Aufgepasst! Pflichtbewusstsein: Ein altmodisches, aber zeitloses Gut

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Aufgepasst! Pflichtbewusstsein: Ein altmodisches, aber zeitloses Gut

In einer Zeit, in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit vielfach als die wichtigsten Tugenden gelten, scheint das Pflichtbewusstsein fast wie ein Relikt aus einer anderen Ära. Doch genau hier liegt der Trugschluss. Denn Pflichtbewusstsein ist keineswegs ein altmodischer Wert, sondern ein zeitloses Gut, das unsere Gesellschaft auch heute noch dringender benötigt als je zuvor. In diesem Artikel wollen wir uns genauer mit dem Konzept des Pflichtbewusstseins auseinandersetzen und seine Bedeutung für die moderne Gesellschaft aufzeigen.

Aufgepasst! Pflichtbewusstsein: Ein altmodisches, aber zeitloses Gut

Der Satz Du musst auch an dich denken symbolisiert wie kaum ein anderer das gegenwärtige Lebensgefühl. Wer Kinder selbstlos aufzieht, Angehörige aufopfernd pflegt, Überstunden in einer sozialen oder medizinischen Einrichtung ableistet, im Ehrenamt übergroßes Engagement zeigt, dem oder der wird dieser Satz oft entgegen gehalten. Übernimm dich nicht, mach eine Pause, lass die anderen auch mal ran.

Das Pflichtbewusstsein: ein verlorener Wert in unserer Gesellschaft?

Das Pflichtbewusstsein: ein verlorener Wert in unserer Gesellschaft?

Es gilt heutzutage fast als falsch und schädlich, zu viel für andere zu tun oder Dinge voranzutreiben, zu denen man wenig Neigung verspürt, die aber gemacht werden müssen. So sehr der Hedonismus, die Freude am selbstbestimmten Arbeiten, die auf jeden Fall Spaß machen muss, unsere Zeit prägt, so wenig wird eine andere Eigenschaft geschätzt: das Pflichtbewusstsein.

Genießen heißt es nicht, erfüll auf allen Wegen getreulich deine Pflicht. Stärker könnte der Gegensatz zwischen damals und heute nicht ausfallen. Genießen, Spaß, Freude, Selbstverwirklichung – das sind die Tugenden der heutigen Zeit. Selbstverleugnung, Pflichterfüllung, Leidensbereitschaft dagegen sind völlig aus der Zeit gefallen.

Die Abkehr von der Pflicht: ein Weg zu Hedonismus oder Selbstzerstörung?

Die Werbung, die am besten die Werte, Überzeugungen und Einstellungen der Gegenwart wiedergibt, ist heute voll von Begriffen wie: Lass es dir gut gehen, du hast es dir verdient, mach dein eigenes Ding. Die Parfüm-Marke Égoïste der weltbekannten Luxusfirma Chanel enthält diese Haltung schon im Namen. Sie ist seit 1990 erfolgreich. Geradezu ein Banner des heutigen Hedonismus.

Wer pflichtbewusst ist und seine persönlichen Bedürfnisse hinten anstellt, gilt als altmodisch, fast kauzig, als wenig attraktiver Zeitgenosse. Im besten Fall ist er oder sie ein Langweiler. Der selbstlose Einsatz ist in Verruf gekommen.

Die Pflicht als Gedankensystem: ein Zentrum der Moral oder ein altes Ideal?

Das Pflichtbewusstsein war einst gerade bei uns Deutschen die wichtigste Tugend. Ihr Absturz ist umso tiefer. Die Pflicht, also die freiwillige Erfüllung des sittlich Guten, macht den Menschen frei und ist viel fortschrittlicher, als es auf den ersten Blick erscheint.

Wer sein Ego zurückstellt und etwa seinen Kindern eine gute Zukunft gewähren will – durch Entbehrung, harte Arbeit, dauernde Zuwendung –, der trägt freiwillig zu einer besseren Welt bei. Das ist natürlich heute immer noch der Fall, teils sogar noch intensiver als früher. Aber es ist nicht mehr selbstverständlich.

Das Pflichtbewusstsein in Zeiten von Hedonismus: ein Überlebensmittel oder ein ausgedienter Begriff?

Die Gesellschaft würde schnell zusammenbrechen, wenn wir nur unseren Gefühlen folgten und die Pflicht vergessen würden. Niemand müsste sich dann an einen Vertrag halten, den der andere nicht ausreichend überwachen kann. Wer das Geld bei einem Kauf vor der Ware erhält, würde sich aus dem Staub machen oder umgekehrt die Ware behalten. Kinder würden verwahrlosen, Kollegen und Kolleginnen im Stich gelassen.

Es ist die Pflicht im Sinne Kants, die freiwillige Beachtung der Grundsätze, die ein Zusammenleben möglich machen, die zum Wohl aller führt. Neigung und Pflicht können zusammenfallen, müssen es aber nicht.

Wer will schon jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen, um die zu versorgen, die ihm anvertraut sind? Wer will viele Stunden am OP-Tisch stehen, wenn ein Mensch um sein Leben ringt? Wer will den Müll fortschaffen, den andere produzieren? Dafür braucht es einen guten Willen, der in der Pflicht begründet ist.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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