- Tennis: TC BW Neuss startet als Außenseiterfavorit in die Zweitliga-Saison
- TC BW Neuss startet als Außenseiterfavorit in die Zweitliga-Saison
- Ein Abschied auf Zeit
- Gespräch mit Abraam Savvidis, Vorsitzender des TC BW Neuss
- Bekannte Gesichter
- Aufstieg
- Mit Herz und Leidenschaft für Blau-Weiss Neuss
- Das Saisonziel
Tennis: TC BW Neuss startet als Außenseiterfavorit in die Zweitliga-Saison
Der Tennis-Club BW Neuss steht vor einer neuen Herausforderung. Am Wochenende beginnt die Zweitliga-Saison und die Mannschaft aus Neuss will sich als Außenseiterfavorit etablieren. Nach einer erfolgreichen Vorsaison, in der sie den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse erreichten, haben die Spieler um Kapitän Michael Schmidt ihre Ziele hoch gesetzt. Die Erwartungen sind groß, doch die Mannschaft bleibt bescheiden und konzentriert sich auf die ersten Spiele. Die Zweitliga-Saison wird hart umkämpft sein, aber der TC BW Neuss ist bereit, sich zu beweisen.
TC BW Neuss startet als Außenseiterfavorit in die Zweitliga-Saison
Der bittere und auch im Rückblick immer noch komplett unnötige Abstieg aus der 1. Tennis-Bundesliga ist verdaut, der Deutsche Rekordmeister TC BW Neuss startet am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger TC SCC Berlin-Charlottenburg (ab 11 Uhr, BW-Anlage an der Jahnstraße) als einer der Favoriten in die Saison der 2. Bundesliga Nord, die er 2019 als ungeschlagener Meister in sensationeller Manier verlassen hatte.
Ein Abschied auf Zeit
Nicht helfen kann dabei Botic van de Zandschulp. Der stille Niederländer, dessen Stern auf internationaler Bühne als „Neusser“ aufgegangen war – 2021 unterlag er im Viertelfinale der US Open dem späteren Sieger Daniil Medwedew in vier Sätzen, ein Jahr später erreichte er das Achtelfinale von Wimbledon, in dem er gegen Rafael Nadal verlor –, wäre gerne geblieben, immerhin schlägt er schon seit 2016 für Blau-Weiss auf, doch seine Turnierplanung harmonierte nicht mit den Terminen der 2. Liga.
Gespräch mit Abraam Savvidis, Vorsitzender des TC BW Neuss
„Wollen weiter ein Leuchtturm für die Region sein“
Darum trägt er nun bis zum Beginn der Hartplatzturniere in den USA das Trikot des Erstligisten Gladbacher HTC. Am vergangenen Sonntag war der 28-Jährige, in der ATP-Weltrangliste inzwischen von Rang 22 auf Position 97 abgerutscht, mit Siegen in Einzel und Doppel am 6:0-Auftaktsieg des GHTC beim FTC Palmengarten beteiligt. In, so Teamchef Marius Zay, „fairen und offenen Gesprächen“ mit seinem Gladbacher Amtskollegen Henrik Schmidt habe man sich jedoch darauf verständigt, „dass Botic nächstes Jahr wieder für uns spielt. So ist jedenfalls der Plan.“
Bekannte Gesichter
Der Großteil der Mannschaft hat der Quirinusstadt dagegen die Treue gehalten. Der Franzose Harold Mayot (im Vorjahr 0:3 in den Einzeln, 3:1 in den Doppeln), als 108. der ATP-Weltrangliste so hoch wie noch in seiner Karriere platziert, soll in Neuss an Position eins zum Einsatz kommen. Mattia Bellucci (Rang 148) aus Italien, auf der Zielgeraden mit zwei Siegen auf Anhieb zum Publikumsliebling an der Jahnstraße avanciert, spielt an drei.
Franco Agamenone (Italien), Clement Tabur, Geoffrey Blancaneaux (beide Frankreich), Javier Baranco Cosano und Raul Brancaccio (beide Spanien) sollen vor allem Punkte aufs Tableau bringen. Pedro Sousa (Portugal) ist zu Hause mit jetzt 36 Jahren zwar vorwiegend als Trainer tätig, könnte mit seiner Erfahrung aber zum X-Faktor werden. Gleiches gilt für den vor allem im Doppel starken Franzosen Antoine Hoang.
Aufstieg
Die Mannschaft, die nach acht Partien auf Position eins steht, steigt in die Erste Bundesliga auf. Fast noch wichtiger sind allerdings Akteure wie Giovanni Fonio, Landsmann und Trainingspartner von Mattia Bellucci, Giovanni Oradini (Italien), Kacper Zuk und Daniel Michalski (beide Polen), die zwar in der vergangenen Saison mit dem THC Brühl aus dem Bundesliga-Unterhaus abgestiegen sind, aber an den Positionen vier, fünf und sechs enorm wertvolle Dienste anzubieten haben.
Michalski düpierte erst im März beim Challenger-Turnier im ungarischen Szekesfehervar in Dominic Thiem (Österreich) die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste mit 6:3 und 6:4.
Mit Herz und Leidenschaft für Blau-Weiss Neuss
Javier Barranco Cosano.Foto: Andreas Woitschützke
Der Däne Elmer Møller kommt auf Empfehlung des bis 2022 in Neuss unter Vertrag stehenden Frederik Nielsen. Der an der Jahnstraße immer noch hochgeschätzte Doppelspezialist (Wimbledonsieger 2012) begleitet seinen als etwas eigenwillig geltenden Schützling an den Rhein. Zay schmunzelnd: „Und wenn Frederik was sagt, ist das schon ein bisschen heilig.“
Der gut mit Javier Barranco Cosano befreundete Miguel Damas ist ein typischer Sandplatzwühler aus Spanien. Anfang Mai gewann er im Finale gegen Nikolas Sanchez-Izquierdo das mit 25.000 Euro dotierte Turnier im spanischen Sabadell.
Das Saisonziel
Die Konkurrenz sieht RW Köln und BW Neuss gemeinsam mit BW Krefeld als die heißesten Aufstiegsaspiranten. Zay nimmt’s gelassen. „Natürlich würden wir gerne sofort wieder zurück in die 1. Liga, keine Frage. Aber wenn es nicht klappt, versuchen wir es wieder. Nur dafür musst du deine Top-Spieler auch auf den Platz bringen. Und bei sechs Einzeln brauchst du einen Kern, der viel spielt. Die Liga ist stark, da einfach so durchzulaufen, geht nicht.“
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