Neuss: Überprüfe dein Check-Essen-Projekt an der Janusz-Korczak-Gesamtschule

Neuss: Überprüfe dein Check-Essen-Projekt an der Janusz-Korczak-Gesamtschule

In der Janusz-Korczak-Gesamtschule in Neuss ist ein innovatives Projekt an den Start gegangen. Das Check-Essen-Projekt soll Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken im Bereich der Ernährung und Gesundheit zu entdecken. Durch die Teilnahme am Projekt erfahren die Jugendlichen, wie sie gesunde und ausgewogene Mahlzeiten zubereiten und präsentieren können. Ziel des Projektes ist es, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich der Ernährungsbildung zu stärken und ihnen ein gesundes Essverhalten nahezubringen.

Aufklären, nicht belehren: Schüler erkunden gesunde Ernährung in interaktiver Aktion

Die Janusz-Korczak-Gesamtschule in Neuss hat in Zusammenarbeit mit dem Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss eine Aktion zur gesunden Ernährung durchgeführt. Ziel war es, Kinder und Jugendliche dazu zu bewegen, sich mit ihrem eigenen Essverhalten auseinanderzusetzen.

An sieben interaktiven Stationen bearbeiteten Schüler der Klassen 9, 10 und 11 das Programm „Check dein Essen“. So konnten sie herausfinden, zu welchem Esstyp sie sich zuordnen, den Nährstoffcheck machen und sich eine gesunde Alternative zu süßen Getränken herstellen.

„Es ist wichtig, junge Menschen früh dafür zu sensibilisieren, bevor sich ungesunde Ernährungsgewohnheiten einschleichen, die später zu Krankheiten führen können“, sagte Lehrerin Hannah Pelzer, die das Projekt betreute. „Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Kinder, es ist also auch für das Lernen in der Schule von Bedeutung“, so Pelzer weiter.

Die Schüler seien interessiert an dem Thema und würden viele Fragen stellen. Zu dem Projekt hatten sich alle Teilnehmer freiwillig gemeldet.

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Die Bearbeitung der Stationen erfolgte meistens digital, nur die Station „Eiweißkenner“ wurde schriftlich gestaltet. Die Schüler rechneten beispielsweise den Eiweißgehalt verschiedener Produkte aus und mixten am Ende ihren eigenen Eiweißshake.

Doch die Umsetzung sei nur durch die Mensa möglich, die für das Projekt einen Mixer zur Verfügung gestellt hatte, sagte Pelzer. „Seit Monaten ist unsere Schulküche sanierungsbedürftig und dadurch gesperrt“, so die Lehrerin. „Das schränkt uns in der Praxis natürlich total ein, besonders in meinem Hauswirtschaftslehre-Unterricht“, berichtete Pelzer. Dadurch würden sich viele Dinge aus der Theorie nicht umsetzen lassen.

Info: Ernährungsbildungsaktion für Kinder und Jugendliche

Unter dem Titel „Regional essen! Mach mit!“ werden neben Infoständen und Aktivitäten vom Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss Aufklärungsarbeit zu gesunder Ernährung in Schulen, Kitas sowie Jugendzentren geleistet.

Ziel ist es, Verbraucher, Kinder und Jugendliche dafür zu gewinnen, mehr regionale, saisonale und biologisch erzeugte Lebensmittel zu konsumieren. Damit soll die Lust an regionaler Küche geweckt und zugleich die heimische Landwirtschaft unterstützt werden.

Weitere Informationen zu der Aktion gibt es unter www.ernaehrungsrat-rkn.de/regional-essen-mach-mit/.

Ergebnisse des Projekts

Während der verschiedenen Stationen stand Rita Dunker-Kauhausen von dem Ernährungsrat Rhein-Kreis Neuss den Schülern beratend zur Seite. Bei einem gemeinsamen Frühstück wurden am ersten Tag Bio-Produkte und herkömmlich abgepackte Waren aus dem Supermarkt ausgelegt – ohne den Schülern vorher zu sagen, um welche Produkte es sich handelt.

„Damit wollten wir testen, zu welchem Käse oder zu welchem Brot gegriffen wird und ob sich geschmacklich ein Unterschied abzeichnet“, erzählte Dunker-Kauhausen.

Wichtig sei ihr dabei jedoch, niemals die Entscheidung oder das Essverhalten der Schüler zu bewerten. „Wir sind hier, um aufzuklären, was die jungen Menschen am Ende mitnehmen, das ist jedem selbst überlassen“, ergänzte Dunker-Kauhausen.

Die selbst gemachten Alternativen seien außerdem überzeugend und erfrischend gewesen, bestätigte Schülerin Feride: „Auch wenn man oft denkt, dass gesund nicht immer lecker sein kann.“

Dass sich nicht alle Familien die teuren Bio-Produkte leisten können, sei Dunker-Kauhausen bewusst. „Besonders wenn mehrere Kinder da sind, geht gesunde Ernährung natürlich auf den Geldbeutel. In diesen Fällen lohnt es sich, Obst und Gemüse saisonal einzukaufen“, rät Dunker-Kauhausen.

Einen besonderen Schwerpunkt bildete abschließend die Station „Klimaheld“, bei welcher von den Schülern erkundet wurde, was das Essen mit dem Klima zu tun hat.

„Ich hätte niemals gedacht, dass abgepacktes Fleisch so viel durch die Gegend gefahren wird“, sagte Ben. Gut für die Umwelt sei das nicht. „Es ist schön, zu sehen, wie reflektiert die Schüler an das Thema rangehen“, sagte Pelzer. Das liege unter anderem daran, dass Ernährung eben etwas ist, was alle Menschen täglich betrifft – egal ob jung oder alt.