheinland.

Das Forum engagiere sich, damit stadtgeschichtlich wertvolle Stücke in Privatbesitz nicht verloren gehen, sondern ins Stadtarchiv kommen, erklärt Präsident Martin Flecken die Beweggründe des Vereins. Er ist überzeugt, dass solche in Neusser Familien und Vereinen noch zu finden sind. Wenn auch vielleicht nicht in dem Umfang und Bedeutung der „Sammlung Schram“.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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