Herzogenrath und Kerkrade waren bis 1815 eine Stadt

Herzogenrath und Kerkrade waren bis 1815 eine Stadt

Die Geschichte der beiden Städte Herzogenrath und Kerkrade ist eng mit der komplexen Entwicklung der politischen Grenzen in Europa verbunden. Bis zum Jahr 1815 bildeten die beiden Orte eine einzige Stadt, die sich aufgrund ihrer strategischen Lage an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden entwickelt hatte. Die Stadt war ein wichtiger Handelsplatz und ein Zentrum der Textilindustrie. Die politischen Umwälzungen in Europa führten jedoch zu einer Trennung der Stadt in zwei separate Gemeinden, die jeweils zu einem anderen Staat gehörten. In diesem Artikel werden wir die Geschichte dieser einzigartigen Stadt und ihre Entwicklung bis zur Trennung im Jahr 1815 näher beleuchten.

Herzogenrath und Kerkrade waren bis eine Stadt

Was ist das nur für eine Straße? Auf der einen Seite hat sie nur ungerade Hausnummern, auf der anderen gerade und ungerade. Auf der einen Seite haben die Fenster Gardinen, auf der anderen nicht. Auf der einen Seite stehen Autos mit weißen Kennzeichen vor der Tür, auf der anderen mit gelben. Auf der einen Seite heißt sie Neustraße, auf der anderen Nieuwstraat.

Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden: Eine Straße mit zwei Gesichtern

Die Lösung des Rätsels liegt in der Mitte der Straße, wo die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden verläuft. Die eine Seite gehört zur Stadt Herzogenrath, die andere zu Kerkrade.

Früher stand in der Mitte der Straße das sogenannte Berliner Mäuerchen, nur kniehoch, aber wer darüber sprang und dabei erwischt wurde, musste offiziell 20 Mark Strafe zahlen.

Die Stadt, die zwei Länder verbindet: Herzogenrath und Kerkrade

„Bis 1815 waren wir nicht getrennt, da war es eine gemeinsame Stadt“, erzählt die Bürgermeisterin von Kerkrade, Petra Dassen.

Familien wurden auseinandergerissen, die eine Hälfte war plötzlich niederländisch, die andere deutsch. Hier in Kerkrade gibt es heute immer noch kaum einen Einwohner, der nicht irgendeine deutsche Großmutter oder irgendeinen deutschen Großonkel hat.

Eine gemeinsame Geschichte: Herzogenrath und Kerkrade waren bis eine Stadt

Zehn Jahre nach dem Wiener Kongress wurde die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden gezogen. Seitdem sind die beiden Städte getrennt.

Heute leben die Einwohner von Herzogenrath und Kerkrade in einer grenzüberschreitenden Stadt, die Eurode genannt wird. Die Feuerwehr hat eine Schlauchkupplung entwickelt, die bei Löschfahrzeugen aus beiden Ländern passt.

Die deutschniederländische Doppelstadt: Eine Stadt zwischen zwei Ländern

„Die Niederländer sind lockerer im Umgang, man sagt da sofort „du““, erklärt Stephanie van den Berg-Thoennißen.

Die beiden Städte haben sich zu einer grenzüberschreitenden europäischen Doppelstadt entwickelt, in der die Einwohner von Herzogenrath und Kerkrade zusammenleben und -arbeiten.

„Unsere beiden Städte als europäisches Versuchslabor – das stellen wir uns vor“, skizziert Bürgermeister Fadavian den Plan.

Wenn das gelänge, würden die beiden Städte am Rand ihrer jeweiligen Länder plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dann wären sie europäische Avantgarde.