Welterbe und Natur: Geheimtipps rund um London

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Emily Bamber blickt den i360 hinauf

Die 46-jährige Britin steht vor dem weltweit schmalsten Aussichtsturm, der es ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Wie ein überdimensionaler Strohhalm ragt die futuristische Stahlkonstruktion am Strand von Brighton in den blauen Himmel.

„Wir haben mehr als 7000 Tonnen Strandkiesel ausgegraben, damit das schwere Betonfundament in den Boden passt“, sagt die Kommunikationsfachfrau und Mutter zweier Kinder stolz. Mit „wir“ meint sie das internationale Team aus Planern, Technikern und Handwerkern, das vor fast zwei Dekaden die ersten Schritte des 43 Millionen Pfund Projektes einleitete.

Ein atemberaubender Blick auf die Südküste Englands

Ein atemberaubender Blick auf die Südküste Englands

Heute fahren die Urlauber mit einem Drink in der Hand in einer verglasten 360-Grad-Kapsel nach oben und genießen eine atemberaubende Aussicht auf die Südküste Englands und die Stadt Brighton. Das berühmte Seebad in der Grafschaft East Sussex ist mit dem Brighton i360 um eine Attraktion reicher.

By the way, die Stadt bereits einiges zu bieten: die originellen Läden in den Fußgängerzonen der North Lanes und den schicken weißen Brighton Palace Pier, eine über 100 Jahre alte Seebrücke, die scheinbar endlos auf das Meer hinausragt. Wie in einem bunten Vergnügungspark drängen sich hier Familien zwischen Fahrgeschäften und Fish-and-Chips-Shops.

Reisehinweise

Reisehinweise

InfoLondonAnreise beispielsweise mit KLM (ab 286 Euro, ­www.klm.com) von Düsseldorf nach London mit Zwischenstopp in AmsterdamVeranstalter Studiosus bietet eine zehntägige Studien­reise nach Südengland an (ab 2845 Euro, www.studiosus.com). Ikarus Tours hat eine achttägige Busrundreise im Programm (ab 1990 Euro,www.ikarus.com). Bei Wi­kinger Reisen lässt sich eine zehntägige geführte Wanderreise buchen (ab 2975 Euro, www.wikinger-­reisen.de). Auskünfte Visit Britain, ­www.visitbritain.de

Royal Pavilion: Ein indisch anmutender Palast

Royal Pavilion: Ein indisch anmutender Palast

Im Royal Pavilion geht es dagegen gemächlich zu. König George IV. ließ das ehemalige Landhaus Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem indisch anmutenden Palast umbauen. Allerdings nur von außen. Das Innere sollte chinesisch inspiriert sein. Doch weder Baumeister noch König waren jemals im Reich der Mitte. Und so wurde der Royal Pavilion lange Zeit belächelt.

Seit das imposante Bauwerk, das nach dem Ersten Weltkrieg als Krankenhaus alliierter indischer Soldaten diente, ein Touristenmagnet ist, betrachten es die Einheimischen mit einer Mischung aus Stolz und Kopfschütteln.

South Downs Nationalpark: Eine Route über alte Pfade und Fahrwege

Stolz sind die Südbriten auch auf ihren South Downs Nationalpark. Englands jüngster Nationalpark erstreckt sich kilometerweit auf einem Kamm entlang der Steilküste am Ärmelkanal. Eine Route über alte Pfade und Fahrwege führt quer durch das grüne Terrain und lädt zum Wandern ein.

Vorbei an grasenden Schafen, den weißen Klippen Seven Sisters, einer Kreideformation aus gewaltigen Hügeln, die steil ins Meer abbrechen, und dem erosionsgeplagten Ort Birling Gap. Allein das Reihenhaus am Steg musste dort mehrfach gekürzt werden, um nicht komplett der Erosion zum Opfer zu fallen.

Doch man nimmt es gelassen, trinkt einen Tee in den Tearooms, spaziert weiter bis nach Beachy Head und träumt von alten Zeiten. Als die Schmuggelschiffer noch im Schatten der 164 Meter hohen Kreideklippe Beachy Head ankerten, wollten sie kostbaren Gin und Tee über heimliche Wege nach London schaffen.

Hastings: Ein hübscher Fischerort

Hastings Einwohner können Schmuggelgeschichten erzählen. In dem hübschen Fischerort ein paar Kilometer weiter gen Osten liegt die Schiffsflotte am Strand, denn ein Hafen fehlt. Schon im 18. Jahrhundert bauten die Seeleute ihre Boote mit hohlem Boden.

Darin versteckten sie Brandy, Seide, Tabak. Wenn ein Zollbeamter ein solches Boot entdeckte, konfiszierte er es, teilte es in zwei Hälften, baute sie am Strand auf und vermietete sie als Wohnraum. Noch heute sind die Bootshälften typisch für Hastings, dienen als Kiosk oder Tickethäuschen.

Cotswolds: Eine grüne Hügellandschaft

Die Cotswolds. Die grüne Hügellandschaft nördlich von Bath misst rund 2000 Quadratkilometer. Nur gut zwei Stunden braucht die British Rail von der Hauptstadt bis hierher. Schafzucht und Wollhandel haben die Region im Mittelalter reich gemacht.

Das Geld gab man für Statussymbole aus, baute herrschaftliche und urige Häuser sowie gewaltige Kirchen, die Woolchurches. In den Dörfern Lower Slaughter und Bourton-on-the-Water kann man die schicken honiggelben Kalksteinhäuser noch heute bewundern.

Manche als Wohnhaus, andere als nobles Hotel, gemütlichen Pub oder eigenwilliges Post Office. Davor plätschern die Flüsse Eye und Windrush vor sich hin, ab und zu rauscht ein Bentley-Cabrio-Oldtimer über die schmale Straße.

Bath: Eine Stadt mit Geschichte

„Eine unserer Stadtberühmtheiten ist Jane Austen“, sagt Maeve Hamilton Hercod. „Die Schriftstellerin hat fünf Jahre in Bath gelebt, es in ihren Büchern ausführlich beschrieben und mit ihrer Familie regelmäßig die King’s and Queen’s Bäder besucht“, ergänzt die agile Britin, die Touristen durch die Grafschaft Somerset führt.

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Bath äußerst populär – Queen Anne sei Dank. Mit ihr kamen alle Wichtigen und Reichen in den einst überschaubaren Ort. Sie wollten, wie die Königin, von den Heißwasserquellen profitieren, auch der spätere König George IV.

Doch als er Ende des Jahrhunderts von Bath nach Brighton zog, war es aus mit der Popularität. Bath wurde ein Ort für Ruheständler.

Heute gehört unter anderem der halbkreisförmige Wohnkomplex Royal Crescent zum Unesco-Welterbe am Fluss Avon. „Bath hat alles, was London hat. Gute Geschäfte, ein Theater und traditionelle Versammlungsräume als Konzerthalle“, sagt Maeve Hamilton Hercod.

Well – diese Behauptung würde wohl nicht jeder Hauptstädter unterschreiben. Wohl aber die nächste: „Es ist ruhiger, und man kommt überall zu Fuß hin. Deshalb ist unsere Stadt bei vielen Londonern so beliebt.“

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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