Minderer Geldautomaten: Politik fürchtet um Versorgung mit Bargeld

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Minderer Geldautomaten: Politik fürchtet um Versorgung mit Bargeld

In Deutschland sinkt die Zahl der Geldautomaten rapide. Laut einer aktuellen Studie werden in den nächsten Jahren tausende von Geldautomaten stillgelegt. Dieser Trend bereitet der Politik Sorgen, da die Versorgung mit Bargeld in ländlichen Regionen und für bestimmte Bevölkerungsgruppen gefährdet ist. Insbesondere ältere Menschen und Personen ohne Zugang zu digitalen Zahlungsmethoden sind von dieser Entwicklung betroffen. Die Politik muss daher dringend handeln, um sicherzustellen, dass die Bürger auch in Zukunft Zugang zu Bargeld haben.

Politik fürchtet um Bargeldversorgung im ländlichen Raum

Für Kunden ein Ärgernis, laut Branche offenbar eine Notwendigkeit: Die Zahl der Geldautomaten in Deutschland sinkt weiter. 2023 waren es laut Banken noch rund 51.000, somit weniger als in den Jahren zuvor. Nun warnt die Politik vor einem weiteren Abbau vor allem im ländlichen Raum.

Die Bundesländer sind beunruhigt. „Der Abbau von Geldautomaten und der erschwerte Zugang zu Bargeld sind ein wachsendes Problem, dem entschieden entgegengetreten werden muss“, sagt etwa Nadine Heselhaus, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. „Mancherorts ist auch nur Bargeldzahlung möglich, dann muss man auch Bargeld erhalten können.“

Zumal es immer noch genügend Menschen gebe, die keinen Internetzugang und kein Handy hätten, „oder die aus Datenschutzgründen nicht mit Karte zahlen wollen“. Laut einer aktuellen Umfrage der Verbraucherzentralen haben sich seit 2021 einerseits die Kosten fürs Abheben um 23 Prozent erhöht, andererseits „müssen heute über ein Viertel der Menschen längere Wege zurücklegen, um an Bargeld zu kommen“, erläutert Heselhaus.

Sprengungen laut Banken ein Problem

Sprengungen laut Banken ein Problem

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hält allerdings dagegen. Im europäischen Vergleich habe Deutschland nach wie vor ein dichtes Geldautomaten-Netz. Die „verhältnismäßig geringen Veränderungen bundesweit“ seien vor allem das Ergebnis einer nachfrageorientierten Anpassung der Bargeldversorgung, so ein Sprecher zu unserer Redaktion.

„Letztendlich werden Geldautomaten auch dort abgebaut, wo sie trotz intensiver Sicherung ein zu attraktives Ziel für Sprengangriffe sind.“ Das sei zwar mancherorts unpopulär, aber unausweichlich, ergänzte der Sprecher weiter.

Deutsche lieben ihr Bargeld noch immer

Deutsche lieben ihr Bargeld noch immer

Verwiesen wird in der Branche darauf, dass auch der Einzelhandel die Möglichkeit anbietet, Bargeld zu beziehen – „wobei klar ist, dass dieses freiwillige Angebot der Händler die Bargeldversorgung der deutschen Banken und Sparkassen nur ergänzt“, so der Verband. Laut Statistik zahlten Supermärkte und andere in 2023 rund zwölf Milliarden Euro an ihre Kunden aus.

Auch die Länder sind alarmiert

Die Verbraucherminister der Länder beruhigt das jedoch nicht. Man nehme die Entwicklung mit „Sorge zur Kenntnis“, heißt es in einem gemeinsamen Beschluss, der unserer Redaktion vorliegt. Die Schließungen zahlreicher Bankfilialen habe auch zur Verringerung von Geldautomaten im ländlichen Raum sowie der städtischen Peripherie und damit zur Verschlechterung der Bargeldversorgung insgesamt geführt.

Derzeit schließe der Handel zwar zahlreiche Versorgungslücken. „Dies erfolgt jedoch nur auf freiwilliger Basis als zusätzliche Dienstleistung, welche jederzeit unangekündigt eingestellt werden kann“, warnen die Länder in dem Papier.

Was ein Girokonto kosten darf

Die Minister fordern daher die Bundesregierung auf, langfristig eine kostengünstige Bargeldversorgung in der Fläche sicherzustellen, „zum Beispiel mit Unterstützung der Bundesbank“. Dem Vernehmen nach sieht die Regierung „aktuell“ aber noch keinen Handlungsbedarf.

SPD-Expertin Heselhaus will dennoch den Druck erhöhen. So habe die Bundesbank im Februar ein „Nationales Bargeldforum“ ins Leben gerufen, „von dort hoffe ich auf große Unterstützung“. Schließlich gehe es noch um etwas anderes: „Wir wollen den grundsätzlichen Erhalt von Bargeld als Zahlungsmittel gewährleisten“, betont Heselhaus.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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