Düsseldorf: Mahn- und Gedenkstätte präsentiert die Erinnerungssymbole der Stadt

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Die Vergessenen Tatorte des Nationalsozialismus

Die genaue Zahl der Tatorte von Nazi-Verbrechen ist unbekannt: Überall im Land wurden jüdische, behinderte und politisch missliebige Menschen verschleppt und ermordet, Familien drangsaliert und Kritiker verfolgt.

An die Opfer erinnern heute Stolpersteine, an die bekannten Orte der Verbrechen Gedenktafeln. Doch die bleiben oft unbeachtet.

Ein Fotograf auf der Suche nach der Erinnerung

Ein Fotograf auf der Suche nach der Erinnerung

Thomas Stelzmann, ein Fotograf aus Wuppertal, hat diese Gedenkorte in Düsseldorf aufgesucht und abgelichtet. Stelzmann ist gebürtiger Düsseldorfer und fühlt sich der Mahn- und Gedenkstätte sehr verbunden.

Seine Bilder der Gedenkorte waren ursprünglich für Dokumentationszwecke gedacht. Doch nun haben Bastian Fleermann und Astrid Hirsch-von Borries daraus spontan eine Sonderausstellung gemacht, in der auch Orts- und Geschichtskundige noch Neues entdecken oder Vergessenes wiederentdecken können.

Die Gedenkorte in Düsseldorf

Von den drei Nornen auf dem Nordfriedhof, die seit 1958 an die Opfer des Feldes, der Heimat und des politischen Terrors erinnern, über den Weg der Befreiung, der die Aktion Rheinland nachzeichnet, über die Pankok-Skulptur Ehra, die am Alten Hafen für die ermordeten Sinti und Roma steht, und die Gedenkzeichen an die Außenlager der Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen: Stelzmann hat all das fotografiert, was daran erinnern soll, dass auch in unserer Stadt unvorstellbare Verbrechen an Menschen und Menschlichkeit geschehen sind.

Das älteste Gedenkzeichen der Stadt ist zugleich auch das älteste seiner Art in Deutschland: Nirgendwo sonst wurde bereits vor 1946 an die zerstörten Synagogen erinnert. In Düsseldorf errichtete die Stadtgemeinde den Gedenkstein an der Kasernenstraße am achten Jahrestag der Pogromnacht.

Und auch den jüngsten Gedenkort hat Stelzmann fotografiert, der in Rath an die kleine Lieselotte Wevers erinnert, die aus dem Kinderheim St. Josef in die Tötungsanstalt Hadamar verlegt werden sollte, und die man auf dem Weg dorthin wie viele andere Kinder und Erwachsene mit Behinderung schlicht verhungern ließ.

Die Geschichte der Gedenktafel

Was Stelzmann nicht fotografiert hat, ist in einer Vitrine zu sehen: Die Gedenktafel, die an der Rather Straße an die Juden erinnerte, die dort im Schlachthof zusammengetrieben wurden und in die Vernichtungslager im besetzten Polen deportiert wurden. Diese Tafel war 2007 spurlos verschwunden und von der Stadt ohne großes Aufsehen ersetzt worden. Man ging von einem der in jenem Jahr besonders häufigen Metalldiebstähle aus.

Doch 2020 erhielt die Mahn- und Gedenkstätte ein Paket aus Thüringen. Die Kripo hatte im Landkreis Eichsfeld bei einer Razzia auf dem Bauernhof eines Verdächtigen die Düsseldorfer Tafel unter etlichen Erinnerungszeichen und NS-Devotionalien entdeckt.

Details zu den Ermittlungen des Staatsschutzes erfuhr die Mahn- und Gedenkstätte bis heute nicht. Die zurückgekehrte Tafel ist wie die 22 Fotos von Thomas Stelzmann noch bis 6. Oktober in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, zu sehen.

Führungen

Wer mehr zu den Gedenkorten erfahren will, kann an einer von drei Kurzführungen teilnehmen, die Kuratorin Astrid Hirsch-von Borries gemeinsam mit Fotograf Thomas Stelzmann am 26. Juni, 17. Juli, und 2. Oktober, jeweils um 18 Uhr, anbietet.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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