- Die größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum
- Ein Leben ohne Fleisch und Fisch
- Die Forschungsziele der Coplant-Studie
- Wenige wissenschaftliche Fakten
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
- Frauen und Junge beim Fleischverzicht führend
- Die Coplant-Studie
- Die Bedeutung der Studie
Die größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum
Lea Böckstiegel hält ein Hand-Dynamometer, das die Griffstärke misst - ein Indikator für die gesamte Muskelstärke. Sie ist Probandin bei der bislang größten Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum.
Ein Leben ohne Fleisch und Fisch
Seit etwa vier Jahren lebt Böckstiegel vegetarisch, verzichtet auf Fleisch und Fisch. Und will nun viel über ihr Leben, ihre Gesundheit und Essgewohnheiten preisgeben: umfassend und gramgenau.
„Ich wollte schon immer an so einer Studie teilnehmen“, sagt Böckstiegel. Sie arbeitet am Max Rubner-Institut (MRI), dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe. Es ist eines von acht Forschungszentren der sogenannten Coplant-Studie.
Die Forschungsziele der Coplant-Studie
Die Forschenden wollen herausfinden, welche Auswirkungen die Ernährung auf Gesundheit und Fitness hat. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren natürlich die Details: Ist der rechte Arm kräftiger als der linke? Wie sieht das große Blutbild aus - auch im Vergleich zu Referenzwerten?
„Solche Laborwerte kriegt man sonst nur vom Arzt“, sagt Böckstiegel.
Wenige wissenschaftliche Fakten
Das Internet und Büchereien sind voll von Ernährungstipps und vermeintlichen Erkenntnissen darüber, wie sich Ernährungsstile auf den Körper und Leistungssport auswirken. Blogger, Magazine und Krankenkassen mischen hier zum Beispiel mit.
Doch während das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung stetig wächst, gibt es dazu wenige wissenschaftlich belastbare Daten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat im Zuge einer Studie zum 14. DGE-Ernährungsbericht festgestellt, dass es weiteren Forschungsbedarf gibt.
Frauen und Junge beim Fleischverzicht führend
Etwa vier von zehn Menschen bezeichnen sich laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) aus dem vergangenen Jahr als Flexitarier, schränken also ihren Fleischkonsum bewusst ein.
Neun Prozent der Bevölkerung ernähren sich demnach vegetarisch, verzichten also auf Fleisch und Fisch, aber nicht auf Eier oder Milch und daraus hergestellte Produkte. Drei Prozent leben vegan, essen also gar keine tierischen Produkte.
Die Coplant-Studie
Koordiniert vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollen bis 2027 insgesamt 6000 Probandinnen und Probanden im Alter von 18 und 69 Jahren für die Studie gefunden werden, die sich vegan, vegetarisch, pescetarisch (Fisch, aber kein Fleisch) oder gemischt ernähren.
In Karlsruhe wollen die Forschenden auch Schwangere, Stillende und Kinder einbeziehen.
Erwachsene erwarten zwei mehrstündige Untersuchungen inklusive etwa Blutabnahme, Messung der Knochendichte, Urin- und Speichelprobe. Unter anderem geht es um die Aufnahme von Nährstoffen, Schwermetallen und Schimmelpilzgiften sowie eine Analyse des Mikrobioms im Darm.
Zudem müssen sie über eine App wenige Tage detailliert Daten zur Ernährung erheben. Dazu gehört etwa anzugeben, ob rohe oder gekochte Möhren auf den Tisch kommen, und per Küchenwaage zu messen, wie viel Gramm Apfel ins Müsli geschnippelt werden.
Die Bedeutung der Studie
„Die Realität ist, dass man Ernährungsformen ändert“, sagt Merz. Für die Wissenschaft sei das kein Problem - denn auch daraus ließen sich Erkenntnisse gewinnen.
Dass Thesen und ältere Fakten überworfen werden, gehöre ebenso dazu: So hätten Vorstudien gezeigt, dass ein Mangel an Vitamin B12 bei Veganern kein großes Thema mehr sei, sagt Merz. Viele wüssten von der Problematik und nähmen Nahrungsergänzungsmittel.
Haben Sie Interesse selbst an der Studie teilzunehmen? Dann können Sie sich hier bewerben.
Schreibe einen Kommentar