80. Jahrestag des Attentats auf Hitler - Zentrale Figur Stauffenberg

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80. Jahrestag des Attentats auf Hitler - Zentrale Figur Stauffenberg

Am 20. Juli 1944 versuchte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, ein deutscher Offizier und Widerstandskämpfer, das Leben des deutschen Diktators Adolf Hitler zu nehmen. Heute, genau 80 Jahre später, erinnern wir uns an dieses bedeutende Ereignis der deutschen Geschichte. Stauffenberg, die zentrale Figur des militärischen Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime, legte ein Sprengsatz in der Wolfsschanze, dem Führerhauptquartier in Ostpreußen, um Hitler zu töten und damit den Krieg zu beenden. Obwohl das Attentat fehlschlug, ging Stauffenberg in die Geschichte ein als ein Symbol des Widerstands gegen die Nazi-Herrschaft.

Der Jahrestag des Attentats auf Hitler: Stauffenberg, die Ikone des Widerstands

Vor 80 Jahren, am 20. Juli 1944, stellte Claus Schenk Graf von Stauffenberg den Zeitzünder der Bombe scharf, die Adolf Hitler in den Tod reißen sollte. Der 1943 in Afrika schwer verwunderte Oberst schaffte es gerade so, einen der beiden Sprengsätze in den Besprechungsraum in Hitlers Hauptquartier in Ostpreußen zu bringen.

Stauffenberg: Ein Mythos wird 80 Jahre alt

Stauffenberg: Ein Mythos wird 80 Jahre alt

Er ist zum Mythos geworden. Die Ikone Stauffenberg dient als Beweis, dass es auch während der dunklen Zeit der NS-Herrschaft ein besseres Deutschland gegeben habe. Wäre das Attentat geglückt, wären wohl Millionen Menschen am Leben geblieben.

Wachsender Abscheu gegenüber Nazis Stauffenberg ist einen langen Weg gegangen: Er dachte elitär und war davon überzeugt, dass Deutschland die Schande des Versailler Vertrags überwinden musste. Hitlers Kriegskurs und die Judenpogrome im November 1938 sorgten aber dafür, dass seine Abscheu gegenüber den Nazis wuchs.

„Derjenige, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird“, beschrieb Stauffenberg seine eigene Tragik. „Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.“

Der 20. Juli: Ein Attentat auf Hitler und die deutsche Geschichte

Der 20. Juli: Ein Attentat auf Hitler und die deutsche Geschichte

Wie Frauen in der NS-Zeit lebten Historischer Vortrag in Mettmann Wie Frauen in der NS-Zeit lebten

Einerseits sind die Hitler-Attentäter vielfach zu unerreichbaren Helden stilisiert worden – bis hin zum Hollywood-Film „Operation Walküre“ mit Tom Cruise. Andererseits hat die neue Forschung herausgearbeitet, dass viele der Widerstandskämpfer zunächst mit dem Regime oder Teilen der NS-Ideologie sympathisierten, ehe sie sich an Staatsstreichplänen beteiligten.

Ehrlicher Blick auf Widerstand gefordert In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Buch „Das Deutsche Alibi“ fordert die Journalistin Ruth Hoffmann einen „ehrlichen Blick“ auf den 20. Juli. Sie weist auf die oft verschwiegene gesellschaftliche Vielfalt des Verschwörerkreises hin.

Noch heute gilt der 20. Juli Vielen als vom Gewissen geleiteter Umsturzversuch einer kleinen Gruppe vor allem preußischer Adeliger und Militärs. Der erste Bundespräsident Theodor Heuss heroisierte die Beteiligten sogar 1954 als den „christlichen Adel deutscher Nation“.

In Wirklichkeit waren laut Hoffmann rund 200 Personen an den Planungen und den Nachkriegsplänen beteiligt – ein Beziehungsgeflecht von Gutsbesitzern und Offizieren, Diplomaten, Gewerkschaftern bis zu Industriellen und Kirchenleuten. Beteiligt waren der Gewerkschafter Julius Leber, der Jesuitenpater Alfred Delp und der frühere Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler.

Stauffenberg: Die Ikone des Widerstands gegen Hitler

Stauffenberg: Die Ikone des Widerstands gegen Hitler

Von einer „kleinen Clique“ reaktionärer Militärs, wie die Nazi-Propaganda behauptete, konnte keine Rede sein. Im Widerstand gegen Hitler Buchempfehlung Im Widerstand gegen Hitler Totengräber der Weimarer Republik

Dass dennoch viel vom Adel und Militär die Rede ist, hält die Autorin für keinen Zufall. Denn der 20. Juli wurde instrumentalisiert: Mal, um im Kalten Krieg vergessen zu machen, dass Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten die Nazis von Anfang an bekämpft hatten.

Auch diente diese Erzählung dazu, Adel, Militär und bürgerliche Eliten zu rehabilitieren und vergessen zu lassen, dass sie als „Totengräber der Weimarer Republik“ den Aufstieg Hitlers massiv gefördert hatten.

Hoffmann macht deutlich, dass der 20. Juli im Verlauf der Geschichte der Bundesrepublik sehr unterschiedlich bewertet wurde. In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden Stauffenberg und seine Helfer noch als Landesverräter und Eidbrecher geschmäht.

Kanzler Konrad Adenauer weigerte sich noch zum zehnten Jahrestag 1954, die Verschwörer öffentlich zu würdigen. Außenpolitisch erschien ihm die Erinnerung an den 20. Juli aber doch nützlich: Gegenüber den Alliierten berief sich Adenauer auf jenes „andere Deutschland“, um die Souveränität der BRD voranzutreiben.

„So wurde der 'Aufstand des Gewissens' zu einem Gründungsmythos des jungen Staats.“ Die Verschwörer wurden zu vermeintlichen Wegbereitern der Demokratie, obwohl ihre Ideen für Nachkriegsdeutschland nicht unbedingt einer Demokratie entsprachen.

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Ziviler Teil des Widerstands wird vergessen Bis heute wird der Mythos geplündert: So kritisiert Hoffmann, dass die Feierlichkeiten zum 20. Juli zuletzt eine militärische Schlagseite erhalten hätten. Während seit 1999 in jedem Jahr am Gedenktag Soldaten im Bendlerblock in Berlin vereidigt werden, bleibe der zivile Teil des Widerstands weithin unbekannt.

Hoffmann verweist darauf, dass die Vereinnahmung des 20. Juli mittlerweile bis in stramm rechte Kreise reicht. So nutzten die AfD, Impfgegner und Pegida das Gedenken, um ihren Widerstand gegen das herrschende System zu bekunden.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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