Berufsporträt: Was tun eigentlich Toxikologen?

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Berufsporträt: Was tun eigentlich Toxikologen?

In Deutschland gibt es viele Berufe, die uns oft rätselhaft bleiben. Einer dieser Berufe ist der des Toxikologen. Viele Menschen haben nur eine vage Vorstellung davon, was Toxikologen eigentlich tun. Doch die Arbeit dieser Fachleute ist von großer Bedeutung für unsere Gesundheit und Sicherheit. Toxikologen sind Experten auf dem Gebiet der Giftstoffe und ihrer Wirkungen auf den menschlichen Körper. Sie forschen, entwickeln und prüfen Substanzen, die unseren Alltag beeinflussen. Von Medikamenten über Pestiziden bis hin zu Umweltschadstoffen - die Arbeit von Toxikologen ist vielfältig und komplex. In diesem Berufsporträt werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und erfahren, was Toxikologen eigentlich tun.

Berufsporträt: Was tun eigentlich Toxikologen?

Ob in der Chemie, Pharmazie, Kosmetik oder Lebensmittelbranche – Toxikologen prüfen unterschiedlichste Substanzen auf krank machende Inhaltsstoffe oder ungewollte Nebenwirkungen.

Beruf im Labormittelpunkt: Toxikologen prüfen Substanzen auf Nebenwirkungen

Beruf im Labormittelpunkt: Toxikologen prüfen Substanzen auf Nebenwirkungen

Nina Hambruch ist als Toxikologin beim Chemieunternehmen BASF beschäftigt. Die 45-Jährige erzählt von ihrem Beruf, der sich laut ihr ständig weiterentwickeln müsse:

Der Weg in den Beruf

Der Weg in den Beruf

Ich habe Biochemie studiert und war zunächst in der Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung tätig. Danach bin ich in ein kleines Biotech-Unternehmen gewechselt und habe die Frühphasenentwicklung von Medikamenten begleitet. Dabei hatte ich viele Berührungspunkte mit toxikologischen Studien. Die Toxikologie befasst sich mit den unerwünschten Nebeneffekten von verschiedenen Substanzen. Ich wollte etwas machen, das anwendungsorientiert und gesellschaftlich relevant ist. Für Menschen mit meiner Ausbildung gibt es da zwei Möglichkeiten: Sie bleiben in der Medikamentenentwicklung oder sie wechseln in die Toxikologie. Ich habe mich entschieden, zu wechseln, weil ich die interdisziplinäre Arbeit sehr mag – die Mischung aus praktischer Laborarbeit und der Austausch in Arbeitsgruppen. Aktuell mache ich eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Fachtoxikologin.

Der Arbeitsalltag

Der Arbeitsalltag

Als Laborleiterin führe ich ein Team, das Produkte der BASF auf ungewollte Effekte hin untersucht. Mein Fachbereich ist die hormonelle Wirkung von Substanzen. Wir testen nicht an Menschen und Tieren, sondern nutzen In-Vitro-Testsysteme, auf Basis von Zellkulturen oder Enzymen. Mit meinem Team plane ich die Laboruntersuchungen, die Ergebnisse bewerte ich und verfasse einen Bericht. Die Toxikologie ist ein sich ständig ändernder Fachbereich. Es werden immer wieder neue Fragestellungen formuliert, für die es teilweise keine oder nicht ausreichend validierte Testsysteme gibt. Auch das gehört zu meiner täglichen Arbeit: sich zu überlegen, für welche Fragestellung welche Testmethode geeignet ist und diese gegebenenfalls validieren. Dazu kooperieren wir mit Behörden oder Universitäten.

Schöne und weniger schöne Seiten

An meinem Beruf mag ich besonders, dass er so interdisziplinär ist. Ob im Gespräch mit Behörden, Universitäten oder Kollegen – bei meiner Arbeit habe ich viele Schnittstellen mit unterschiedlichsten Menschen und deren Interessen. Auch thematisch begebe ich mich immer wieder auf neues Terrain. Ich lese mich in Fachliteratur ein und bearbeite immer wieder neue Fragestellungen, das gefällt mir sehr gut. Der Beruf ist aber auch sehr zeitaufwendig. Die Versuche und Messreihen warten nicht auf uns. Oft sind sehr wichtige Projekte zu bearbeiten, für die Deadlines einzuhalten sind.

Was man mitbringen sollte

Man sollte gut kommunizieren können. Analytische Fähigkeiten sind ebenso wichtig, die Lust auf Laborarbeit und eine gute Portion Neugierde. Manchmal muss man ein bisschen Detektiv spielen und beispielsweise herausfinden, ob die getestete Substanz wirklich problematisch ist oder ob andere Faktoren das Testergebnis beeinflusst haben.

Krisenlabor: Toxikologen suchen nach Lösungen für gesunde Produkte

Die Berufsaussichten sind positiv. Wir als Gesamtgesellschaft produzieren immer mehr Chemikalien. Diese müssen alle bewertet werden. Es gilt, eine Strategie zu finden, um die große Anzahl an Fragestellungen zu beantworten, während die Anforderungen steigen. Künstliche Intelligenz wird dabei eine große Rolle spielen. Schon jetzt kann sie dabei helfen, Risikoabschätzungen zu machen. Wir arbeiten mit einem großen Datenfundus, der es uns in der Zukunft erlauben kann, chemische Zusammenhänge vorherzusagen. Was die Branche ebenfalls bewegt, ist die Reduktion und Vermeidung von Tierversuchen. Es geht darum, alternative toxikologische Methoden zu entwickeln, die eine verlässliche Vorhersage des Gefährdungspotenzials von Substanzen für Mensch und Umwelt ermöglichen.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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