Düsseldorf-Garath: Bürger verteidigen sich gegen Fernwärme-Gebühren

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Düsseldorf-Garath: Bürger verteidigen sich gegen Fernwärme-Gebühren

In der Düsseldorfer Stadtteil Garath ist ein heißer Streit entbrannt. Die Bürger haben sich gegen die Fernwärme-Gebühren gewandt, die ihnen von der Stadtverwaltung auferlegt wurden. Die Anlieger fühlen sich von den hohen Kosten belastet und sehen sich gezwungen, gegen die Entscheidung Widerspruch einzulegen. Die Frage, ob die Fernwärmeversorgung tatsächlich einen Vorteil für die Bevölkerung bringt, wird kontrovers diskutiert. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die Bürger ihre Forderungen durchsetzen können oder ob die Stadtverwaltung ihre Pläne weiterverfolgen wird.

Bürger verteidigen Fernwärme-Kosten in Düsseldorf-Garath

Das zweite Informationstreffen der Interessengemeinschaft Fernwärme Garath (IGF Garath) hat großes Interesse im Düsseldorfer Süden geweckt. Mehr als 150 Anwohner versammelten sich am Dienstagabend in der Aula im Kulturhaus-Süd.

Die Initiative hat sich gegründet, da Bürger mit der Preisgestaltung der Stadtwerke in und um Garath unzufrieden sind und mehr Transparenz fordern. Der Veranstaltung war ein Treffen mit Stadtwerke-Vertretern vorausgegangen – das Unternehmen betont: „Uns ist es sehr wichtig, miteinander zu reden und die komplexen Fragen zu beantworten, die unsere Fernwärme-Kundinnen und Kunden bewegen.“

Bei der Initiative sind dennoch Themen offen. „In vielen Häusern mit Fernwärmeversorgung durch das Heizwerk Garath haben die Nachbarinnen und Nachbarn in der zurückliegenden Heizperiode zum Teil unerwartet erheblich höhere Verbräuche als in den Vorjahren abgelesen“, erklärte die Initiative: „Es sind daher für viele Haushalte in Garath und Urdenbach ungewöhnlich hohe Heizkostenrechnungen zu befürchten.“

Die Interessengemeinschaft Fernwärme Garath wird aktuell durch den paritätischen Verein „Deutscher Familienverband NRW e.V.“ organisatorisch getragen. Das Kernteam der IGF-Garath besteht aus zehn Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Nachbarschaften.

Eine erste Befragung in der Nachbarschaft habe ergeben, dass die Verbrauchswerte um 50 bis 80 Prozent gegenüber den Vorjahren gestiegen seien, berichtet die Bürgerinitiative.

Fernwärme-Kosten: Bürgerinitiative fordert Transparenz

Fernwärme-Kosten: Bürgerinitiative fordert Transparenz

Der Vorsitzende des Mietervereins, Hans-Jochem Witzke, forderte von den Stadtwerken, die technischen Ungereimtheiten zu klären, die mit der Installation neuer Ultraschallzähler entstanden seien: „Die Bezieher von Fernwärme dürfen nicht schlechter gestellt werden, nur weil ein neues Ableseverfahren gewählt wurde.“

Die Stadtwerke haben zu diesem Punkt betont, dass die höheren Werte durch eine nun deutlich genauere Messung zustande kämen: Es würden nun auch Verbräuche mit geringerem Volumenstrom gemessen, die bisher nicht erfasst werden konnten. „Sie gingen somit zu Lasten der Stadtwerke“, so das Unternehmen.

Garath: Bürger protestieren gegen Fernwärme-Gebühren

Garath: Bürger protestieren gegen Fernwärme-Gebühren

Die Initiative will indes weiter prüfen, ob alles so läuft, wie es soll. Einer der Initiatoren ist Dieter Busch für die Nachbarschaft der Walter-Kyllmann-Straße. „Wir wollen hier erstmal informieren und die Bürger fragen, wie betroffen sie sind und welche Probleme sie haben“, erklärte er.

Die Stadtwerke hätten höhere Preise etwa mit dem Ukraine-Krieg begründet, doch die Preise erschienen ihm noch immer „sehr, sehr hoch“, sagte Dieter Busch. Man setze auf die Mithilfe der Bürger, die etwa ihre Heizkostenabrechnungen vorlegen könnten.

„Die Preisformeln orientieren sich an dem Marktindizes für Gas, obwohl im Heizwerk Garath rund die Hälfte der Energie mit Holzhackschnitzeln gewonnen wird“, kritisiert die Initiative.

Dieter Busch wies zudem darauf hin, dass man die Abrechnungen teils nicht verstehe: „Vor allem bei Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern, und auch die Prognosen zur Energiepreisbremse gaben uns Rätsel auf“, erklärte er. Auch die Anschlusswerte erschienen recht hoch.

Die Stadtwerke haben ihren Preisfindungsvorgang klar verteidigt. Dieser orientiere sich an der Entwicklung der relevanten Preisbestandteile für das Garather Netz. Neben der Erhöhung der Gaspreise hat sich laut den Stadtwerken auch das Holz verteuert, das zur Energiegewinnung genutzt wird, denn die benötigte Menge sei nicht aus der örtlichen Abfallverwertung zu decken.

Zum 1. Oktober 2024 haben die Stadtwerke bereits eine Preissenkung von etwa 30 Prozent angekündigt. Diese stellt aus Sicht der Interessengemeinschaft eine reguläre Preiskorrektur im Rahmen der „Preisgleitformel“ dar und sei keine direkte Reaktion auf ihre Forderung, hieß es.

Derzeit bleibt den Kunden aus Sicht der Interessengemeinschaft als einzige Maßnahme eine Reduktion des Anschlusswertes. „Die aktuelle Gesetzeslage erlaubt es den Fernwärmekunden, den Anschlusswert ohne Nachweis über Modernisierungsmaßnahmen, die zu Einsparungen geführt haben, um bis zu 50 Prozent zu senken“, erklärten sie.

Viele Besucher berichteten im Anschluss über ihre eigenen Erfahrungen. Jörg Blankenstein sagte: „Ich habe auch noch keine Rechnung, im letzten Jahr wartete ich bis November. Am Telefon wird man vertröstet und auf schriftliche Fragen bekommt man keine Antwort.“

Die letzte Rechnung aus 2022 sei erst im Oktober des vergangenen Jahres gekommen, beklagte Gisela Kemper: „Man hat drei Monate nicht abgerechnet und dann das doppelte verlangt für die letzten sechs Monate“, sagt sie.

Foto: grafik

Die Stadtwerke haben betont, dass das Kundencenter prinzipiell an sieben Tagen der Woche erreichbar sei. Aber: „In Zeiten regulatorischer Sonderregelungen und Krisen ist leider nicht immer alles nach Plan verlaufen.“

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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